Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Haut | Babypflege | Aufbau der Babyhaut

Aufbau der Babyhaut

Aufbau der Babyhaut

Die Haut eines Neugeborenen ist dünner als die eines Erwachsenen. Besonders dünn ist die Hornschicht. Die Hornschichtzellen sind außerdem wasserhaltiger als im Erwachsenenalter und nicht so dicht gepackt. Es können z. B. Krankheitserreger leichter durch die Haut eindringen. Das liegt einerseits an der dünneren Hautschicht, andererseits auch daran, dass die Talg- und Schweißdrüsen noch nicht vollständig entwickelt sind, der schützende Fettfilm fehlt und der natürliche Säureschutzmantel noch nicht stabil genug reagiert. Das noch nicht vollständig entwickelte Unterhautfettgewebe ist ein wesentlicher Faktor dafür, dass Babys schnell auskühlen können.

Mit jedem Wasser- oder Seifenkontakt lässt der bereits bestehende, aber noch unterentwickelte natürliche Hautschutz nach und es dauert längere Zeit, bis sich Babys Haut davon erholt hat.

Babyhaut nimmt zwar schneller Feuchtigkeit auf als die Erwachsenenhaut, durch den noch nicht ausgereiften Lipidfilm wird diese aber auch sehr schnell wieder nach außen abgegeben. Hinzu kommt, dass der Anteil natürlicher Feuchtigkeitsbinder deutlich geringer ist als bei Erwachsenen. Durch einen schnellen Feuchtigkeitsverlust beziehungsweise durch trockene Hautzustände neigt die Haut von Säuglingen zu Irritationen und Entzündungen. Insgesamt leiden etwa zwei Drittel aller Babys unter trockener Haut (Xerose).

Spezielle Waschpflege für Babys wirkt dem entgegen und verhindert ein zu starkes Austrocknen der Haut. Wichtig ist, dass Eltern die Haut des Säuglings sorgfältig beobachten und eventuell auftretende Rötungen gleich zu Beginn erkennen und behandeln. Die Kontrolle der Hautfalten im Windelbereich, unter den Achseln und am Hals sollte regelmäßig stattfinden. Diese besonders empfindlichen Stellen sollten am besten täglich gereinigt und gründlich aber sanft getrocknet werden. Das beugt Entzündungen vor. Für das Waschen und das Eincremen gilt allgemein: nur so viel und so oft wie nötig!

Im Alter von 4 Monaten fällt die Tätigkeit der Schweißdrüsen drastisch ab und wird erst in der Pubertät wieder vollständig aufgenommen. Säuglinge können deshalb ihre Körpertemperatur, besonders bei Hitze, nicht wie Erwachsene regulieren.

Ein weiterer wichtiger Unterschied zur Erwachsenenhaut ist: Die Babyhaut reagiert extrem empfindlich auf UV-Strahlen, da noch sehr wenig Melanin bzw. braune Farbpigmente gebildet werden. Die fehlende Pigmentierung ist auch ein Grund dafür, warum Babys niemals der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden sollen.

 

Besonderheiten der Babyhaut im Alter bis ca. 4-6 Wochen

  • Die Käseschmiere schützt die Haut vor, während und nach der Geburt vor Kälte und äußeren Einflüssen.
  • Das Unterhautfettgewebe ist noch nicht vollständig entwickelt, die Haut reagiert kälteempfindlicher als die von Erwachsenen.
  • Babyhaut (Neugeborenenhaut) ist dünner als die Haut Erwachsener, sie reagiert reizempfindlicher.
  • Die Talg- und Schweißdrüsen sind noch nicht vollständig entwickelt, der schützende Fettfilm fehlt. Durch die verminderte Schweißbildung wird die Regulation der Körpertemperatur beeinträchtigt.
  • Das Verhältnis von Hautoberfläche zu Körpergewicht ist bei Säuglingen mehr als doppelt so groß wie bei Erwachsenen. Die Babyhaut verliert dementsprechend schneller Wasser und hat eine größere Angriffsfläche für Bakterien, Pilze und sonstige negative Umwelteinflüsse.
  • Bedingt durch die geringe Melaninbildung kann sich die Haut kaum selbst gegen UV-Strahlung schützen.

 

Pflegeprodukte für Kleinkinder und deren Anwendung

Struktur, Funktion und Zusammensetzung der Säuglingshaut unterscheiden sich in den ersten Lebenswochen signifikant von der Erwachsenenhaut. Der dynamische Wasserhaushalt (schneller Flüssigkeitsverlust), der niedrige Lipidgehalt (mangelnder Schutz vor äußeren Einflüssen), der nicht ausgereifte Säureschutzmantel (eingeschränkter Schutz vor Krankheitserregern) und der geringere Anteil an natürlichen Feuchtigkeitsbindern im ersten Lebensjahr erfordern besondere Pflegemaßnahmen. Daher ist es wichtig, dass Babypflegeprodukte auf die speziellen Bedürfnisse der Babyhaut abgestimmt sind und deren Entwicklung bestmöglich unterstützen. Sie müssen die noch nicht ausgereiften Schutzfunktionen der Haut so gut wie möglich ausgleichen.

Ein Pflegeprodukt wirkt optimal, wenn die Inhaltsstoffe optimal ausgewählt und aufeinander abgestimmt sind und wenn das Produkt richtig angewandt wird. Bezüglich der Anwendung sind den meisten Kinderprodukten ausführliche Gebrauchsinformationen beigefügt, oft auch mit Bebilderung.

Grundsätzliches zur Babypflege

  • Cremes und Lotionen nicht zu dick auftragen.
  • Puder nicht im Gesichtsbereich anwenden, es könnte vom Baby eingeatmet werden. Puder zuerst in die Hand streuen, dann auftragen.
  • Baden ist besser als waschen. Zweimal die Woche bis zum Krabbelalter stellt kein Problem dar. Danach kann bei Bedarf öfter gebadet werden. Rückfettende Badezusätze verhindern das Austrocknen der Haut.
  • Der Windelbereich braucht besonderen Schutz. Die Haut ist hier durch Urin, Kot einer besonderen Belastung ausgesetzt. Mikroorganismen fühlen sich im feuchtwarmen Milieu besonders wohl. Babycreme am Po beugt Hautirritationen vor. Sie darf nicht zu dick aufgetragen werden. Möglichst oft Luft an den Po lassen.
  • Bei Kälte Gesicht und Ohren mit einer Fettcreme (ohne Wasser!) schützen.
  • Ein Ausschlag im Gesicht und am Hals in den ersten vier bis zehn Wochen kann durch eine Hormonumstellung nach der Geburt ausgelöst werden. Man spricht deshalb auch von Neugeborenenakne. Sie belastet das Baby nicht und heilt ohne Behandlung von selbst wieder ab.
  • Keine synthetischen Kleidungsstücke fürs Baby verwenden. Baumwolle ist hautfreundlich, atmungsaktiv, pflegeleicht und nimmt viel Feuchtigkeit auf. Besonders gut für empfindliche Haut ist Seide.

 

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