Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Haut | Hautgesundheit – proaktiv | Schwitzen

Schwitzen

Schwitzen

Das passiert beim Schwitzen

Sommerhitze, körperliche Anstrengung oder Stress – und schon rinnt der Schweiß! Manchmal eine ganz schön lästige Angelegenheit. Doch Schwitzen ist eine völlig normale Körperfunktion. Und eine lebensnotwendige dazu. Denn über diesen Mechanismus reguliert der Körper seine Temperatur und verhindert so eine Überhitzung.

Für das Schwitzen sind die Schweißdrüsen zuständig. Etwa 3 Millionen davon befinden sich in der menschlichen Haut. Sie reichen bis in die Tiefe der Lederhaut und die Unterhaut mit Fettgewebe (Subkutis). Von dort winden sie sich spiralförmig durch die Oberhaut (Epidermis) und münden an die Hautoberfläche.

Schweißdrüsen

Es gibt zwei Arten von Schweißdrüsen: ekkrine und apokrine. Sie haben verschiedene Funktionen.

Die ekkrinen Schweißdrüsen produzieren den wässrigen Schweiß, und sind über den gesamten Körper verteilt. Besonders viele der stark geknäulten Drüsen finden sich auf Handtellern und Fußsohlen, in den Achselhöhlen und auf der Stirn. Auch in der Leistengegend den Kniekehlen und der Ellenbeuge sind mit 350 bis 700 deutlich mehr Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter vorhanden als in den übrigen Körperregionen. Dort finden sich durchschnittlich 50 Drüsen pro Quadratzentimeter. Die Verteilung der Schweißdrüsen variiert darüber hinaus nach dem Geschlecht. Frauen haben zudem insgesamt weniger Schweißdrüsen als Männer und weisen bei gleicher Belastung eine geringere Schweißrate auf. Die wässrige Salzlösung „Schweiß“ enthält vorwiegend Natriumchlorid. Mit ihrer Hilfe erzeugt der Körper Verdunstungskälte auf der Haut und reguliert so seine Temperatur (Thermoregulation). Doch auch Gefühlsregungen können die Schweißproduktion anregen (z. B. feuchte Hände vor der Prüfung).

Die großen apokrinen Schweißdrüsen prägen den typischen Eigengeruch eines Individuums. Sie kommen in den Achselhöhlen, um die Brustwarzen herum (Warzenhof), um den Nabel, in der Genitalregion und im Gehörgang vor. Durch psychische Reize angeregt, sondern die knäulartigen Drüsen ein fetthaltiges, trübes Sekret in die trichterförmigen Öffnungen der Haarfollikel ab. Die apokrinen Drüsen gehören zum so genannten Follikelapparat des Haares. Das Sekret ist kein Schweiß im eigentlichen Sinne. Die Bezeichnung apokrine Düse ist daher besser gewählt. Gesteuert wird die Ausscheidung durch körpereigene Hormone. Sie beginnt erst in der Pubertät. Im Alter ist sie wiederum eingeschränkt. Das frisch abgesonderte Sekret ist zunächst geruchlos. Erst seine Zersetzung durch Bakterien an der Hautoberfläche lässt den typischen „apokrinen Schweißgeruch“ entstehen.

Körpereigener Thermostat

Das Schwitzen hat eine ganze Reihe wichtiger Aufgaben. Eine davon ist der Temperaturausgleich im Organismus. Der Körper produziert durch Stoffwechselvorgänge und sonstige Körperfunktionen fortwährend überschüssige Wärme, die dem Organismus in der Summe sogar gefährlich werden kann. Um Körpertemperatur und Wasserhaushalt zu regulieren, geben die Schweißdrüsen täglich etwa einen halben Liter Flüssigkeit an die Hautoberfläche ab; bei großer Hitze oder körperlicher Anstrengung auch mehr. Durch die dabei entstehende Verdunstungskälte hält der Körper seine Temperatur auch bei hohen Belastungen konstant bei etwa 37 Grad Celsius. Unser Schweiß befeuchtet darüber hinaus die Haut und verhindert so, dass sie rissig und spröde wird. Auch der Säureschutzmantel der Haut wird im Wesentlichen durch Schweiß gebildet und so die Vermehrung von Bakterien im Zaum gehalten. Damit der Schweiß alle Funktionen erfüllen kann, benötigt der Körper eine ausreichende Zufuhr an Flüssigkeit. Es empfiehlt sich daher, mindestens zwei Liter Wasser pro Tag zu trinken. Gut für die Flüssigkeitsversorgung geeignet sind Leitungswasser, Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertees und Apfelsaft, z. B. als Schorle.

Die Aktivität der Schweißdrüsen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Auch ohne jede Betätigung werden ständig geringfügige Mengen Schweiß über die Hautoberfläche abgeben. Werden wir körperlich aktiv, bei der Arbeit oder beim Sport, oder steigen die Außentemperaturen, dann nimmt die Wärmebildung im Körperinneren zu und die Thermoregulation steuert sofort dagegen. Zunächst erweitern sich die Blutgefäße in der Haut, so dass mehr Blut hindurchfließen und mehr Wärme nach außen abgestrahlt werden kann. Reicht die Wärmeabgabe noch nicht aus, steigert der Körper die Schweißproduktion. Gesteuert wird die Schweißabsonderung durch das vegetative Nervensystem. Das ist der Teil unseres Nervenkostüms, der durch Willen und Bewusstsein nicht beeinflusst werden kann – es sei denn, man ist ein Fakir. Über den Sympathikusnerv leitet es Impulse an die Schweißdrüsenzellen, die die Schweißsekretion auslösen. Dieser Vorgang ist im Gehirnstamm – im Hypothalamus und dem verlängerten Rückenmark – angesiedelt. Neben der Regulierung aller dem bewussten Willen nicht unterworfenen Körperfunktionen wie Verdauung und Atemreflex werden hier auch Umweltreize, Empfindungen oder Erinnerungen in körperliche Reaktionen umgesetzt. In Stresssituationen, bei emotionaler Anspannung und bei psychischen Belastungen wie Angst oder Aufregung tritt daher häufig ebenfalls vermehrtes Schwitzen auf.

