Düfte und Parfüm
Enfleurage – Gewinnung von Blütenduftstoffen
Besonders empfindliche Blütenduftstoffe werden durch die Extraktion mit Fetten gewonnen. Das Enfleurage genannte Verfahren war bereits im Altertum bekannt. Dabei werden frische Blüten auf eine mit geruchsreinem Fett beschichtete Glasplatte gelegt, die von einem Holzrahmen, dem Chassis, umgeben ist. Mehrere dieser Rahmen werden zu einer Batterie aufeinander gestapelt. Nach einigen Tagen werden die erschöpften Blüten bei der Defleurage wieder abgenommen. Das Verfahren wird solange wiederholt, bis das Fett mit Duftstoff gesättigt ist. Mit Hilfe eines den Duftstoff, nicht aber das Fett aufnehmenden Lösungsmittels, meist Alkohol, wird aus dem Duftstoff-Fett-Gemisch, der Pomade, der reine Duftstoff herausgelöst. Er wird als Absolu de Chassis bezeichnet. Der Alkohol wird zuvor unter Vakuum und bei einer schonenden Temperatur von 20 Grad Celsius ausgetrieben und der Duftstoff steht dann in konzentrierter Form zur Verfügung.
Da das Verfahren sehr aufwendig ist, werden die Blüten immer öfter in Extraktoren mit einem flüchtigen Lösungsmittel extrahiert. Dieses wird anschließend unter vermindertem Druck abdestilliert. Anstelle der Pomade erhält man ein Duftstoff-Wachsgemisch, das Concrète. Das reine Absolu de Concrète wird durch Auswachen des Concrètes mit Alkohol und anschließendem Ausfrieren des Wachses nach erfolgter Abtrennung des Alkohols gewonnen. Wegen der sehr geringen Ausbeute und des hohen Arbeitsaufwands zählen die Absolus zu den wertvollsten Duftstoffen. Rund 200 in den frühen Morgenstunden mühsam von Hand gepflückte Jasminblüten ergeben nur einen Tropfen Jasmin-Absolu!
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