30 Millionen Riechzellen können eine Billion unterschiedliche Gerüche erkennen

Geruchsorgan Nase

30 Millionen Riechzellen können eine Billion unterschiedliche Gerüche erkennen

Das Riechvermögen des Menschen ist enorm – wenn es nicht gerade durch Infektionen und Schnupfen beeinträchtigt ist. Über die feuchte Nasenschleimhaut gelangen Gerüche, genauer gesagt, die Geruchsmoleküle von riechenden Substanzen, an die Riechzellen. Dies sind die spezialisierten Nervenzellen in der Nasenhöhle, von denen jeder Mensch über rund 30 Millionen verfügt.

Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass ein Mensch zwischen annähernd 10.000 Geruchsvarianten unterscheiden könne. Laut einer neueren Studie an der Rockefeller Universität in New York ist das Riechvermögen aber umfangreicher: Über eine Billion Gerüche könne der menschliche Geruchssinn unterscheiden.

Ebenso wie der Geschmack ist der Geruchssinn ein „chemischer Sinn”. Ein Geruchsreiz wird durch den direkten Kontakt von Molekülen mit den entsprechenden Sinneszellen ausgelöst. Die geruchlich wahrnehmbaren Substanzen sind dabei entweder gasförmig oder schweben in Form feiner Tröpfchen oder als feste Staubteilchen in der Luft. Beim Menschen, dessen Geruchsorgan bekanntlich die Nase ist, stehen alle Funktionen des Geruchssinns in Zusammenhang mit der Atmung.

Bei uns Menschen sind die durch den Geruchssinn vermittelten Eindrücke heute primär emotionaler Art. Der Geruchssinn ist der unmittelbarste aller Sinne. Im Gegensatz zu allen anderen sensorischen Bahnen werden beim Geruchssinn die durch Duftreize ausgelösten Erregungen sofort und ohne Kontrolle durch das Großhirn in den „Bulbi olfactorii” (lat. bulbus: die Zwiebel, lat. olfactorius: riechend) verarbeitet. Der Geruchssinn ist stets bereit für Stimuli und lässt sich willkürlich nicht abstellen, bei Überreizung jedoch schaltet er sich selbst aus. Das spürt man beispielsweise, wenn man in der Parfümerie zu viele Düfte ausprobiert hat. Irgendwann bekommt man das Gefühl, nicht mehr gut riechen zu können. Die Möglichkeit, Gerüche für spätere Zeiten zu konservieren, gibt es nicht. Der Geruchssinn aber ist mit dem Erinnerungsvermögen eng verknüpft und „steuert” so Gefühle und Verhalten.

Diese menschliche Fähigkeit zur Differenzierung mit der Nase unterstreicht, dass mit Duftnoten und beim Versprühen von Parfum durchaus dezent umgegangen werden kann und dennoch eine positive, vielleicht auch erst durch die zurückhaltende Note, Wirkung und Aufmerksamkeit erreicht werden kann.

Quelle: haut.de

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