Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Haar | Fakten zur Haarpflege | Seren

Seren

Das bewirken Seren

Hochkonzentrierte Pflegeformeln in „federleichten“ Texturen, das charakterisiert Haarpflege-Seren, auch Konzentrat oder Intensiv-Pflege genannt. Bei dieser Kategorie handelt es sich um Problemlöser, die sehr intensiv und gleichzeitig ganz gezielt wirken sollen. Als Zusatz zur normalen Haarpflege werden die Produkte sparsam aufgetragen. Sie lassen sich leicht im Haar verteilen und ziehen schnell und tief ein.

Angeboten werden beispielsweise beruhigende, aromatische Massage-Seren für alle Haar- und Kopfhauttypen sowie versiegelnde Seren zur Vorbeugung und Glättung von Spliss. Neben den Hauptanwendungen schützen die Konzentrate häufig auch vor Umweltbelastungen.

Unterstützung für die Haarwurzeln

Spezielle Anti-Haarausfall-Seren zielen auf den Schutz vor erblich bedingtem Haarausfall bei älter werdendem Haar. Ziel ist es, das vorzeitige Erschlaffen der Haarwurzeln zu verhindern und eine erneute Haarproduktion anzuregen. Koffein, Inhaltsstoffe aus der Traubensilberkerze sowie natürliches Soja sollen die geschwächten Haarwurzeln kräftigen. In Pflanzen wie der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) oder der Sojabohne (Glycine soja) sind Substanzen enthalten, so genannte Phytoflavonoide und Phytoöstrogene, die zusammen mit Koffein die Wachstumsphase des Haares verlängern und das Haarwachstum verbessern sollen. Andere Formulierungen setzen z. B. auf eine Kombination von t-Flavanonen, Oleanolsäure und Menthol, um die Haarwachstumsphase zu verlängern und die Verankerung des Haares in der Kopfhaut zu stärken. Weitere Wirkstoffkomplexe gegen vorzeitigen Haarausfall bestehen aus Oleanolsäure aus Olivenbaumblättern, Apigenin aus Zitrusfrüchten sowie dem speziell vitaminierten Eiweiss Biotinyl-GHK. Die Seren werden einmal täglich in die Kopfhaut einmassiert. Sie sind zum Teil Bestandteil von „Innen-Außen“-Kuren für reifes, brüchiges Haar ab 40 Jahren.

 

Wirkstoffe von Seren

 

Flavanone

Die Flavanone als Untergruppe der Flavonoide zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen. Der Name leitet sich von lat. flavus = gelb ab, weil Flavonoide häufig, aber nicht zwangsläufig eine gelbe Farbe besitzen. Diese Gruppe von wasserlöslichen Pflanzenfarbstoffen spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel vieler Pflanzen. Sie sind beispielsweise in Grapefruits und Orangen enthalten. Einige Flavonoide haben eine gefäßverstärkende Wirkung. Die Durchblutung und Ernährung der Haarwurzeln kann so verbessert, ihr Wachstum gesteigert werden. Andere Flavonoide wirken gegen Entzündung und Histamin oder haben antivirale und krampflösende Wirkungen.

 

Oleanolsäure

Oleanolsäure ist eine hochkomplexe organische Verbindung. Sie gehört zur Substanzklasse der so genannten Triterpene und kommt beispielsweise in Nelken, Oliven, Misteln, Salbei und Efeu vor. Die Substanz wirkt im Tiermodell auf die Zelldifferenzierung und hilft gegen Entzündungen. Sie wirkt als Antioxidationsmittel und ist außerdem in der Lage, aggressive Radikale zu neutralisieren und wirkt so der Alterung und Veränderung von Zellen entgegen. Oleanolsäure und Auszüge aus den Blättern des Olivenbaums (Olea europaea) oder aus der Brennesselwurzel haben eine hemmende Wirkung auf das Enzym 5α-Reduktase. Es wandelt das Sexualhormon Testosteron in das biologisch wirksamere Dihydrotestosteron (DHT) um. Die erblich bedingte Abnahme der Kopfbehaarung wird von DHT gesteuert. Terpene sind eine weit verbreitete, sehr große Gruppe von Naturstoffen, meist aus Pflanzen. Ihre Wirkungen sind äußerst vielfältig. Einige Wirkstoffe haben bereits Eingang in die Therapie gefunden, zum Beispiel bei Krebs oder gegen Malaria. Die etwa 1700 bekannten Triterpene sind meist aus Squalen durch Faltung und Ringschluss hervorgegangen.

 

Apigenin

Auch Apigenin gehört zur Gruppe der Flavonoide, Untergruppe Flavone. Der hellgelbe Pflanzenfarbstoff kommt unter anderem in Sellerie, Kamille, Paprika, Dahlien und im Hennastrauch vor. Es fördert die Durchblutung der Haarwurzel, ist Antioxidanz und Radikalfänger und hat vermutlich auch eine entzündungshemmende Wirkung. Es gilt als Phyto-Östrogen. Das sind pflanzliche Verbindungen denen sowohl östrogenen als auch anti-östrogenen Eigenschaften zugeschrieben werden. Das heißt, sie wirken wie ein Geschlechtshormon, hemmen aber gleichzeitig Hormone. Eine erhöhte Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber (männlichen) Geschlechtshormonen fördert erblich bedingten Haarausfall.

 

Biotinyl-GHK

Biotinyl-GHK ist ein spezielles Peptid, also ein kurzes Eiweiß-Molekül, das eine stimulierende Wirkung auf den Zellestoffwechsel hat. Es fördert die Verankerung der Haarwurzel.

 

 

 

Seren zum Glätten

Glättungs-Seren kommen als Zusatzpflege für widerspenstiges oder krauses Haar zum Einsatz. Angereichert mit Babassu- und Magnolien-Extrakten (Magnolia officinalis) glätten die Seren das Haar sichtbar. Die Samen der Babassu-Palme (Attalea speciosa) aus der Amazonasregion Südamerikas enthalten ein Öl, das zunehmend in Kosmetikartikeln und Nahrungsmitteln eingesetzt wird. Es hat ähnliche Eigenschaften wie Kokosfett und wird in ähnlichen Kontexten verwendet. In Kosmetika macht es Haare und Haut geschmeidig. Ein paar Tropfen des Öls können auch direkt nach der Haarwäsche in den feuchten Haarlängen verteilt werden. Die hochwertigen Konzentrate bleiben im Haar und eignen sich auch für die gezielte Anwendung in den Haarspitzen.

Extrakte aus Magnolien gehören seit etwa zweitausend Jahren zur traditionellen chinesischen und japanischen Medizin. Sie werden dort beispielsweise wegen ihres Wirkstoffs Honokiol als Angstlöser und Antidepressivum eingesetzt. Auf die Haare haben Magnolien-Extrakte eine Anti-Frizz-Wirkung, das heißt, sie machen geschmeidiger und glatter. Magnolien-Extrakte enthalten zudem wirksame Antioxidanzien. Magnolol beispielsweise ist eine bioaktive Verbindung aus der Rinde und den Wurzeln der Magnolia officinalis mit antioxidativen, antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften.

 

 

 

 

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