Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Haut | Männerkosmetik | Produkte für die Nassrasur

Produkte für die Nassrasur

Rasierseife

Lange Jahre galt Rasierseife als der Klassiker unter den Rasiermitteln schlechthin. Rasierseife unterscheidet sich von den üblichen Feinseifen durch einen besonders hohen Anteil an Kaliumseifen. Diese sind schneller löslich als Natriumseifen und bilden damit auch schneller Schaum. Stearinsäure, eine gesättigte Fettsäure, ist der wichtigste Fettbestandteil, hinzu kommen Feuchthaltemittel wie Glycerin sowie Parfumöl und Lanolin. Lanolin heißt auch Wollwachs und ist der Talg, der aus der Schafswolle gewonnen werden kann. Wird überwiegend Glycerinmonooleat (schaumstabilisierendes Monoglycerid) zur Verseifung eingesetzt, erhält man transparente Seifensticks. Rasierseifen werden mit dem Rasierpinsel cremig-feinporig aufgeschlagen und auf der Bartzone verteilt.

 

Rasierschaum

Rasierschaum aus der Dose zählt zu den gängigsten Produkten zur Vorbereitung der Nassrasur. Meist handelt es sich um flüssige Rasierseifen, die zusammen mit Treibgasen abgefüllt sind. Häufig werden Tenside verwendet, die das Schaumverhalten der Seife verbessern. Das Ergebnis ist ein sahniger, feinporiger Schaum, der während des Rasierens feucht bleibt. Damit die Rasierklinge besser gleitet, werden außerdem Paraffinöl, Lanolin, Vaseline) oder pflanzliche Wachse zugesetzt. Zugleich beruhigen Rasierschäume Hautreizungen und kleine Verletzungen. Spezielle Wirkstoffkombinationen haben die Aufgabe Irritationen vorzubeugen und die Haut mit zusätzlicher Feuchtigkeit zu versorgen.

Rasierschäume für empfindliche Haut enthalten die gleichen Wirkstoffe wie die üblichen Schäume, sind aber mit weiteren Pflegesubstanzen ausgestattet. Ihr Job: Die gereizte Haut cremen, pflegen, beruhigen und stärken.

 

Rasiergel

Während Rasierschäume sofort anwendbar aus der Dose quellen, entwickelt sich bei Rasiergelen der Schaum erst beim Auftragen auf die Haut. Die meist transparenten Produkte werden auf die Hand aufgesprüht und schäumen beim Verteilen auf der Bartfläche innerhalb von etwa 5 Sekunden vollständig auf. Ein Charakteristikum solcher Gele ist ihr Gehalt an wasserlöslichen bzw. in Wasser quellbaren Polymeren, die als Verdickungsmittel dienen.

 

Rasiercreme

Bei Rasiercremes handelt es sich um nicht oder nur wenig schäumende kompakte Tubenprodukte. Sie sind aufgrund höherer Gehalte an Stearinsäure und bestimmten Fettalkoholen „überfettet“ und machen dadurch die Barthaare besonders weich. So kann die Klinge leicht über die Hautoberfläche gleiten, die Rasur verläuft schonend und die Haut bleibt glatt. Ausgewählte Inhaltsstoffe wie Aloe Vera oder andere Pflanzenextrakte dienen zudem der Pflege der Haut; sie spenden Feuchtigkeit oder schützen vor Reizungen und Verletzungen. Rasiercremes können ohne Pinsel direkt auf die Haut aufgetragen werden.

 

 

Rasierwasser

Traditionelle Rasierwässer sind ausschließlich zur Erfrischung des Gesichts und zur Beseitigung unangenehmer Nachwirkungen der Rasur gedacht. Außerdem sollen sie bakterielle Entzündungsprozesse vermeiden, die von nicht ausreichend gesäuberten Rasierern ausgelöst werden können. Rasierwässer enthalten im Wesentlichen Alkohol, Wasser und Parfümöl. Vom Nutzer in der Regel als angenehm empfunden: Nach der Anwendung prickeln Rasierwässer kühl auf der Haut und verbreiten einen angenehmen Duft. Wegen ihres hohen Alkoholgehaltes sind sie vor allem bei sehr fettiger und robuster Haut zu empfehlen. Trockene oder empfindliche Haut könnte auf den Alkohol gereizt reagieren.

An die Stelle der klassischen Rasierwässer  treten zunehmend After-Shave-Produkte mit geringerem Alkoholgehalt, die dadurch weniger stark auf der Haut brennen. Diese Produkte sind dazu konzipiert, nach der Anwendung von Rasiermitteln auf Seifenbasis, neutralisierend, rückfettend und adstringierend, also zusammenziehend auf die Haut zu wirken. Weitere Aufgaben: kühlen, erfrischen und die Heilung von Mikroverletzungen fördern. Die Pflegewirkungen werden z. B. durch Kompositionen ätherischer Öle, feuchigkeitsspendender Substanzen oder adstringierende Komponenten wie Menthol, Kampfer oder Alaun erzielt.

