Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Haut | Haarentfernung | Dauerhafte Methoden

Dauerhafte Methoden

Dauerhafte Epilation

Laser- und Lichtbehandlungssysteme

Laser und Lichtbehandlungssysteme (IPL) wirken nur auf diejenigen Haare, die sich in der Wachstumsphase (Anagenphase) befinden. Und zwar am besten auf die, die ihre Wachstumsphase gerade beginnen. Um eine komplette Haarentfernung zu erreichen, ist deshalb eine mehrmalige Anwendung dieser Methoden erforderlich. Da kommen schnell 4-8 oder auch mehr Sitzungen jeweils im Abstand von mehreren Wochen (8-12) zusammen. Das macht die Sache recht zeitaufwendig und auch kostenintensiv. Und auch danach sind die Haare meist nicht auf ‚ewig‘ entfernt. Es wird jedoch in den allermeisten Fällen eine dauerhafte Reduktion des Haarwachstums erreicht. Dennoch kann es sein, dass die Haare wiederkommen und die Behandlung gelegentlich wiederholt werden muss, um ein dauerhaft befriedigendes Ergebnis zu erzielen.

Das Epilationsergebnis ist bei Laser und IPL stark abhängig von Haut- und Haarfarbe sowie von der Haarbeschaffenheit. Es erfordert daher viel Erfahrung des Behandlers, alles so zu dosieren, dass das optimale Ergebnis erzielt wird. Beste Voraussetzungen für ein gutes Resultat bieten sehr helle Haut und dunkle Haare. Das liegt daran, dass helle Haut und dunkles Haar einen Kontrast bilden und die Zielstruktur des Lasers das Pigment des Haares ist. Für dunkle Hauttypen ist diese Art der Epilation nicht ideal, da das Pigment (Melanin) der Haut das Laserlicht ebenfalls aufnehmen kann und dadurch das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen wie helle (depigmentierte) oder dunkle (hyperpigmentierte) Flecken höher ist. Daher sollte vor der Behandlung die Haut auch nicht gebräunt werden! Schlimmstenfalls können Verbrennungen an der Haut entstehen.

Es kann sinnvoll sein, zunächst einige Probebehandlungen im Abstand von 4 bis 6 Wochen auf einem kleinen Hautareal durchführen zu lassen. Ca. 4 Wochen vor der Behandlung sollte auf Epilation inkl. Wachsen oder bleichen der Haare verzichtet werden. Am Tag vor der Behandlung oder am Behandlungstag sollte eine Rasur der Haare durchgeführt werden. Am Behandlungstag sollte keine Creme, Make-Up, Bodylotion oder Deo im Laserareal aufgetragen werden. Vor und nach der Epilation ist für einige Wochen ein Lichtschutzmittel mit hohem UV-Schutz notwendig.

 

Laser

Die gängigste Methode der dauerhaften Haarentfernung ist die mit Hilfe eines Lasers. Sie darf nur von dafür ausgebildeten Fachkräften vorgenommen werden und ist nichts für Laien! Es besteht das Risiko von unschönen Pigmentverschiebungen oder gar Verbrennungen. Das Haar wird großflächig Laserpulsen ausgesetzt, Ziel der Pulse ist das Pigment in der Haarwurzel. Die Energie des Laserlichts wird von den Zellen aufgenommen und in Wärme umgewandelt. Die Folge: Durch die lokale Wärmeentwicklung werden die Zellen zerstört.

Zum Teil kommt es aber auch nur zur Verlangsamung des Haarwuchses. Diese Methode funktioniert nur bei pigmentierten, also dunklen Haaren bzw. Haaren mit dunkler Wurzel, da der Zielfarbstoff das Melanin der Haarwurzel bzw. des Haarfollikels ist. Unpigmentierte, weiße Haare lassen sich so nicht entfernen, blonde und rote nur schlecht.

Bei dunkleren Hauttypen sollte eine Laserbehandlung nur sehr zurückhaltend durchgeführt werden.

Mindestens eine verlangsamende Wirkung auf das Haarwachstum gilt inzwischen für viele der Systeme als gesichert. Wehrmutstropfen: Auch die Laserbehandlung kann ein wenig schmerzhaft sein. Die Schmerzhaftigkeit ist aber in der Regel nur gering ausgeprägt.