Nicht zu viel und nicht zu wenig

Die völlig normale und überwiegend notwendige Körperfunktion Schwitzen kann, im Übermaß, für Betroffene auch zu Last werden. Reagiert der Körper bereits auf leichte Anstrengungen, geringfügig erhöhte Außentemperaturen oder seelische Belastungen mit übermäßigem Schwitzen oder wird sogar ohne jeden äußeren Anlass eine starke Schweißproduktion ausgelöst, spricht man von einer krankhaften Überfunktion der Schweißdrüsen, einer Hyperhidrose. Eine verminderte Schweißproduktion dagegen, wird als Hypohidrose bezeichnet. Sie kann durch sehr starke Flüssigkeitsverluste, die Einnahme bestimmter Medikamente, Erkrankungen der Nerven (neurologische Erkrankungen) oder durch eine Schädigung der Ausführungsgänge der Schweißdrüsen bedingt sein. In allen Fällen kann nur der Arzt über die erforderlichen Therapiemaßnahmen entscheiden.

Entstehung von Körpergeruch

Frisch gebildeter Schweiß – gleich ob von den ekkrinen oder apokrinen Drüsen abgesondert – ist zunächst völlig geruchsfrei und steril. Ekkriner Schweiß besteht zu 99 Prozent aus Wasser, das, an der Hautoberfläche angekommen, verdunstet. Ein Anteil von bis zu 0,5 Prozent Natriumchlorid (Kochsalz) ruft den salzigen Schweißgeschmack hervor. Weitere Bestandteile sind Harnstoff, Harnsäure, Aminosäuren, Ammoniak, Zucker, Milchsäure und Ascorbinsäure. Apokriner Schweiß enthält ebenfalls zum Großteil Wasser, ist darüber hinaus reich an Proteinen (Eiweißen), Lipiden (Fetten), Zuckern und Steroiden (best. Hormonen).

Körpergeruch entsteht erst, wenn die natürlicherweise auf der Haut vorhandenen Bakterien die Bestandteile des Schweißes zersetzen. Insbesondere die feuchten, warmen Achselhöhlen oder luftdicht „verpackte“ Füße in engen Schuhen bieten den Mikroorganismen ideale Lebensbedingungen. Gerade hier ist die Haut mit besonders vielen Schweißdrüsen ausgestattet. Die Geruch verursachenden Bakterien verfügen hier über Wärme, Feuchtigkeit und durch ebenfalls vorhandene Körperfette über ein gutes Nahrungsangebot, was ihre Vermehrung stark begünstigt.

Jeder Mensch hat sein eigenes Duftprofil. Es setzt sich aus verschiedenen geruchlichen Bestandteilen zusammen. Während die ekkrinen Schweißdrüsen bereits im Säuglingsalter voll ausgebildet und funktionsfähig sind, entwickeln sich die apokrinen Schweißdrüsen erst mit der Sexualreife. Körpergeruch tritt aus diesem Grund erst nach dem Eintritt in die Pubertät auf und ist dann auch geschlechtsspezifisch zuzuordnen.

Die für den Abbau des apokrinen Schweißes verantwortlichen Keime gehören zur Gruppe der so genannten grampositiven Bakterien. Sie machen den größten Teil der natürlichen Bakterienflora auf der gesunden Haut aus. Der für Frauen typische, schwach saure Geruch wird von den zu diesen grampositiven Bakterien zählenden Mikrokokken verursacht. Lipophile Diphtheroide nennt man dagegen die Stoffe, die auf der Männerhaut für einen stechenden, scharfen Geruch sorgen. Diese Geruchsstoffe sind Abbauprodukte des männlichen Sexualhormons Testosteron. Weitere körpereigene Geruchsstoffe entstehen zum Beispiel durch den Abbau von Stoffwechselprodukten aus der Nahrung (wie beispielsweise aus Knoblauch oder Zwiebeln) oder von Arzneimitteln.

 

Körpergeruch ist individuell

Körpergeruch ist ein wichtiges Element der sozialen Kommunikation. Vor allem in der Tierwelt haben bestimmte, von den Duftdrüsen abgesonderte Stoffe einen wesentlichen Einfluss auf das Sexual-, Territorial- und Aggressionsverhalten. Diese, Pheromone genannten, Geruchsstoffe sind gleichzeitig Gradmesser für Individualität und Rangordnung.

