Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Haut | Handpflege | Beim Händewaschen fängt es an

Beim Händewaschen fängt es an

Wasser alleine reinigt die Haut bereits sehr gut. Es löst die wasserlöslichen Schmutzanteile, Staub, zucker- und salzhaltige Stoffe und den Schweiß gut von der Hautoberfläche ab. Aber schon pures Wasser löst auch Fette und feuchtigkeitsbindende Stoffe aus der Haut heraus; in Verbindung mit waschaktiven Substanzen wird der Effekt noch verstärkt. Auch Substanzen in Putz- und Reinigungsmitteln können den eigenen Schutzfilm der Hände schädigen und den Säureschutzmantel der Haut zerstören. Daher ist es wichtig, bei der Reinigung der Hände besonders milde, qualitativ hochwertige Produkte zu verwenden. Lauwarmes Wasser ist beim Händewaschen heißem Wasser vorzuziehen, da es der Haut weniger Fett und Feuchtigkeit entzieht.

Seife, Syndet, Waschlotion – Was eignet sich zum Händewaschen?

Das gute alte Stück Seife hat noch nicht ganz ausgedient. Es ist nach wie vor ein beliebtes Mittel für die Reinigung der Hände. Doch Flüssigseifen laufen den Seifenstück mehr und mehr den Rang ab. Das Angebot an Produkttypen für die Handreinigung ist heute vielfältig: Beliebt sind Cremeseifen und Syndets, es gibt pH-neutrale Waschlotionen, rückfettende Pflege- oder antibakterielle Seifen. Welcher Seifentyp für welche Hand das Beste ist, hängt zunächst einmal vom Hauttyp und zum anderen von der Beanspruchung ab. Generell ist die mildeste Reinigung die Beste.

Herkömmliche Seifen sind Natrium- oder Kalium-Salze höherer Fettsäuren. Sie werden in der Regel aus pflanzlichen oder tierischen Fetten hergestellt. Als Basissubstanzen dienen meist Kokosfett, Olivenöl oder Palmöl bzw. tierische Fette wie Talg, Schmalz oder Knochenfett aus der Tierverwertung. Chemisch betrachtet ist ein hoher pH-Wert zwischen 8 und 10 kennzeichnend für Seifen. Dieser Wert liegt deutlich über dem leicht sauren pH-Wert der Haut, der um pH 5,5 pendelt. Als neutralen pH-Wert bezeichnet der Chemiker den pH-Wert von 7, den normales Leitungswasser in der Regel hat. Alle pH-Werte über 7 nennt er „alkalisch“, die darunter „sauer“.

Schützenden Fettmantel erhalten

Die Haut an den Händen verfügt im Normalzutand über einen schützenden Fettmantel. Durch alkalische Reinigungsmittel wird dieser angegriffen und mehr oder weniger abgelöst. Durch das Waschen mit alkalischen Seifen, gleich ob fest oder flüssig, quillt zudem die oberste Hautschicht auf, und die Haut verliert an Feuchtigkeit. Für gesunde Haut der Hauttypen Normal- und Mischhaut ist das kein größeres Problem. Sie gleichen diese Verluste binnen einer bis drei Stunden wieder aus und stellen den Haut-pH-Wert von 5,5 wieder her. Trockene oder (stark) beanspruchte Haut, die häufig in Kontakt kommt mit Wasser, Reinigungssubstanzen oder anderen belastenden Umwelteinflüssen, hat es dagegen schwerer. Ohne Hilfe von außen können Fett und Feuchtigkeitsverlust nicht rechtzeitig ausgeglichen werden, und die Haut kann nachhaltig geschädigt werden. Selbst milde, rückfettende Cremeseifen erhöhen den Haut-pH-Wert. Das kann zum Austrocknen und zur Bildung von Rissen führen. Höhere Anteile an kurzkettigen, gesättigten Fettsäuren können Reizungen auslösen. Zusatz- und Duftstoffe können Allergien auslösen.

Syndets bestehen im Gegensatz zu Seifen aus synthetischen Tensiden. Der Name Syndet setzt sich aus dem Begriffspaar „synthetische Detergenzien“ zusammen. Den Säureschutzmantel der Haut bringen sie deutlich weniger durcheinander, sofern sie auf einen hautneutralen pH-Wert von 5,5 eingestellt sind. Allerdings entfetten sie die Haut ebenfalls. Syndets gibt es in fester oder flüssiger Form (pH-neutrale Waschlotionen), sie sind für alle Hauttypen geeignet. Trockene Haut sollte nach dem Waschen rückgefettet werden.

Einige Seifen enthalten bakterienhemmende Zusätze wie Triclosan oder Farnesol. Von ihrer Verwendung raten Experten der Universität Michigan eher ab. Werden sie in relativ niedrigen Konzentrationen, wie in Haushaltsseifen oder -reinigern üblich, eingesetzt, besteht für diese Substanzen der Verdacht, zur Resistenzbildung von Bakterien beizutragen. Einen besseren Reinigungseffekt erzielt man mit antibakteriellen Seifen nicht. Auch Keime werden nicht besser entfernt als durch herkömmliche Seifen.

Bei normalem Gebrauch haben Seifen und Syndets wichtige Funktionen, sie entfernen nicht nur Schmutz von der Haut, sondern auch Talgstauungen und Cremereste aus den Poren. Das hilft, die Hautfunktion zu normalisieren.

 

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