Nebenwirkungen der Behandlung können sein: leichtes Brennen, leichte Schmerzen, Rötung und Schwellung für ein bis zwei Stunden nach der Behandlung, gelegentlich auch Schorf-/Krustenbildung für Stunden bis zu einigen Tagen; selten: Entzündungen oder zeitweiligen Pigmentierungsstörungen

Kühlung und anschließendes Auftragen eines Gels können die Nebenwirkungen minimieren. Schorf (Krusten) nicht entfernen, sonst besteht die Gefahr der Narbenbildung.

Sonnenbank und intensive Sonnenbäder sind vor der Epilation für mehrere Wochen tabu. Sonst könnte es im Behandlungsareal zu hellen oder dunklen Flecken (Pigmentverschiebungen) kommen. Und auch nach der Behandlung sollte intensive Sonnenbestrahlung für einige Wochen gemieden werden. Ist der Aufenthalt in der Sonne nicht zu vermeiden, sollte eine Sonnenschutzcreme mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor benutzt werden.

Generell gilt: Die Laserbehandlung sollte nur von erfahrenen und gut ausgebildeten Fachkräften durchgeführt werden. Nur so lassen sich größere Risiken vermeiden. Die möglichen unerwünschten Auswirkungen einer Laserbehandlung zur Haarentfernung sollten in einem ausführlichen persönlichen Gespräch mit dem Epilierer zuvor erörtert werden. Vor und nach der Epilation den gelaserten Bereich gut vor UV-Licht schützen, um Pigmentstörungen zu vermeiden.

Muttermale sollten beim Lasern immer ausgespart werden, um eine theoretisch mögliche bösartige Entartung auszuschließen.

 

IPL-Systeme

Eine hochenergetische Lichtquelle kommt auch in der IPL-Technologie zum Einsatz. Im Unterschied zu den Lasersystemen mit jeweils einer ganz bestimmten Wellenlänge, emittieren IPL-Systeme das komplette Spektrum einer Xenon-Lichtquelle. Xenonlampen besitzen ein relativ breites und ausgewogenes Spektrum. Dieses wird dann mit Hilfe von Filtern auf den für die Behandlung erforderlichen und wirksamen Wellenlängenbereich eingegrenzt (meist 640-950 nm), damit möglichst nur der Haarfarbstoff Melanin erhitzt wird, nicht aber das Gewebe. IPL steht für „Intense Pulsed Light“, zu Deutsch: intensives, gepulstes Licht.

Das Wirkprinzip von IPL ist ganz ähnlich dem der Laser. Das gepulste Licht wird vom Haarfarbstoff Melanin absorbiert und erhitzt so selektiv die Haarwurzel. Auch durch IPL können nur Haarwurzeln zerstört werden, die sich in der Wachstumsphase befinden. Für das Epilationsergebnis spielen die Intensität des Haarwuchses und das behandelte Körperareal ebenfalls eine Rolle.

Die Handhabung der IPL-Systeme erfordert viel Wissen und Erfahrung, da zahlreiche Parameter: Wellenlänge, Energiedichte, Impulsdauer und Impulssequenz passend zur Beschaffenheit von Haut und Haaren ausgewählt werden müssen.

Die zu Behandelnden sollten möglichst ungebräunt sein, da sonst vorübergehend helle Flecken (Hypopigmentierungen) oder Hautreizungen auftreten können.

Das Risiko und die Rate der Nebenwirkungen bei IPL-Geräten ist meist höher, aufgrund der vielen verschiedenen Filter und Einstellungen. Dabei spielen sowohl technische Fehler als auch Fehler bei der Anwendung eine Rolle. Bei unsachgemäßer Durchführung können ebenfalls starke Verbrennungen an der Haut auftreten. Zudem sind IPL-Geräte in Deutschland im Vergleich zu Lasergeräten nicht reguliert. Für bestimmte Berufsgruppen gibt es die Anforderung eines NiSV-Fachkundenachweises, um mit IPL-Geräten arbeiten zu dürfen.

Auch die IPL-Epilation ist nicht ganz schmerzfrei. Mit einem leichten Stechen und anschließendem Brennen muss gerechnet werden. Nach der Behandlung kann die Haut anschwellen und sich röten. Anschließende Kühlung ist deshalb notwendig. Ebenfalls nicht auszuschließen ist die Bildung von Krusten, die innerhalb von fünf bis zehn Tagen abheilen sollten. Helle oder dunkle Pigmentflecken gleichen sich meist der umgebenden Haut wieder an. Wie lange dies dauert ist individuell verschieden, es kann ein längerer Prozess zumeist von Wochen, selten von Monaten sein. Sonne und Solarium müssen 4 bis 6 Wochen vor und nach der Behandlung unbedingt gemieden werden. UV-Schutz ist erforderlich.

