Allergien
Was macht das Allergen zum Allergen?
Allergene sind die Stoffe, die eine Allergie auslösen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um körperfremde Eiweiße, die vom Immunsystem als „fremd“, potentiell gefährlich und damit „bekämpfenswert“ eingestuft werden. Kontaktallergene sind dagegen meist fettlösliche Substanzen, kleine Moleküle oder Ionen, die in Gewebe eindringen und sich an körpereigene Eiweißstrukturen binden. Allergene lösen eine Immunreaktion aus. Immunbotenstoffe werden massiv ausgeschüttet, vor allem Histamine. Viele Allergene haben einen natürlichen Ursprung, z. B. Blütenpollen oder Insektengifte. Andere sind synthetischen Ursprungs. Viele treten weit verbreitet auf (z.B. Pollen, Hausstaubmilben, Nickel), mit anderen kommt man in bestimmten Berufen häufig in Kontakt. Sehr viele Allergene sind bereits identifiziert und in ihrer Struktur aufgeklärt. Dennoch kann die Wissenschaft bisher die Frage nicht exakt beantworten, was ein Allergen zum Allergen macht und warum deutliche Unterschiede hinsichtlich der „allergenen Potenz“ bestehen. Und obwohl man mittlerweile viele Tausend (ca. 20.000) Allergene kennt, ist die Gruppe der „Top-Allergene“ relativ überschaubar, die für fast 90 Prozent aller Allergien verantwortlich ist. An erster Stelle stehen Pollen von blühenden Gräsern, Bäumen und Sträuchern, Milbenexkremente, Tierhautschuppen und -speichel (Haustiere) sowie Schimmelpilze. Für die meisten Kontaktallergien der Haut ist Nickel verantwortlich. Hinzu kommen Arbeitsplätze mit hoher Allergenbelastung etwa mit Mehl- oder Holzstaub, Metallionen wie Chromaten, Epoxidharzen oder Zement. Dauer und Intensität der Exposition gegenüber einem Allergen bestimmen das Risiko mit, eine Sensibilisierung zu entwickeln. Wer also häufig großen Mengen eines Allergens ausgesetzt ist, hat ein größeres Risiko eine Allergie zu bekommen. Diese Dosis-Wirkungs-Beziehung ist für eine Reihe von Berufs- und Umweltallergenen nachgewiesen worden. Sie spielt sich jedoch oft in sehr niedrigen und kaum messbaren Bereichen ab. Studien, die für einzelne Substanzen so genannte Schwellenwerte ermittelt haben, also diejenigen Allergenkonzentrationen, unterhalb derer das Risiko eine Sensibilisierung zu entwickeln sehr gering ist, sind bislang rar. Grenzwerte, unterhalb derer man vor Sensibilisierung und Allergie sicher ist, gibt es bisher nicht.
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