Kampfer ist ein farbloses bis weißes Granulat aus wachsweichen Kristallen. Es ist Bestandteil der ätherischen Öle von Lorbeergewächsen, Korbblütlern und Lippenblütlern. Der immergrüne, asiatische Kampferbaum (Cinnamomum camphora), in dessen Rinde, Harz, Holz und Blättern es bei älteren Exemplaren (ab ca. 50 Jahren) enthalten ist, gehört ebenfalls zur Familie der Lorbeergewächse. Kampfer hat einen sehr charakteristischen, angenehm holzig-eukalyptusartigen Geruch und wirkt wie Menthol leicht kühlend. In höheren Konzentrationen kann Kampfer auf das Zentrale Nervensystem, die Nieren und das Atemzentrum einwirken. In Kosmetik- und Medizinpräparaten ist es jedoch nur in geringen Mengen enthalten. Kampfer wird auch in der Aromatherapie äußerlich und innerlich eingesetzt. In der Hautpflege kommt verdünnte Kampferessenz bei fettiger und unreiner Haut zum Einsatz und wirkt zudem ausgleichend bei Hitze und Kälte. Auch juckreizstillende und leicht schmerzlindernde Eigenschaften werden ihm nachgesagt. Der Zahnarzt desinfiziert mit Hilfe von Kampfer entzündete Wurzelkanäle. Vorsicht bei Kampferessenzen und -destillaten: Zu hoch konzentriert kann es hautreizend wirken, und die Einnahme in höherer Dosierung ist nichts(!) für Epileptiker, Schwangere und Kleinkinder!

Auch Alaun spielte in der traditionellen Heilkunde eine Rolle, es wirkt blutstillend, adstringierend und antibakteriell. Adstringierende Wirkung bedeutet, die Haut zieht sich zusammen. Alaun wurde traditionell auch als so genannter Rasierstein benutzt, gegen kleine Wunden, die durch das Rasieren entstanden sind. Für diesen Zweck wird Alaun in Stiftform angeboten. In Deos (z.B. Kristall-Deo) hilft es, die Schweißporen des Körpers zu schließen. Sind Alaun-Kristalle mit Schadstoffen oder Schwermetallen verunreinigt, kann die hautfreundlich verloren gehen.

Chemisch betrachtet ist Alaun ein farbloses, kristallines und in Wasser leicht lösliches Salz der Schwefelsäure, und zwar ein Doppelsalz von Kalium und Aluminium, also Kaliumaluminiumsulfat. Aber auch Aluminiumsulfat kann unter dem Namen Alaun firmieren. In zahlreichen anderen Alaunen sind verschiedene andere Metalle miteinander kombiniert, die jedoch nicht in der Kosmetik zum Einsatz kommen. Wegen seiner gerbenden und beizenden Eigenschaften war Alaun von der Antike bis etwa 1850 eines der wichtigsten und begehrtesten Hilfsstoffe zur Ledergerbung, Papier- und Textilherstellung, kam aber auch in der Heilkunde vielfältig zum Einsatz.

 

 

Balsame

Den niedrigsten Alkoholgehalt aller After-Shaves weisen After-Shave-Balsame auf. Bei ihnen steht vor allem die Pflege der rasierten Haut im Vordergrund. Besonders bei empfindlicher, sensibler und leicht zu Rötungen neigender Haut sind sie einem alkoholhaltigen After-Shave vorzuziehen. Bei Balsamen oder Balms handelt es sich um nichtfettende, geschmeidige O/W-Emulsionen mit hautfreundlichem, also leicht saurem pH-Wert. Sie sind eher dickflüssig und fühlen sich fast wie eine Creme an. Trotzdem ziehen sie schnell ein und machen die Haut zudem geschmeidiger und glatter.

Spezielle Moisturizing Balms zielen darauf, die Haut mit einer Extraportion Feuchtigkeit zu versorgen. Doch Moisturizer bringen nicht nur Wasser in die Haut, sondern sie dienen ihrem Schutz und fördern einen geordneten Abschuppungs-Prozess. Das kann die Haut schon nach kurzer Zeit regelmäßiger Anwendung sichtbar glatter erscheinen lassen. Auch die Faltentiefe nimmt im Idealfall ab, der Bildung neuer Falten kann vorgebeugt werden. Zugleich helfen hochaktive Wirkstoffe das Spannungsgefühl nach der Rasur zu lindern und schützen die Haut vor Irritationen. Einige Produkte enthalten Anti-Aging-Komplexe, die freie Radikale neutralisieren und die natürliche Regeneration der Haut unterstützen sollen.

 

After-Shave-Lotionen

After-Shave-Lotionen haben in vielen Badezimmern die Rasierwässer ersetzt. Mit einem reduzierten Alkoholgehalt von bis zu 40 Prozent werden sie von Männern mit empfindlicher Haut besser vertragen und daher bevorzugt. Vor allem soll die entfettete Haut rückgefettet werden. Bei After-Shave-Lotionen ist der Parfumölanteil deutlich höher als bei Rasierwässern. Einige Lotionen werden als 2-Phasen-Produkt angeboten, bei dem jede Phase eine andere kosmetische Funktion. Unmittelbar vor Gebrauch werden beide Phasen durch Schütteln zu einer Emulsion verbunden und als After-Shave auf der Haut verteilt.

 

Gele

Mancher wünscht sich nach der Rasur eine Extra-Portion Frische. Dafür sorgen After-Shave-Gele. Sie ziehen besonders schnell in die Haut ein ohne zu fetten und erzielen gleichzeitig einen Kühleffekt auf den rasierten Hautpartien. After-Shave-Gele sind in der Regel mild und eignen sich am besten für normale Haut. Sie sind auch für jene Männer gedacht, die – im Gegensatz zu ihrer Haut – alkoholhaltige After-Shaves mit ihrer prickelnd-erfrischenden und desinfizierenden Note schätzen.

 

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