Mit einer Sitzung ist es auch bei den IPL-Systemen nicht getan. Man sollte sich auf wenigstens fünf bis 10 Termine jeweils im Abstand von sechs bis zehn Wochen einstellen.

Auch dieses Verfahren wirkt nur bei dunkleren Haaren. Haare ohne Melanin (weiße Haare, Flaumhaare) sprechen auf die Behandlung nicht dauerhaft an.

Optische Epilation, Elos-Technologie

Die Optische Epilation, die auch als Elos-Technologie bezeichnet wird, ist eine Form der Photoepilation. Elos steht für elektro-optische Synergie. Die reine Laser- bzw. IPL-Photoepilation wurde technisch weiterentwickelt und mit einer anderen Energieform kombiniert. In dem gekoppelten Verfahren werden gleichzeitig Radiofrequenzstrom und optische Energie aus Xenon-Licht (IPL) plus Kühlung in einem Impuls eingesetzt. Auch bei dieser Methode wird das abgegebene Licht vom Melanin (Farbstoff) des Haares absorbiert und in Wärme umgewandelt. Das erwärmt den Haarfollikel und das Haar von innen. Zugleich werden die Haarwurzel und das Gewebe um den Haar-Follikel mit Hilfe des Hochfrequenzstroms auch von außen erwärmt. Der Haarfollikel kann so schneller und effektiver erhitzt werden. Das System arbeitet zusätzlich mit einer Kühlung. Für tiefer sitzende Haare, wie die in der Bikinizone oder am Rücken des Mannes, ist damit die Chance größer, sie erfolgreich zu entfernen. Die Kühlung der Hautoberfläche, verringert die thermische Belastung der Haut. Radiofrequenz-Strom wirkt unabhängig vom Melanin, daher ist diese Methode auch für schwach pigmentierte Haare (blonde und graue Haare), und auch bedingt für dunklere Hauttypen geeignet. Allerdings muss hier mit einer größeren Anzahl von Sitzung gerechnet werden als bei dunklen Haaren und heller Haut. Die Behandlung kann den unterschiedlichen Haut- und Haartypen angepasst werden.

Haare dürfen vor der Sitzung rasiert, aber nicht gezupft, gewachst oder anders epiliert werden. Ein sichtbares Haar ist die Voraussetzung dafür, dass die Lichtenergie wirken kann. Die Haarlänge sollte jedoch am Behandlungstag maximal 0,5 Millimeter betragen, sonst schmerzt die Behandlung mehr. Die Haut darf nicht stark gebräunt sein, damit das Laserlicht nicht vom Hautmelanin aufgenommen wird. Hautreizungen oder gar Verbrennungen könnten die Folge sein. Sonnenschutzmittel mit hohen Lichtschutzfaktoren vor und nach der Behandlung sind daher Pflicht. Die behandelten Haare fallen nach der Sitzung erst nach und nach aus. Das kann bis zu zwei Wochen dauern. Um alle Haare in der Wachstumsphase anzutreffen, ist eine Wiederholung in bestimmten Intervallen (4-12 Wochen) notwendig. Je nach Körperregion, Haarbeschaffenheit, Alter und Hormonstatus ist mit 4 bis 8(10) Behandlungen zu rechnen. Da Haare bei verschiedenen Menschen unterschiedlich schnell wachsen, sollte ein Behandlungsprogramm individuell zusammengestellt werden. Auch für die Elos-Epilation ist wie für alle Systeme zur Haarentfernung eine fachgerechte Durchführung durch erfahrenes Personal essenziell. Nur so kann eine hautschonende und sichere Haarentfernung ermöglicht werden. Zwar dauert ein Puls nur Millisekunden, er kann aber als „Kneifen“ empfunden werden. Mit einer leichten Rötung der Haut muss gerechnet werden, die aber in der Regel nach wenigen Stunden vergeht. Für alle Photoepilationen gilt: Grundsätzlich kann es nach einer Laserbehandlung, wie bei allen oberflächlichen chirurgischen Eingriffen, zu Wundheilungsstörungen, Wundinfekten, Über- oder Unterpigmentierungen sowie zur Narbenbildung (auch Keloide) kommen.

 

 

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