Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Haut | Fakten zur Haut | Aufbau der Haut

Aufbau der Haut

Die Haut ist mehr als nur eine Hülle des Körpers. Mit einer Gesamtfläche von etwa zwei Quadratmetern ist sie das größte Organ des Menschen. Ihre über vier Millionen Rezeptoren, die Außenfühler der Nerven, lassen uns Kälte und Hitze spüren, Schmerz fühlen und Lust empfinden. Auf den ersten Blick unscheinbar, ist die Haut tatsächlich ein wahres Wunderwerk. Zur Verdeutlichung einige Zahlen: Im Durchschnitt wiegt die Haut insgesamt etwa 14 Kilogramm und macht damit ca. 20 Prozent des Gesamtkörpergewichts aus. Täglich wächst sie um 0,002 Millimeter. Sie enthält ein Viertel des im Körper gespeicherten Wassers, und das ist eine ganze Menge Feuchtigkeit, denn der Mensch besteht zu 70 Prozent aus Wasser. In einem Quadratzentimeter Haut befinden sich etwa 600.000 Zellen, 5.000 Sinneszellen, 4 Meter Nervenbahnen, 100 Schweißdrüsen, 1 Meter Blutgefäße, 15 Talgdrüsen, 5 Haare und 150.000 Pigmentzellen. Die Haut ist also Sensor- und Schaltzentrale für viele unserer Sinneswahrnehmungen, wichtiges Element bei der Regulation der Körpertemperatur und Schutzhülle für den Körper in einem.

Gebildet wird die Haut aus drei fest miteinander verbundenen Schichten, die verschiedene Funktionen haben. Von außen nach innen gesehen, sind dies die Oberhaut (Epidermis), die Lederhaut (Cutis oder Dermis) und die Unterhaut (Subcutis).

Die Oberhaut

Die Oberhaut (Epidermis) als äußerste Schicht der Haut stellt die eigentliche Schutzhülle und die direkte Verbindung des Menschen zu seiner Umwelt dar. Sie teilt sich wiederum in mehrere ineinander greifende Schichten auf: Zwischen der oberflächigen Hornschicht (Stratum corneum) und der unteren Keimschicht (Stratum basale) befinden sich die Helle Schicht (Stratum lucidum), die Körnerschicht (Stratum granulosum) und die Stachelzellenschicht (Stratum spinosum). Allein die Hornschicht wird aus 15 bis 20 verschiedenen Lagen sich ständig erneuernder Hornzellen gebildet.

Die Dicke der Oberhaut beträgt je nach Körperregion zwischen 30 Mikrometern und 4 Millimetern; am dicksten ist sie an der Fußsohle und am Handteller. Diese oberste Hautschicht besteht aus schuppenförmigen, übereinandergelagerten und verhornten Hautzellen ohne Zellkern, den abgestorbenen Keratinozyten. Sie werden in der Keimschicht gebildet und wandern unter ständiger Veränderung ihrer Form und ihres Zellinhalts an die Oberfläche bis sie die Hornschicht erreichen.

Neben den Keratinozyten enthält die Keimschicht drei weitere Zellarten: die Melanozyten, die Langerhans-Zellen und die Merkel-Zellen. Die Melanozyten produzieren je nach Hautregion und persönlichen Anlagen in unterschiedlichem Ausmaß die Melanine genannten Pigmentkörper, die für die Braunfärbung der Haut sorgen und damit ihrem Schutz dienen. Die Merkel-Zellen fungieren als epidermale, hauteigene Nervenzellen. Die Langerhans-Zellen spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem. Sie transportieren die eingedrungenen Antigene, also Fremdstoffe wie Krankheitserreger, weiter an die Zellen des Immunsystems im Organismus und bereiten diese vor (Antigenpräsentation). Antigene aktivieren die so genannten T-Helferzellen des Immunsystems und regen die Produktion von Antikörpern, also Stoffen der körpereigenen Abwehr an.

Die Oberhaut ist für das Aussehen eines Menschen besonders wichtig. So hängt es z.B. von der Dicke oder Zartheit der Hornschicht ab, ob die Blutgefäße durchschimmern können und der Teint dadurch rosig oder blass erscheint. Die Oberhaut lässt sich in ihrer Beschaffenheit durch kosmetische Präparate positiv beeinflussen.

 

Die Lederhaut

Die nächste, stärkste Hautschicht ist die Lederhaut, auch Dermis, Cutis oder Corneum genannt. Sie ist durch zapfenförmige Verbindungen eng mit der darüberliegenden Oberhaut verzahnt. Als gut durchblutetes, von Lymphbahnen und Nerven durchzogenes Bindegewebe gewährleistet sie die Versorgung der Epidermis mit Nährstoffen und Sauerstoff.

Auffälliges Strukturmerkmal der Lederhaut ist das faserige Netzwerk aus Proteinen, das zum Großteil aus Kollagenfasern besteht. Daneben finden sich in geringeren Mengen Retikulin- und Elastinfasern (feine bzw. elastische Bindegewebsfasern). Dieses Fasergeflecht sorgt für Halt und Elastizität der Haut. Die sehr zarten Retikulinfasern (Typ-III-Kollagen) umgeben vor allem die Hautanhangsgebilde und die Basalmembran, die elastischen Fasern sind in der gesamten Lederhaut verteilt und besonders zahlreich im Gesicht und im Nacken. Die speziellen Nervenkörper und freien Nervenendungen der Lederhaut sprechen auf Wärme, Kälte und Berührungsreize an. Weiterhin sitzen hier die Talgdrüsen. Haarwurzeln und Schweißdrüsen befinden sich im unteren Teil der Lederhaut sowie in der Übergangsschicht zur Unterhaut.

 

Die Unterhaut

Die Unterhaut (Subcutis) ist eine von der Lederhaut nicht scharf abgegrenzte, stark dehnbare Bindegewebeschicht. Die zum Teil umfangreichen Fetteinlagerungen, das Unterhautfettgewebe, übernehmen die Aufpolsterung der Haut. In der Unterhaut liegen zahlreiche Blut- und Lymphgefäße, Schweißdrüsen sowie Haarwurzeln. Die Subcutis führt ein dichtes Nervennetz, dessen Endungen alle Hautschichten durchziehen und Sinnesempfindungen, wie Druck, Wärme, Kälte und Tastgefühl, vermitteln. Diese Schicht dient als Energiereserve, Wärmepolster und Nahrungsspeicher. Sie schützt Knochen, Muskulatur und Organe gegen Druck, Stoß und Wärmeverlust. In ihrer Ausdehnung stark variabel, kann die Subcutis bei Unterernährung fast völlig verschwinden, bei Fettleibigkeit dagegen voluminös werden.

 

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