Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Haut | Hautgesundheit – proaktiv | Hautschäden

Hautschäden

Hautschäden durch UV-Strahlung

Akute Schädigung: Sonnenbrand

Wie kommt es zu einem Sonnenbrand? Durch die Strahlungsenergie finden in den Hautzellen photochemische Prozesse statt, bei denen sich Zellgifte bilden. Die Folge ist eine entzündliche Hautrötung. Aufgrund einer Erweiterung der Gefäße erhöht sich außerdem die Hautdurchblutung und die Haut schwillt an. Juckreiz und Schmerzempfindung sind die Folgen. Wissenschaftler haben eine Schwelle für die UV-Bestrahlung definiert, ab der bei einem bestimmten Hauttyp ohne Bräune ein Sonnenbrand, also eine Hautrötung (Erythem) entsteht. Dieser liegt für den empfindlichen Hauttyp II bei etwa 250 J/m2. Der Fachbegriff für diesen Schwellenwert lautet: „minimale erythemale Dosis“, kurz MED. Der Schweregrad des Sonnenbrands spiegelt den Schaden an der wichtigen basalen Zellschicht der Epidermis wider. In schwereren Fällen kommt es über die Rötung und Schwellung hinaus zur Bildung von Blasen oder gar zum Absterben von Hautzellen. Nach Ausbildung des UV-Eigenschutzes (Pigmentierung und Hornschichtverdickung) erhöht sich die aktuelle Erythemschwellendosis. Die Lichtempfindlichkeit der Haut kann auch durch fremde Stoffe wie bestimmte Medikamente erhöht werden, wie beispielsweise bestimmte Antibiotika, Antirheumamittel, Abführmittel oder Mittel zur Malariaprophylaxe.

Langfristige Hautschäden durch UV-Strahlen

Der Sonnenbrand ist nur das akute Anzeichen für Strahlenschäden an der Haut. Er ist meist schnell wieder abgeheilt und noch schneller wieder vergessen. Doch hinter dem Sonnenbrand verbergen sich dauerhafte Schädigungen der Hautzellen. Die Erbsubstanz in den Zellkernen jeder Körper- und jeder Hautzelle, die DNA (Desoxyribonukleinsäure) besitzt eine hohe Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlen. Sie kann leicht beschädigt und funktionsunfähig gemacht werden. Durch übermäßige Einwirkung von UVB-Strahlung kann es so zur Bildung von Hautkrebsvorstufen, so genannten aktinischen bzw. solare Keratosen, sowie zur Entstehung von hellem Hautkrebs in Form von Plattenepithelkarzinomen und Basaliomen kommen. Diese Tumore sind, wenn sie rechtzeitig erkannt werden, gut behandelbar und haben dann keinen nachteiligen Einfluss auf die Lebenserwartung der Betroffenen. Übermäßige UV-Einstrahlung auf der Haut begünstigt aber auch die Entstehung von schwarzem Hautkrebs, dem malignen Melanom. Hier ist die Früherkennung für eine gute Prognose besonders wichtig, da Melanome zur raschen Metastasierung neigen. Die Veränderungen an der Haut durch UV-A-Strahlen zeigen sich erst auf lange Sicht. UV-A bewirkt bei längerfristiger Anwendung durch das Eindringen in das Bindegewebe der Haut Strukturveränderungen und Bindegewebsschädigung. Bei zu häufigen UV-Expositionen verliert die Haut ihre Elastizität. Es kommt zur Austrocknung, Faltenbildung und zu Pigmentverschiebungen. Die Folge von zu viel UV-A-Strahlung ist schließlich vorzeitige Hautalterung. Hautfalten mehren und verstärken sich, Runzeln bilden sich aus. Es bilden sich Pigment- und Altersflecken sowie bleibende Gefäßerweiterungen. Die Haut wird schlaff, dick und ledrig. Und auch das Entstehen eines Melanoms, eines bösartigen Pigmentzelltumors, scheint durch übermäßige UV-A-Einwirkung begünstigt zu werden.