Beim Menschen hat die Verständigung über den Geruch im Laufe der Evolution an Bedeutung verloren. Unser Geruchssinn ist im Vergleich zu dem vieler Tiere nur wenig leistungsfähig. Dennoch kann der menschliche Geruchssinn noch immer über 10.000 verschiedene Gerüche unterscheiden. 1.000 Riechrezeptoren filtern bestimmte Reize in Form von Duftmolekülen aus der Luft heraus. Dabei werden längst nicht alle Riecheindrücke bewusst wahrgenommen. So wird die Bedeutung von Gerüchen für die menschliche Kommunikation vielfach unterschätzt. Keine andere Information beeinflusst Emotionen und Verhalten so sehr wie der Geruch. Gerüche können die Stimmung verändern, Lustgefühle ebenso wie Unlust erzeugen. Ja, sie bestimmen zum großen Teil sogar die zwischenmenschliche Kommunikation. Düfte entscheiden über Sympathie und Abneigung zwischen zwei Menschen und sie beeinflussen die Partnerwahl. Hier sind wiederum die Pheromone von ausschlaggebender Bedeutung.

Negativ kann sich der als unangenehm empfundene Körpergeruch auswirken. Obwohl aus biologischer Sicht völlig wertneutral, gilt er in modernen, westlich geprägten Industriegesellschaften als aufdringlich, abstoßend und ungepflegt. Einen ebenso großen Einfluss haben Düfte auf die Selbstwahrnehmung. Die große Mehrheit der Verbraucher will durch den Einsatz von Körperpflegeprodukten ein Gefühl von Frische und Gepflegtheit erzielen und sich damit gut und sicher fühlen. Wegen der positiven Wirkung auf sich und auf andere legen daher viele Menschen großen Wert darauf, Körpergeruch durch gezielte Körperpflege zu vermeiden.

 

Die Produkte: Deodorants und Antitranspirants

Das Angebot an Produkten zur Vermeidung und Beseitigung von Körpergeruch besteht aus zwei Hauptgruppen. Deodorants wirken in der Regel bakterienhemmend und verhindern so die Entstehung der unangenehmen Gerüche, die durch den bakteriellen Zersetzungsprozess des Schweißes hervorgerufen werden. Zudem überlagern sie Körpergeruch durch ihre Parfümierung. Antitranspirants dagegen verringern die Schweißsekretion. Durch die vorübergehende Verengung der Schweißdrüsen wird die Schweißbildung um etwa 20 bis 60 Prozent reduziert, ohne dass dadurch die Temperaturregulation des Körpers behindert wird. Alle Antitranspirants wirken auch antimikrobiell und sind somit zugleich Deodorant.

 

Deodorants

Zum Erzielen ihrer bakterienhemmenden und geruchsüberdeckenden Wirkung enthalten moderne Deodorants zahlreiche, unterschiedliche Wirkstoffe. Dazu zählen z. B. Geruchsabsorber, Parfums, keimhemmende Mittel oder Enzymhemmer. Die Effektivität eines Deos hängt dabei sowohl von Qualität und Zusammenstellung der verwendeten wirksamen Inhaltsstoffe als auch von der Rezepturgrundlage, also den Trägersubstanzen, ab, in die diese eingearbeitet werden. Denn, egal ob Spray, Zerstäuber, Roller oder Stick, wichtige Grundzutaten eines jeden Deos sind Wasser, pflegende Öle und Emulgatoren.

Tipp: Für alle Produkte gilt, sie können nur dann effektiv wirken, wenn sie auf zuvor gereinigte Haut aufgetragen werden.

„Klassische“ Geruchsüberdecker sind Parfums. Sie werden seit jeher zur Kaschierung von Körpergeruch verwendet. Auch bei den heutigen Deodorants leistet die Parfümierung einen wesentlichen Beitrag zu ihrer Wirksamkeit. Dabei vereinen sich die individuellen, körpereigenen Geruchsbildner und der Duft eines Parfumöls zu immer anderen Gesamteindrücken. Da reine Parfumdeos weder bakterien- noch schweißhemmend wirken, sind sie allerdings weniger zur Anwendung bei starkem Schwitzen oder bei sportlichen Anstrengungen geeignet.

Geruchsabsorber beeinflussen weder die Schweißbildung noch die Hautbakterien. Sie umhüllen die geruchsbildenden Substanzen, so dass die Moleküle, die den Geruchseindruck auslösen, sich nicht mehr an die Geruchsrezeptoren in der Nase binden können. Man kann sie so, obwohl vorhanden, nicht mehr wahrnehmen. Geruchsabsorber verringern außerdem die Geschwindigkeit, mit der sich die Geruchsstoffe ausbreiten können. Ein gebräuchlicher Absorber ist ein komplexes Zink-Salz der Ricinolsäure, dem Hauptbestandteil (80 bis 87 Prozent) des Rizinusöls. Die hautverträgliche Verbindung heißt Zinkrizinoleat.

Von besonderer Bedeutung bei der Bekämpfung von Körpergeruch ist der Einsatz keimhemmender Mittel. Diese antimikrobiellen Stoffe wirken gezielt auf die den Körpergeruch verursachenden Bakterien. Damit wird ein übermäßiges Entstehen geruchsbildender Stoffe von vornherein unterbunden. Ziel ist jedoch lediglich, die Population der betreffenden Bakterien zu kontrollieren und ein zu starkes Wachstum zu verhindern. Man nennt das auch „bakteriostatische Wirkung“. Eine vollständige Abtötung der Bakterien, also die „bakterizide Wirkung“, ist dagegen nicht erwünscht. Würden zu viele harmlose Bakterien der gesunden Hautflora abgetötet, käme es zu einer Störung des biologischen Gleichgewichts und Krankheitserreger könnten sich ausbreiten. Zu den keimhemmenden Stoffen zählen generell alle diejenigen, die eine spezifische Wirkung auf grampositive Bakterien, wie beispielsweise Staphylokokken, haben. Aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit werden sie nur in geringen Konzentrationen eingesetzt.

