Allergien
Sensibilisierungsphase
Der Ausbildung eines Kontaktekzems liegt eine Kaskade von Aktionen des Immunsystems als Reaktion auf eine äußerlich einwirkende Substanz zugrunde, bei der eine die jeweils nächste bedingt und die so aufeinander aufbauen. Diese kontaktallergische Reaktion wird immunologisch in zwei Phasen unterteilt: In der Sensibilisierungsphase dringen Antigene in die Haut (Epidermis) ein und werden dort von so genannten Langerhans-Zellen (LZ) gebunden. Die LZ werden auch als antigenpräsentierende Zellen (APZ) bezeichnet. Ihr eigentlicher Job ist es, Krankheitserreger abzufangen. Bei der Antigenpräsentation werden körpereigene und körperfremde Moleküle (Antigene) auf spezialisierte Proteinkomplexe geladen und so für bestimmte Immunzellen sichtbar gemacht. Nachdem ein Antigen an eine solche Langerhanszelle gebunden wurde, wandern diese Immunzellen über die Lymphgefäße in die nächstliegenden Lymphknoten. Auf ihrem Weg geht auch mit den Langerhanszellen selbst eine Veränderung vor. Der Immunologe sagt: sie reift. Diese Reifung äußert sich in der Herstellung von verschiedenen Molekülen (z.B. Adhäsionsmoleküle), die auf der Oberfläche der Zelle anhaften. In bestimmten Arealen der Lymphknoten wartet eine weitere Sorte von Immunzellen auf eine Aufgabe: man nennt sie „naive T-Zellen“. Sie sind das Ziel der Langerhanszellen. Die LZ präsentieren den naiven T-Zellen das Antigen (in so genannten MHC-Peptid-Komplexen – s.u.). Das führt zur Aktivierung antigen-spezifischer T-Zellen, die sich vermehren und das Profil der gebildeten Adhäsionsmoleküle verändern, mit denen sie z.B. an das Lymphknotengewebe binden können. Auf diese Weise sind sie in der Lage, über Kapillaren in die Blutbahn zu gelangen und von dort aus gezielt in die Haut einzuwandern. Botenstoffe (Zytokine) aus den Langerhanszellen rufen zudem eine Umwandlung und Vermehrung von Lymphozyten hervor, die sich als Gedächtniszellen in kleinste Blutgefäße der Haut einlagern. Damit ist die Phase der Sensibilisierung abgeschlossen. Sie hat in etwa acht bis 21 Tage gedauert. All das ist für den betroffenen Menschen bislang unbemerkt abgelaufen. Symptome einer Erkrankung haben sich bislang noch nicht eingestellt.
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