Allergien

Kontaktdermatitis

Die akute Form der Kontaktdermatitis kann jedoch auch chronisch werden. Die Haut heilt dann nicht mehr vollständig ab, die Begrenzung der Plaques wird unscharf, die Haut verdickt sich und die Hautstruktur wird gröber. Ein Merkmal für die Unterscheidung des akut irritativen vom chronisch degenerativen Kontaktekzem – der beiden nicht unbedingt allergischen Varianten – liegt in der Zeit bis zum Auftreten der Symptome nachdem die Haut der Substanz ausgesetzt war. Das akut irritative Kontaktekzem entwickelt sich sehr schnell, innerhalb von Minuten bis Stunden nach dem Kontakt. Symptom ist häufig ein schmerzhaftes Brennen und das Erscheinungsbild ist oftmals recht intensiv bis hin zum Absterben von Hautzellen bzw. Gewebebereichen. Die chronisch degenerative Form prägt sich erst viel später aus, zum Teil erst nach Jahren. Nach chronischer Schädigung bestimmter Hautpartien zum Beispiel durch ständigen Kontakt mit Wasser, Seifen oder Lösungsmitteln wird der Fett- und Säureschutzmantel der Haut geschädigt. Es entstehen Risse in der Oberhaut, durch die sowohl Krankheitserreger als auch allergisierend wirkende Substanzen leichter in die Haut eindringen können. Bei ständigem Kontakt mit potentiellen Allergenen kann sich so auch eine Allergie entwickeln. Chronische Konkaktekzeme haben gegenüber akuten ein leicht verändertes Erscheinungsbild: Die anfängliche Entzündungsreaktion entwickelt sich zurück, die Herde neigen aber zur entzündlichen Hautverdickung, starker Verhornung, grober Schuppung und einer Vergröberung des Hautbildes. Die Hautfalten prägen sich aus. Dieses degenerative Kontaktekzem ist trocken und rissig, es schuppt, der Verlauf ist langsam und es heilt auch nur langsam ab. Häufig betroffen sind Fingerzwischenräume und Handrücken. Beide Ekzemformen, das akut irritative und das chronisch degenerative, sind meist relativ klar eingegrenzt. Das allergische Kontaktekzem hingegen neigt zum Streuen. Allergene werden zudem über die Lymphbahnen und Blutgefäße weitertransportiert, so dass es auch an Stellen zu allergischen Hautreaktionen kommen kann, die gar nicht direkt mit dem Allergen in Berührung gekommen sind. Eine besondere Form des Kontaktekzems ist das „diffuse Kontaktekzem“: Es wird durch Allergene ausgelöst, die über die Luft verbreitet werden. Dazu gehören Stäube (Zement, Sägemehl/Holzfasern, trockene Pflanzenteile oder Tees), aber auch Duftstoffe (ätherische Öle, Sprays, Dämpfe oder Parfums). Von diffusen Kontaktekzemen ist häufig das Gesicht betroffen. Für den Hautarzt gilt es, die beschriebenen Formen des Kontaktekzems darüber hinaus von anderen Erscheinungen und Erkrankungen abzugrenzen. Die Läsionen können durch Bakterien oder Pilze besiedelt sein, seltener auch durch Viren. In diesen Fällen muss natürlich anders behandelt werden. Es gilt eine zugrundeliegende Atopie zu erkennen sowie eine mögliche Lichtempfindlichkeit, die zu photoallergischen Ekzemen führen kann, aufzudecken. Auch allergische Reaktionen auf über die Luft übertragene Allergene (wie z.B. Pflanzenallergene) oder flüchtige Chemikalien (wie z.B. Epoxidharze) im Berufsleben gilt es zu entschlüsseln. Der Dermatologe grenzt das Kontaktekzem außerdem von Erkrankungen mit teils ähnlichem Erscheinungsbild wie dem seborrhoischen Ekzem oder der Schuppenflechte ab. Das ist deshalb so wichtig, da die dafür notwendigen Therapien sich zum Teil stark von der der Kontaktekzeme unterscheiden.

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