Folgen von zu viel UV-Licht:

  • Hautalterung: Falten, Runzeln, schlaffe Haut, Hautverdickung, ledrige Haut
  • Pigment-, Altersflecken
  • bleibende Gefäßerweiterungen
  • heller Hautkrebs
  • Melanome

Hautkrebs durch UV-Strahlung

Die schwerwiegendste Folge übermäßiger UV-Exposition ist die Bildung von Hautkrebs, der weltweit zu den häufigsten Krebsarten zählt. In Deutschland erkranken jedes Jahr schätzungsweise etwa 140.000 Menschen an Hautkrebs. Für alle anderen Krebsarten liegt die Neuerkrankungsrate bei zusammen etwa 330.000 pro Jahr. Die Hauptursache für den starken Anstieg in den letzten Jahren wird in der UV-Belastung während langanhaltender Aufenthalte im Freien gesehen. Als Risikofaktoren gelten ein früheres Auftreten der Erkrankung innerhalb der Familie sowie die Zugehörigkeit zum Hauttyp I oder II. Doch auch dunklere Hauttypen sind vor Hautkrebs nicht gefeit. Es gibt zwei Arten von Hautkrebs. Nicht-Melanom-Hautkrebsarten sind in der Regel einfacher zu behandeln. Zu diesen hellen Hautkrebsformen gehören Plattenepithelkarzinome und Basalzellkarzinome (Basaliome). Sie betreffen oft Menschen mit jahrelangem, ausdauerndem Sonnenkontakt. Betroffene Hautpartien sind häufig das Gesicht und die Hände. Maligne Melanome hingegen sind lebensgefährlich. Sie treten vermehrt bei Menschen mit sonnenempfindlicher Haut auf, die sich jedes Jahr kurz, aber intensiv der Sonne aussetzen. Häufig findet sich diese Krebsart im Unterschenkelbereich von Frauen oder bei Männern auf dem Rücken. Falls ein Muttermal oder ein Pigmentfleck plötzlich auftritt oder vorhandene Muttermale ihre Form verändern oder sich entzünden, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Heller Hautkrebs

Bei den hellen Hautkrebsformen konnte ein direkter Zusammenhang zwischen UV-Bestrahlung und Hautkrebshäufigkeit beobachtet werden. Beim Basalzellkarzinom handelt es sich um einen langsam wachsenden Tumor, der lokal Gewebe zerstört, aber keine Metastasen ausbildet. Er tritt vorwiegend in stark sonnenexponierten Hautpartien wie Gesicht, Ohren und Kopfhaut (z. B. auf der Glatze) auf. Obwohl die Sterblichkeit sehr niedrig ist, stellt die Therapie häufig ein großes kosmetisches Problem dar. Das Plattenepithelkarzinom ist ein eindringend wachsender Tumor, der lokales Gewebe zerstört. Ab einer bestimmten Größe bilden sich auch Metastasen, die zum Tode führen können. Auch diese Form des hellen Hautkrebses tritt an exponierten Hautpartien wie Gesicht, Handrücken und Unterarmen auf. Als weitere Risikofaktoren kommen verstärkte Sonnenexpositionen und das Vorhandensein von aktinischen Keratosen, den Hautkrebsvorstufen, hinzu.

Malignes Melanom

Das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) gibt der Forschung dagegen einige Rätsel auf. Es tritt nicht bevorzugt in UV-exponierten Hautarealen auf, also nicht dort, wo über die Jahre die höchste UV-Dosis die Haut getroffen hat. Dennoch sprechen epidemiologische Daten für einen wesentlichen UV-Einfluss auch bei der Verursachung dieser Erkrankung. Das maligne Melanom kann sich in unterschiedlicher Weise ausprägen. In der Regel ist es ein braun bis schwärzlich gefärbter Tumor, der rasch Metastasen bildet und an beliebigen Hautpartien auftreten kann. Bei Früherkennung ist der Tumor überwiegend heilbar, bei verzögerter Therapie oft tödlich. Die Sterberate liegt bei ca. 20 Prozent. Als weitere Risikofaktoren kommen häufige Sonnenbrände in Kindheit und Jugend sowie über 40-50 multiple Pigmentmale hinzu.

