Zahnerkrankungen
Parodontitis
Parodontitis kann nicht nur die Mund- und Zahngesundheit beeinträchtigen, sondern auch den gesamten Organismus. Der Zusammenhang zwischen Parodontalerkrankungen und schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen, wie zum Beispiel arterielle Verschlusskrankheiten, Diabetes mellitus und Atemwegserkrankungen gilt als wissenschaftlich erwiesen. Studienergebnissen zufolge kann eine Parodontitis das Risiko für Schlaganfälle vervierfachen. Demgegenüber ist aber auch bekannt, dass eine gezielte Behandlung der Parodontitis das Risiko für Herzerkrankungen verringern kann. Für Diabetiker ist aufgezeigt, dass eine Parodontitis-Therapie die Blutzuckereinstellung verbessert und damit die Diabetes-Therapie erleichtert. Parodontitis tritt bei Diabetikern bis zu dreimal häufiger auf als bei Nicht-Diabetikern. Bei „Zuckerkranken”, die gleichzeitig an einer Parodontitis erkrankt sind, steigt das Risiko für die mit Diabetes verbundenen Komplikationen (zum Beispiel Herzinfarkt, Tod durch Nierenerkrankungen) deutlich. Den Ergebnissen der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (aus dem Jahr 2005) zufolge leiden über 70 Prozent der Erwachsenen in Deutschland an fortgeschrittenen Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis). Bei den 65- bis 74-jährigen sind sogar mehr als 87 Prozent betroffen. Behandelt wird davon aber nur ein geringer Prozentsatz. Da die Gingivitis zu Beginn meist keine Schmerzen verursacht und Symptome wie gerötetes Zahnfleisch oder Zahnfleischbluten oft als „unbedenklich” wahrgenommen werden, suchen die Betroffenen professionelle Hilfe zu spät, wenn Teile des Zahnhalteapparats zerstört sind. Im weiteren Verlauf der Erkrankung droht der Zahnverlust. Statistiken zeigen, dass im Alter ab 40 Jahren mehr Zähne durch Zahnfleischerkrankungen verloren gehen, als durch Karies. Zahnverlust wird häufig durch künstlichen Zahnersatz ausgeglichen. Aber auch die Implantate benötigen ein gesundes Umfeld. Mit zunehmendem Einsatz von Implantaten steigt auch die Verbreitung der sogenannten Periimplantitis, also der Entzündung des Halteapparates um das Zahnimplantat herum. Dabei lagern sich Bakterien an dem Implantat an, die mit manueller Reinigung alleine nicht entfernt werden können, da sie sich in den schwer zu erreichenden Schraubenwindungen anlagern.
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