 

Auch zahlreiche Duftstoffe verfügen über antimikrobielle Eigenschaften. Sie werden in speziellen Kombinationen bei der Komposition von Deoparfums verwendet. Ebenso weisen viele ätherische Öle wie Nelkenöl (Eugenol), Minzöl (Menthol) oder Thymianöl (Thymol) eine ausgeprägte Wirksamkeit gegen Mikroben auf. Sie sind jedoch wegen ihrer starken, charakteristischen Eigengerüche nur sehr eingeschränkt einsetzbar.

Für die Zersetzung des Schweißes benutzen die Bakterien bestimmte Enzyme. Deshalb enthalten einige Deodorants Enzymhemmer (Enzyminhibitoren), z. B. Triethylcitrat. Diese Wirkstoffe inaktivieren die für die Schweißzersetzung verantwortlichen Enzyme, ohne dass es zu einer Schädigung der sie bildenden Bakterien kommt. Die natürliche Hautflora wird so geschont.

 

Antitranspirants

Während Deodorants gezielt gegen Körpergeruch wirken, verringern Antitranspirants (auch Antiperspirants) die Schweißausscheidung, indem sie die Aktivität der ekkrinen Schweißdrüsen beeinflussen. Die Schweißbildung wird so reduziert und den Schweiß zersetzenden Hautbakterien wird ein Teil ihrer Nährstoffe entzogen. Die Bakterien können sich nun nicht mehr so gut vermehren und es entsteht weniger Körpergeruch. Auswirkungen auf die Regulation der Körpertemperatur hat die Verringerung der Schweißausscheidung im Achselbereich jedoch nicht. Da die Inhaltsstoffe von Antitranspirants außerdem antibakteriell wirken, das heißt das Wachstum der Bakterien aktiv behindern, fungieren die Produkte zugleich als Deodorants.

Die Hauptwirkstoffe von Antitranspirants werden als „Adstringentien“ (lat.: Adstringentia) bezeichnet. Dabei handelt es sich um Substanzen, die durch eine so genannte „Eiweißfällung“, das ist eine Zusammenballung und Verknäulung von Proteinen, eine Abdichtung und Schrumpfung des Gewebes bewirken. Das führt zum Zusammenziehen der Haut. Beim Eindringen in den oberen Bereich der Ausführungsgänge der ekkrinen Schweißdrüsen bilden die Adstringentien mit den Schleimstoffen (Mucopolysacchariden) der Drüseninnenwände und deren oberster Zellschicht schwerlösliche, anhaftende Niederschläge. Diese legen sich vor den Drüsengang, führen zu einer Verstopfung und behindern so den Abfluss des Schweißes. Die Schweißausscheidung wird um 20 bis 60 Prozent verringert. Da sich dieser Vorgang in der Oberhaut abspielt, sind die Verschlüsse nur für eine gewisse Zeit vorhanden. Im Zuge der Verhornung der obersten Hautzellen und der Hauterneuerung werden sie allmählich mit abgestoßen. Die Haut und die Drüsen regenerieren sich. Adstringentien werden auch als Arzneistoffe zur Blutstillung und Entzündungshemmung eingesetzt.

Bewährte Adstringentien sind das Metallsalz Aluminium-chlorohydrat (ACH; INCI-Bezeichnung: ALUMINUM CHLOROHYDRATE) und der Aluminium-Zirkonium-tetrachloro-Glycin-Komplex (ZAG; INCI-Bezeichnung: ALUMINUM ZIRCONIUM TETRACHLOROHYDREX GLY). „ACH“ kommt in den meisten Antitranspirants zum Einsatz. Es beeinträchtigt nicht die Hautatmung und die Abgabe von Wasserdampf durch die Haut. Die Antitranspirant-Wirkstoffe wirken im obersten Bereich des Stratum corneum (Hornschicht der Oberhaut) und sind hautverträglich. „ZAG“ besitzt eine höhere Wirksamkeit als ACH und kommt in Nicht-Aerosolen zum Einsatz.

Das Kürzel „INCI“ steht für die international einheitliche Nomenklatur kosmetischer Inhaltstoffe: „International Nomenclature Cosmetic Ingredient“. Die INCI-Bezeichnungen unterscheiden sich in vielen Fällen von den chemischen oder apothekenüblichen Bezeichnungen. Für die Deklaration der Bestandteile kosmetischer Mittel hat der Gesetzgeber die Verwendung der INCI-Bezeichnungen in der europäischen Kosmetik-Verordnung vorgeschrieben. Die Datenbank COSMILE Europe bietet z. B. wissenschaftliche Informationen zu fast 30.000 Inhaltsstoffen.

Rezeptur und Hilfsstoffe

Neben den Wirkstoffen – siehe hierzu unter „Die Produkte: Deodorants und Antitranspirants“ – enthalten Deodorants und Antitranspirants weitere Bestandteile, die alle in einer Rezepturgrundlage eingearbeitet werden. Sie hat die Aufgabe, eine bequeme, sparsame Dosierung und Applikation (Anwendung, Verabreichung) zu ermöglichen. Weiterhin sorgt sie dafür, dass alle Inhaltsstoffe auch über längere Lagerzeiten stabil bleiben und keine unerwünschten Veränderungen eintreten. Zu den wichtigsten Rezepturgrundlagen gehören alkoholische und wässrig-alkoholische Lösungen, Emulsionen, Gele, Öle, Wachs- oder Fett-Massen, Puder sowie Tücher. Hinzu kommen zahlreiche Hilfsstoffe wie Stabilisatoren, Konsistenzverbesserer, Schaumhemmer und Farbstoffe ebenso wie natürliche Öle und Extrakte.

