Allergien
Diagnostik des Kontaktekzems
Für die Diagnose untersucht der Hautarzt zunächst die Hautekzeme selbst: Ihr morphologisches Aussehen und der typische Ort, an dem sie aufgetreten sind, geben wichtige Hinweise auf die Ursachen. Ekzeme an Handgelenken, Hals, Ohrläppchen oder in der Nabelregion können beispielsweise auf Nickel oder Kobalt aus Modeschmuck oder Metallknöpfen als Ursache hindeuten. Hat der Patient Symptome im Gesicht, fragt der Dermatologe nach der Anwendung von Salben, Cremes, Augentropfen oder Kontaktlinsenflüssigkeit. Für den Arzt ist es außerdem wichtig, wann das Ekzem aufgetreten ist. Eine Ekzementstehung mit zeitlicher Verzögerung von etwa zwei bis vier Tagen nach Exposition gegenüber einem Stoff deutet auf eine Allergie vom Spättyp hin. Auch nach dem Beruf wird der Untersuchende fragen, um einer möglichen Berufsdermatose auf die Spur zu kommen. Sind so erste Hinweise vorhanden, kann gezielt weitergesucht werden. Jetzt kommt der so genannte Epikutantest (auch „Läppchentest“ oder „Patch-Test“) zum Einsatz. Mit seiner Hilfe können Hautreaktionen auf einzelne Substanzen nachgewiesen werden. Dabei werden die fraglichen Stoffe in verdünnten Lösungen auf Pflaster aufgebracht und diese auf die Haut am Rücken geklebt. Nach ein bis zwei Tagen lassen sich erste Hautreaktionen ablesen. Nach weiteren zwei Tagen steht dann das Endergebnis fest. Sind typische Ekzeme entstanden, dann wurde mit dem Epikutantest eine Sensibilisierung des Patienten gegen den Stoff diagnostiziert, der Stoff selbst als Allergen identifiziert. Auf Grund der zeitlichen Entwicklung der Symptome kann der Arzt außerdem auf eine Typ-IV-Sensibilisierung (Spättyp) schließen. Vor jeder Epikutantestung muss durch einen allergologisch geschulten Arzt eine Anamnese (Krankengeschichte) erhoben und der Hautzustand auf seine Testfähigkeit geprüft werden. Erfragt werden Informationen zu Atopie, zum Beruf und zu möglichen Allergen-Kontakten. Anhand der Angaben des Patienten wird dann das Testprogramm zusammengestellt. Als Testlösungen sollten galenisch geprüfte (galenisch: die Zubereitung eines Arzneimittels betreffend; Zusammensetzung der Inhaltsstoffe, Darreichungsform) und als Arzneimittel zugelassene Allergenzubereitungen benutzen werden.
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