Eigenschutz-Mechanismen der Haut

Die Bräunung – eine Schutzreaktion der Haut

Die menschliche Haut besitzt eigene Mechanismen, um sich und den Organismus vor UV-Strahlung zu schützen. Der Eigenschutzmechanismus Nummer eins der Haut liegt in den Pigmentzellen (Melanozyten) unter der Hornhaut. Hier wird der Hautfarbstoff Melanin gebildet, der die (noch immer) begehrte Bräune hervorruft. Der Prozess der Neubildung von Pigmenten und der Transport in höher gelegene Epithelschichten gehen jedoch nur langsam vor sich. Der Farbstoff wird erst nach etwa zwei bis vier Tagen an der Hautoberfläche sichtbar. Durch die Bräunung der Haut sollen die darunterliegenden Hautschichten und vor allem die DNA der Zellkerne geschützt werden. Helle Hauttypen besitzen insgesamt weniger Melanin als dunkle und sind daher empfindlicher gegen Sonnenlicht. Je mehr Melanin eingelagert wird, desto dunkler wird der Tönungsgrad der Haut. UV-A-Strahlen führen zu einer direkten Pigmentierung (Braunfärbung der Haut), die unmittelbar nach dem Sonnenbaden sichtbar wird, jedoch schnell wieder verblasst. Trifft UV-A-Licht auf die vorhandenen Pigmente, so bewirkt dies einen Transport der vorhandenen Melaninmoleküle in weiter außen liegende Hautschichten und damit eine so genannte Sofortpigmentierung. Die darunterliegenden Zellkerne werden so geschützt. Eine Melaninneubildung findet dabei aber nur in sehr geringem Maße statt. Das UV-A der Sonne macht also rasch, aber nicht nachhaltig braun. Nur sehr intensive Strahlungen – wie z. B. in Solarien – mit höheren Dosen, als sie in der Natur vorkommen, sorgen hier für eine länger anhaltende Bräune, die jedoch nicht vor Sonnenbrand und Hautalterung schützt. Die UV-B-Strahlen bewirken eine indirekte Pigmentierung. Trifft die energiereiche UV-B-Strahlung auf die Haut, so werden Enzyme in den Melanozyten angeregt, den Hautfarbstoff Melanin, zu bilden. Auch bei geringer Bestrahlungsdosis findet eine Pigmentierung der Haut statt. Dadurch wird nach und nach der natürliche Eigenschutz der Haut aufgebaut. Bis sich durch Sonneneinstrahlung eine dauerhafte und gegen UV-B hilfreiche Pigmentierung ausbildet, dauert es allerdings etwa 48 bis 72 Stunden.

Die Lichtschwiele – Schutzreaktion Nummer zwei

Die Haut hält noch einen weiteren Eigenschutzmechanismus bereit: Die oberste Hautschicht, die Hornschicht, absorbiert UV-Strahlen. Hält die UV-B-Bestrahlung längere Zeit an, verdickt sich diese Hornschicht, die so genannte Lichtschwiele entsteht. Diese reflektiert, filtert und streut dann das Sonnenlicht. Die Hautverdickung verbessert den Eigenschutz der Haut um das Vierfache. Das entspricht in etwa einem Sonnenschutzpräparat mit dem Schutzfaktor 4. Bis sich die Lichtschwiele voll ausgebildet hat, vergehen allerdings zwei bis drei Wochen.

Lichtschutz: Hilfestellung für die Haut – Hauttypen

Bis zu einem gewissen Grad kann sich die Haut also selbst gegen die gefährliche Wirkung der Sonnenstrahlen schützen. „Eigenschutzzeit“ heißt die Zeitspanne, die man in der Sonne verbringen kann, ohne dass eine Hautrötung auftritt. Allerdings ist dieser Schutz bei jedem Einzelnen unterschiedlich stark ausgeprägt und insgesamt gesehen nur von sehr kurzer Dauer. Die Eigenschutzzeit der Haut liegt in Abhängigkeit vom Hauttyp für nicht lichtgewöhnte Haut bei intensiver Sonnenstrahlung zwischen fünf und 30 Minuten (siehe Tabelle).

Hauttyp 1 Hauttyp 2 Hauttyp 3 Hauttyp 4 Kinderhaut
Hauttyp 1 2 3 4 Kinderhaut
Hautfarbe sehr hell, blass hell hellbraun braun sehr hell
Augenfarbe meist blau blau, grün, grau grau, braun dunkel alle Augenfarben
Haarfarbe rötlich blond dunkelblond dunkel alle Haarfarben
Sonnenbrand sofort schnell selten kaum sehr schnell
Eigenschutz 5 – 10 min. 10 – 20 min. 15 – 25 min. 20 – 30 min. max. 10 min.
LSF* LSF 30 – 50+ LSF 20 – 50 LSF 15 – 30 LSF 10 – 15 LSF 30 oder höher

* Empfohlener Lichtschutzfaktor

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