Zu den pflegenden Zusätzen, die in Deos und Antitranspirantien enthalten sind, gehören hautfreundliche Stoffe wie Allantoin, Aloe Vera, Panthenol (ProVitamin B5) oder Vitamin E. Ein hautneutraler oder leicht saurer pH-Wert schützt den natürlichen Säureschutzmantel und bewahrt eine gesunde Hautflora. Darüber hinaus werden alle Produkte dermatologisch auf ihre Hautverträglichkeit getestet. Für die empfindliche Haut eignen sich insbesondere alkohol- und konservierungsstofffreie Varianten. Sie können nach Angaben der Hersteller auch problemlos nach der Entfernung der Achselhaare mit Wachs, Enthaarungscreme oder Rasierapparat aufgebracht werden.

Deos: Die Anwendungsformen

Die Angebotspalette von Deodorants ist groß. Sie umfasst Aerosole, Pumpzerstäuber, Roller, Cremes, Puder, Gele, Seifen, Kristalle, Tücher und Stifte. Auf diese Weise können die verschiedensten Anforderungen und Vorlieben der Verbraucher berücksichtigt werden. Welches Produkt jeweils zum Einsatz kommt, hängt auch von der konkreten Anwendungssituation ab. Während es einige Applikationsformen von Anfang an gab, kamen andere im Lauf der Zeit neu hinzu. Wieder andere profitierten von der Entwicklung innovativer Inhaltsstoffe und moderner Verpackungen und erlebten so eine „Renaissance“.

 

Aerosole in Spraydosen

Die Rezeptur der Produkte variiert mit der Applikationsform. Bei Aerosolen werden die Wirkstoffe mit Flüssiggas als Treibmittel unter Druck in Spraydosen eingefüllt, so dass eine homogene Lösung entsteht. Während des Sprühvorgangs verdampft das Treibmittel aufgrund der Druckminderung schlagartig. Die Wirkstofflösung wird so in feinste Tröpfchen zerteilt. Solche Deosprays ermöglichen eine einfache, hygienische Anwendung und die exakte Dosierung. Ein Druck auf den Sprühkopf reicht aus, um die Wirkstoffe fein zerstäubt in der benötigten Menge aufzutragen. Über die Verdunstungskälte vermitteln die Sprays zugleich ein angenehmes Frischegefühl auf der Haut.

Die meisten Deosprays basieren auf alkoholischen Wirkstofflösungen; sie machen 20 bis 60 Prozent des Gesamtinhalts aus. Hinzu kommen rückfettende bzw. fixierende Substanzen. Als Treibgase werden Kohlenwasserstoffe wie Propan, Butan und Isobutan sowie Dimethylether verwendet. Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) sind dagegen aus ökologischen Gründen (Ozonloch) seit vielen Jahren als Treibmittel verboten. Alternativ zu den alkoholischen werden auch Wirkstofflösungen auf Ölbasis angeboten. Sie haben einen hohen Treibgasanteil von über 90 Prozent und finden sich hauptsächlich bei „milden“ Produkten.

 

Pumpsprays

Bei den Pumpsprays wird das Produkt ohne Treibmittel rein mechanisch freigegeben. Weil der Sprühnebel aus relativ großen Tröpfchen besteht, kann im Vergleich zu Flüssiggas-Aerosolen ein leicht feuchtes Hautgefühl auftreten.

Formulierungen für Pumpsprays verwenden wässrig-alkoholische Lösungsgrundlagen mit einem Wassergehalt zwischen 10 und 70 Prozent. Als „Formulierung“ bezeichnen Kosmetikexperten die Rezeptur, also die Zusammensetzung der Grundstoffe. Je höher der Wassergehalt der alkoholischen Lösung ist, desto geringer wird die Löslichkeit von Parfumölen und Wirkstoffen. Um dennoch ein homogenes Produkt zu erhalten, werden Lösungsvermittler und Emulgatoren eingesetzt. Weitere Inhaltsstoffe sind Fixiermittel und gegebenenfalls Stabilisatoren gegen Lichteinwirkung. Darüber hinaus kommen besonders dünnflüssige O/W-Emulsionen (Öl-Tröpfchen sind in Wasser eingebettet) zum Einsatz, die in der Regel keinen Alkohol enthalten. Transparente Deodorant-Gele vermitteln dem Anwender ein frisches Hautgefühl und zeigen auf der Haut keinen weißen Rückstand.

 

Kompakte Deo-Zerstäuber

Sie sind durch ihre kompakte Form sehr praktisch und eignen sich auch für unterwegs. Kompakt-Deos sind sehr ergiebig und benötigen nur einen Bruchteil der üblichen Inhaltsmenge. Die Verpackungen können daher leicht und Platz sparend ausfallen und sind sehr handlich, insbesondere in der Anwendung beim Sport und auf Reisen. In Wirkung und Zuverlässigkeit stehen die kleinen Kompakten ihren größeren Verwandten in nichts nach. Auch von Kompakt-Deodorants kann man lang anhaltende Deo-Wirkung und milde Pflege der Haut erwarten. Sie werden in Kunststoff-Flaschen mit Pumpsystem in unterschiedlichen Duftnoten angeboten.

