Düfte und Parfüm
Extrakte aus Harzen und Balsamen – Olibanum, Benzoe & Co
Die Extrakte aus Balsamen und tropischen Harzen, wie z.B. das Weihrauch-Harz Olibanum, Benzoe oder Eichenmoos werden als Resinoide bezeichnet. Auch dabei handelt es sich um konzentrierte, von unerwünschten Verunreinigungen befreite Duftstoffe. Sie werden ebenfalls durch Extraktion mit flüchtigen Lösungsmitteln wie Alkohol gewonnen. Neben anderen Duftstoffen werden solche Extrakte häufig auch als so genannte Fixateure (Festhalter, Duftverzögerer) eingesetzt, um den lang anhaltenden Duft einer Parfumkomposition sicherzustellen.
Olibanum (Weihrauch) – würzig-holzig, süß und frisch
Olibanum, besser bekannt als Weihrauch, hat einen würzig-holzigen, etwas süßlichen und leicht zitronigen Geruch. Es erinnert ein klein wenig an Koniferenharz. Das indische Weihrauchöl riecht dagegen ausgesprochen frisch. Das ätherische Öl wird mittels Wasserdampf-Destillation aus dem Harz eines Baumes gleichen Namens gewonnen. Der Weihrauchbaum gehört zur Familie der Balsambaumgewächse und gedeiht in den Trockengebieten Afrikas, Arabiens und Indiens. Das Harz wird aus der Rinde des angeritzten Stamms und der äste gewonnen. Aus den Ritzen tritt ein Wundsekret aus, der so genannte Balsam, der an der Sonne zu dem begehrten Harz trocknet.
Das getrocknete, körnige Weihrauch-Harz wurde schon bei den alten ägyptern für kultische Zwecke genutzt. Es wird in verschiedenen Religionen (z. B. der katholischen und orthodoxen Kirche) seit Mitte des ersten Jahrtausends bis heute bei kultisch-religiösen Handlungen verwendet. Meist wird es mit anderen Räuchermitteln wie z.B. Benzoe, Myrrhe (Harz des Myrrhenbaumes Commiphora myrrha, Balsambaumgewächs), Galbanum (tropisches Harz), Zistrose (mediterraner Strauch), Styrax (Harz des Storaxbaums „Styrax officinalis”) oder Lorbeer vermischt. In der katholischen Kirche symbolisiert Weihrauch Reinigung, Verehrung und Gebet, steht als Zeichen für die Gegenwart Gottes und das Wehen des Heiligen Geistes. In der orthodoxen Kirche ist Weihrauchduft Gottesbegegnung, mit dem „Duft des Himmels” verbunden. Der Name Weihrauch stammt aus dem Althochdeutschen: wîhrouch „heiliges Räucherwerk”.
Die Inhaltsstoffe des ätherischen Weihrauchöls setzen sich zu drei Vierteln aus Terpen-Derivaten (Monoterpene, Sesquiterpene, Monoterpenole, Sesquiterpenole) und Ketonen zusammen. Außer in Parfums findet es auch in Kosmetikprodukten und Arzneimitteln Verwendung.
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