Grundlagen Haut
Eigenschaften
Speicher
Im subkutanen Fettgewebe können beträchtliche Mengen Fette gespeichert werden, die im Bedarfsfall dem Körper wieder zur Verfügung stehen. Daneben ist die Haut auch ein Reservoir für Wasser und Blut sowie für die fettlöslichen Vitamine E und A und das Pro-Vitamin A oder Beta-Karotin. Beta-Karotin ist eine Vorstufe des Vitamin A, muss dem menschlichen Körper zugeführt werden und wird im Körper in Vitamin A umgewandelt. Es ist wichtig für ein gutes Sehvermögen, insbesondere nachts, sowie den Aufbau und die Regeneration der Haut. Enthalten ist Beta-Karotin z.B. in Möhren, Leber, Fenchel und Spinat. Vitamin E schützt die Zellen durch das Unschädlichmachen freier Radikale. Natürliche Vitamin-E-Quellen sind beispielsweise hochwertige Pflanzenöle, Nüsse und Vollkornprodukte, aber auch Milch, Butter und Eier.
Stoffwechsel
Komplexe Stoffwechselvorgänge, bei denen der Kohlenhydratstoffwechsel für die Energiegewinnung und der Proteinstoffwechsel im Vordergrund stehen, finden in Epidermis (Oberhaut) und Corneum (Lederhaut) statt. Außerdem wird hier unter Einwirkung von Sonnenlicht das lebenswichtige Vitamin D produziert. Im Vergleich zum Gesamtstoffwechsel des Körpers hat der hauteigene Stoffwechsel nur eine geringe Bedeutung. Trotz der großen Oberfläche werden durch die Haut nur etwa ein bis zwei Prozent des gesamten Sauerstoffbedarfs aufgenommen und eine entsprechende Menge Kohlendioxid abgegeben.
Sinnesorgan – Soziale Funktion
Durch die Haut werden sehr unterschiedliche äußere Reize registriert und Informationen weitergeleitet. Neben Wärme-, Kälte- und Schmerzrezeptoren sind die mechanisch empfindlichen Nervenenden der Haut die wichtigsten Sinnesorgane, die auch für den Tastsinn verantwortlich sind.
Als hochempfindliches Sinnesorgan ist die Haut ein bedeutsamer Faktor in den zwischenmenschlichen Beziehungen. Als Spiegelbild der Persönlichkeit und des Befindens zugleich, spielt sie darüber hinaus eine wichtige Rolle für das Selbstwertgefühl des Menschen ebenso wie für seine Wahrnehmung durch andere.
Der Schutzmantel der Haut
Um ihre vielfältigen Funktionen erfüllen zu können, besitzt die gesunde Haut ein natürliches Schutzsystem, das aus Sekreten der Talg- und Schweißdrüsen, hauteigenen Feuchthaltefaktoren sowie Aminosäuren und Milchsäuren zusammengesetzt ist. Dieser Säureschutzmantel liegt wie ein hauchdünner, unsichtbarer Film auf der obersten Schicht der Epidermis.
Der pH-Wert
Der pH-Wert ist eine chemische Maßeinheit zur Bestimmung des Säuregrades von wässrigen Systemen. So hat ein chemisch neutrales Produkt (Wasser) einen pH-Wert von 7, Soda-Lösung hat einen pH von über 7, bei sauren Produkten wie Essig oder Zitronensaft liegt der pH-Wert dagegen unter 7.
Für die richtige Hautpflege spielt der pH-Wert eine wichtige Rolle. Der pH-Wert der Haut ist normalerweise leicht sauer und liegt – je nach Hautschicht – zwischen 5 und 6,5. pH-Werte in diesem Bereich werden daher als hautneutral oder hautfreundlich bezeichnet.
Wenn die Haut sauer ist, geht’s ihr richtig gut
Der Säureschutzmantel der Haut wird durch den Hauttalg und die Schweißabsonderung beeinflusst. Überwiegen die Säuren, ist die Haut trocken, gespannt und wenig aufnahmefähig. Sind dagegen die Basen im Übergewicht, ist die Haut ölig und anfällig für Bakterien. Eine wichtige Aufgabe der Hautpflege ist es daher, immer wieder die natürliche Balance zwischen Säuren und Basen herzustellen. Um das Funktionieren des biologischen Schutzschildes der Haut zu gewährleisten, gilt es, den leicht sauren, und damit optimalen Haut-pH-Wert unbedingt zu erhalten.
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