 

Roll-on-Deos

Roll-on-Deodorants funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie ein Kugelschreiber. Um das Deo auf die Haut auftragen zu können, sind flüssige Rezepturgrundlagen erforderlich. Gele und Emulsionen vom Öl-in-Wasser-(O/W)-Typ sorgen bei „Rollern“ für eine gute Übertragung und Verteilung des Produkts mit Hilfe der Rollerkugel. Die meist alkoholhaltigen Gelgrundlagen verwenden zum Teil die gleichen Wirkstoffe wie Pumpsprays. Ihnen werden spezielle Quellstoffe, z. B. modifizierte Cellulosen oder synthetische Polymere zugesetzt. Reine Cellulose ist unlöslich in Wasser und organischen Lösungsmitteln. Sie wird in Pudern, Masken und dekorativer Kosmetik eingesetzt. Durch eine chemische Veränderung kann Cellulose in Wasser und in Alkohol löslich gemacht werden. Die überwiegende Mehrheit der Produkte basiert jedoch auf O/W-Emulsionen.

 

Deostift

Klassiker unter den Deodorants sind Deostifte. Ihre Grundmasse muss eine bestimmte Härte und Formbeständigkeit haben, damit die Stifte nicht abbrechen. Gleichzeitig soll sich der Stift auf der Haut schon bei leichtem Andrücken abreiben lassen. Diese Eigenschaften werden mit Hilfe von Seifen-Glykol-Gelen erreicht. Glykol ist ein zweiwertiger Alkohol. Löst man Seifen darin und vermischt sie mit Zuckerstoffen, so entstehen transparente, gelartige Substanzen.

Deostifte sind leicht aufzutragen und enthalten in der Regel Duftstoffe. Einige Rezepturen sind mit pflegenden oder feuchtigkeitsspendenden Substanzen angereichert und meist auch für empfindliche Haut geeignet. Bei anderen enthält der Kern des Stiftes andere Inhaltsstoffe als seine Hülle. Auf diese Weise können Hersteller zwei Produktleistungen miteinander kombinieren.

 

Deodorants als Creme

Es gibt sie schon länger, allein in den vergangenen Jahren waren Marktanteil und Beliebtheit zurückgegangen: die Deodorant-Cremes. Doch in letzter Zeit gewinnen sie wieder verstärkt an Bedeutung. Hintergrund sind vermutlich die Anwendungsvorteile: Cremes ziehen leicht ein, kleben und schmieren nicht und hinterlassen ein angenehm trockenes Gefühl auf der Haut. Auch auf Herstellerseite erfreuen sich Deocremes zunehmender Beliebtheit, da sich Wirkstoffe in Cremes gut einarbeiten lassen. Deo-Cremes schützen ebenfalls lang anhaltend vor Körpergeruch, sie sind zudem besonders hautverträglich und meist frei von Alkohol.

Parallel zur Wiederbelebung der Deo-Cremes kamen neuartige Verpackungen auf den Markt: Innovative Dosiersysteme spenden das Produkt durch Doppelklick auf eine Taste. So lässt sich die benötigte Crememenge exakt bemessen.

 

Deo-Tücher

Einzeln in handliche Sachets verpackt, lassen sich Deo-Tücher bequem transportieren und eignen sich damit insbesondere für die Anwendung unterwegs. Deo-Tücher bestehen aus einem Vlies, das mit einer – in der Regel hautmilden – Deodorant-Lösung getränkt ist. Während Deos im Allgemeinen nur auf zuvor gereinigter Haut angewendet werden sollten, erledigen die weichen, reißfesten Tücher den Reinigungsschritt gleich mit. Sie sind dafür gedacht, Schweiß und Geruchsbakterien aufzunehmen und zugleich den Deo-Schutz für den Rest des Tages zu erneuern. Die Haut trocknet unmittelbar nach der Anwendung, so dass Wirkstoffe und frischer Duft gleich zur Geltung kommen können. Ein Deo-Tuch reicht laut Hersteller-Angaben für eine Einmal-Anwendung in beiden Achselhöhlen.

 

Deo-Puder, Deo-Seifen

Deodorants werden auch als Puder auf Talkum-Basis angeboten. In ihre Rezeptur sind meist synthetische Bakteriostatika eingearbeitet. Das sind künstlich hergestellte Substanzen, die das Wachstum von Bakterien hemmen und so ihre Vermehrung behindern. Deo-Seifen dagegen zählen nicht zu den eigentlichen Deodorant-Präparaten. Bei ihnen handelt es sich um herkömmliche Seifen, denen desodorierende Stoffe zugesetzt wurden.

 

Antitranspirants: Die Anwendungsformen

Auch Antitranspirants gibt es in verschiedenen Darreichungsformen. Sie umfassen Trockensprays ebenso wie Pumpzerstäuber, Roller, Sticks, Cremes, Gele und Tücher. Die Produkte werden sowohl unter Zusatz von Wasser als auch nach wasserfreien Rezepturen hergestellt. Bei den wasserfreien Suspensionen sind die Wirkstoffe in Form feinster Pulver in flüssigen Trägersystemen gelöst. Diese enthalten je nach Anforderung an das Produkt: Paraffinöle (Öle auf Erdölbasis), Fettsäureester (Fettsäure plus Alkoholmolekül wie Glycerin), höhere Fettsäuren, Öle, Fette, Siliconöle oder Wachse und verfügen damit zusätzlich über eine hautpflegende Wirkung.

Einige Begriffe kurz erklärt: „Fettsäureester“ sind aus Fettsäuren (FS) u. Alkoholen gebildeten Verbindungen; z. B. aus FS und Glycerin die Triglyceride oder aus FS und langkettigen Alkoholen die Wachse. Glycerin (auch Glycerol) ist ein dreiwertiger Alkohol und kommt als Baustein in allen pflanzlichen Ölen vor. Es kann die Hautfeuchtigkeit bewahren und die Hautoberfläche glätten. Fettsäureester des Glycerins, „Triglyceride“, sind eine Lipid-Unterklasse, bei der drei Moleküle gleicher oder – meist – verschiedener Fettsäuren mit einem Glycerinmolekül verbunden sind. Sie werden auch als Neutralfette bezeichnet. Für die Kosmetik sind sowohl pflanzliche Öle (z.B. Avocadoöl, Erdnussöl, Olivenöl, Weizenkeimöl) wie auch tierische Öle und Fette (z. B. Bienenwachs, Wollwachs) von Bedeutung. Zur Vermeidung des Ranzigwerdens müssen Antioxidantien zugesetzt werden. Niedere Fettsäuren mit bis zu drei C-Atomen stellen Flüssigkeiten dar, die mittleren Glieder liegen flüssig oder fest vor, während „höhere Fettsäuren“ fest und geruchlos sind. Silikon ist ein künstliches Lipid (Fett). Um Kosmetikprodukte schön geschmeidig zu machen, werden ihnen häufig „Silikonöle“ beigemischt. Die geben ein seidiges Hautgefühl, verteilen sich optimal und verlängern die Dufthaftung.

Um einen Depoteffekt zu erzielen, werden zunehmend verkapselte Parfumöle eingesetzt. Die Kapseln bestehen aus wasserlöslichen, jedoch ölunlöslichen Materialien, z. B. Dextrinen. Das sind Gemische aus Vielfach- und Mehrfachzuckern. Sie werden hauptsächlich aus Weizen- und Maisstärke gewonnen. Dextrine werden auch als „Stärkegummi“ bezeichnet. In Wasser lässt sich Dextrin sehr gut lösen, in Alkohol nur zum Teil. Kommen derartige Substanzen mit Schweiß in Berührung, lösen sich die Minikapseln auf und setzen das Parfumöl frei, so dass zeitverzögert eine zusätzliche Wirkung eintritt.

Bei den wasserhaltigen Präparaten wird zwischen klaren Lösungen und Emulsionen unterschieden. Die klaren Lösungen enthalten meist Alkohol und sind gegebenenfalls mit Gelbildnern angedickt. Beispiele für Gelbildner sind Alginat, Guarkernmehl oder künstliche Substanzen wie „PNC 400“. Bei den Emulsionen handelt es sich in der Regel um den O/W-Typ. Die mit Abstand häufigste Applikationsform für wasserhaltige Antitranspirantlösungen sind Roll-on-Produkte. Bei den transparenten Antitranspirant-Gelen handelt es sich um W/O-Emulsionen. Die hohe Transparenz entsteht durch die Anpassung der so genannten Brechungsindizes der beiden Phasen: Wasser und Öl. Die Gele sollen ein angenehmes, frisches Hautgefühl vermitteln; sie hinterlassen auf der Haut keine weißen Rückstände. Das Angebot an Antitranspirants ist ähnlich vielfältig wie das der Deodorants. Auch hier sind die unterschiedlichsten Duftvarianten erhältlich; sie reichen von fruchtig-frisch über blumig und klar bis männlich-herb. Zum Teil wird die gleiche Duftnote in verschiedenen Darreichungsformen angeboten.

 

Tipps zur Anwendung von Deodorants und Antitranspirants

Ausschlaggebend für die Wirksamkeit eines Deodorants sind die Art und das Ausmaß des Körpergeruchs. Dieser wiederum hängt von der Zusammensetzung und der Menge des apokrinen Schweißes sowie von der individuellen Hautflora ab. Eine wichtige Rolle spielen darüber hinaus das Klima, die Ernährung, körperliche und psychische Gegebenheiten, die Art der Kleidung sowie vor allem die persönlichen Körperpflegegewohnheiten.

  • Die Verwendung eines Deodorants kann nie das Waschen ersetzen. Es hilft lediglich, die beim Waschen gewonnene Frische zu erhalten und zu verlängern. Deswegen werden Deodorants stets nach der Körperreinigung benutzt, nur im Ausnahmefall auch zwischendurch. Auf frisch gewaschener und gut getrockneter Haut entfalten die Produkte ihre volle Wirkung. Ist man dagegen verschwitzt und sind bereits Geruchsstoffe vorhanden, kann nur eine weitere Intensivierung gebremst, nicht aber vorhandener Körpergeruch abgebaut werden.
  • Damit die Verdunstung des Lösungsmittels nicht behindert wird und die Wirkstoffe vollständig in die Haut einziehen können, empfiehlt es sich, nicht unmittelbar nach der Anwendung der Produkte die Kleidung anzulegen.
  • Deo-Aerosole (Bodysprays) können außer in den Achselhöhlen auch auf Brust, Rücken und Arme aufgesprüht werden. Das gilt insbesondere, wenn Parfumdeodorants verwendet werden. Andere Produkte lassen sich zugleich als Fußdeodorant verwenden.
  • Antitranspirants werden vorzugsweise dort eingesetzt, wo sich besonders viele ekkrine Schweißdrüsen befinden und wo es zu einem stärkeren Wärmestau kommen kann, wie in den Achselhöhlen.

Die Wirkung von Deodorants lässt sich durch zusätzliche Maßnahmen verstärken:

  • Schwitzen kann man in der Sauna trainieren. Regelmäßige Saunagänge fördern die Schweißproduktion, so dass Schlacken aus der Haut herausgespült werden. In der Folge reguliert sich der Schweißfluss. Wichtig: Flüssigkeits- und Salzverluste durch Wasser oder alkoholfreie Schorle ersetzen.
  • Barfußlaufen massiert die Fußsohlen und reduziert gleichzeitig die Aktivität der Schweißdrüsen. Heiß-kalte Wechselfußbäder haben einen ähnlichen Effekt. Auch regelmäßiges Sporttreiben hilft. Je mehr der Körper schwitzt, desto weniger Fußschweiß entwickelt sich.
  • Kaffee, Alkohol, scharfe und kalorienreiche Nahrung fördern die Schweißproduktion. Geeigneter sind klares Wasser, Tee, Saft, Obst, Joghurt und Rohkost. Einen Beitrag zur Schweißreduzierung leistet auch der Abbau von Übergewicht. Techniken zum Erlernen von Stressbewältigung sind gerade für das emotionale Schwitzen eine gute Hilfe.
  • Achselhaare haben keinen direkten Einfluss auf die Geruchsbildung. Allerdings können sie die Geruchsausbreitung begünstigen, weil sie den Bakterien ideale Lebensbedingungen bieten. Durch die Entfernung der Achselhaare wird die Talgbildung und damit das Nahrungsangebot der Bakterien reduziert.
  • Enge Bekleidung aus Kunstfasern kann die Neigung zu Körpergeruch verstärken. Besser ist weite Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen und Viskose. Auch Schuhe sollten bequem und aus natürlichen Materialien wie Leinen oder Leder hergestellt sein. Gummisohlen dagegen fördern „Schweißfüße“.
  • Kleidungsstücke, die einmal durchgeschwitzt waren, fangen bei Hautkontakt sofort wieder an zu riechen. Da hilft nur Waschen oder Reinigen.

 

Zur Historie – Körpergeruch und Körperpflege

Das allgemeine Hygieneverhalten unterlag im Laufe der Zeit ständig wechselnden Trends und Moden. In der Antike z. B. war das Reinlichkeitsempfinden sehr ausgeprägt; Thermen und Badehäuser fanden regen Zulauf. Die Körperpflege blieb allerdings den oberen Klassen vorbehalten. Das änderte sich im Mittelalter, als sich Menschen aller Schichten in öffentlichen Badestuben von Bader und Bademagd abschrubben ließen.

Damit war es in der Renaissance wieder vorbei: Man wusch sich weniger, tat aber alles, um den schlechten Geruch mit Veilchenwasser und Parfum zu überdecken. Die Kunst der feinen Düfte erreichte im 18. Jahrhundert einen Höhepunkt. Parfumeure schufen die raffiniertesten Duftkompositionen. Gleichzeitig entdeckten Forscher eine der Hauptursachen für Körpergeruch: die Schweiß produzierenden Drüsen.

Doch noch bis weit in das 19. Jahrhundert kaschierte man lästigen Körpergeruch mit teuren Parfums bzw. Parfumölen. Da diese Möglichkeit aber nur den wohlhabenden Gesellschaftsschichten offen stand, ließ sich der körperlich arbeitende Teil der Bevölkerung leicht über den Körpergeruch identifizieren. Im gleichen Jahrhundert begann man damit, sich die Achselhöhlen mit einer Lösung aus Ammoniak und Wasser einzureiben. Eine Quälerei, denn diese Mixtur brannte auf der Haut wie Feuer.

Das erste Marken-Deo wurde 1888 in den USA entwickelt. Es handelte sich um eine wachsartige Creme auf Basis von Zinkoxid. 15 Jahre später kam das erste Antitranspirant auf den Markt. Es trocknete nur sehr langsam und reizte die Haut. Erst Anfang 1930 gelang es, ein Antitranspirant aus Aluminiumsulfat herzustellen, das sich leichter auftragen ließ und schneller trocknete.

Auch die Geburtsstunde der ersten flüssigen Deodorants liegt in den dreißiger Jahren. Allerdings betrug die Einwirkzeit der Produkte etwa 15 Minuten und sie reizten zudem noch immer die Haut. In den vierziger und fünfziger Jahren wurden die ersten Deodorants in Sprayform und als Roll-on auch in Deutschland einem breiten Publikum zugänglich. Bereits zu dieser Zeit kam mit dem Metallsalz Aluminiumchlorohydrat (ACH) ein heute noch aktueller Wirkstoff auf den Markt.

Nach dem zweiten Weltkrieg hielten Kunststoffverpackungen auch in der Körperpflege Einzug. Eines der ersten in Kunststoff verpackten Produkte war ein Deodorant in einer Zerstäuberflasche. In den fünfziger Jahren setzten sich auch Aerosole bei den Deodorants durch; sie hatten in den sechziger Jahren fast die Hälfte des Marktes erobert. In den folgenden beiden Dekaden konnten Deostifte, Roll-ons und Zerstäuber jedoch wieder stärker an Bedeutung gewinnen. Grund dafür war, dass sich Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die in den Sprays als Treibmittel verwendet wurden, schädlich auf die Ozonschicht auswirkten. Nachdem dieses Problem durch die Entwicklung umweltfreundlicher Ersatztreibmittel wesentlich entschärft wurde, richten die Verbraucher die Wahl ihres Deodorants wieder vorrangig nach ihren individuellen Vorlieben aus.

 

 

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