Barbiere – Rasur, Haarschnitt und mehr

Männer entdecken neue, alte Vorlieben

Barbiere – Rasur, Haarschnitt und mehr

In Filmen immer wieder ein willkommenes Ambiente, ob in Western oder Krimis. Meist sind es Treffpunkte, an denen vor allem Männer wichtige Informationen austauschen, Bier oder Whisky trinken und sich bei dieser Gelegenheit Bart und Haare schneiden lassen. Auch in der realen Welt, besonders in Großstädten sind sie allerdings anzutreffen: Barbershops. Schätzungen gehen von mittlerweile 400 bis 500 Barbershops in Deutschland aus.

Offensichtlich hat sich am Selbstverständnis mancher Männer hinsichtlich der Bart- und Haarpflege etwas geändert. Diese gehen nicht mehr alle drei Monate zum Friseur, mit dem Wunsch, sich ausschließlich die Haare kürzen zu lassen und eine professionelle Bartpflege zu bekommen. Kunden von Barbershops sind anspruchsvoll, es wird Wert auf akkurate Schnitte gelegt. Gepflegte Bärte gewinnen an Bedeutung – der Bart ist das einfachste Mittel für eine Typveränderung. Die Rasur dient längst nicht mehr bloßer Hygiene, sondern ist gleichzeitig Pflege der Persönlichkeit.

Schon lange gilt ein Bart in vielen Kulturen traditionell als Signal der Männlichkeit. Auch Vollbartträger kommen um eine tägliche Pflege ihrer Haarpracht nicht herum. Damit ein Bart auch wirklich gepflegt aussieht, muss er regelmäßig geschnitten sowie mit Shampoo, Öl und Pomade gepflegt werden, sagen Kenner. Auf Kinn und Wangen sind etwa 45 Barthaare pro Quadratzentimeter verteilt. Sie werden jeweils von einem kleinen Hautmuskel gehalten, der sich in der Oberhaut befindet. Ein Barthaar hat einen Durchmesser von 0,09 bis 0,23 Millimeter und ist damit etwa doppelt so dick wie ein Kopfhaar. Individuell sehr unterschiedlich, wachsen Barthaare zwischen 2 und 3,5 mm pro Tag.

Auch die Rasierseife liegt wieder im Trend: Sie unterscheidet sich von den üblichen Feinseifen durch einen besonders hohen Anteil an Kaliumseifen. Diese sind schneller löslich als Natriumseifen und bilden damit auch schneller Schaum. Stearinsäure, eine gesättigte Fettsäure, ist der wichtigste Fettbestandteil, hinzu kommen Feuchthaltemittel wie Glycerin sowie Parfumöl und Lanolin. Lanolin heißt auch Wollwachs und ist der Talg, der aus der Schafswolle gewonnen werden kann. Wird überwiegend Glycerinmonooleat (schaumstabilisierendes Monoglycerid) zur Verseifung eingesetzt, erhält man transparente Seifensticks. Rasierseifen werden mit dem Rasierpinsel cremig-feinporig aufgeschlagen und auf der Bartzone verteilt.

In der Antike galten Bärte vielfach als Sinnbild männlicher Kraft und standen häufig als Privileg für Freiheit, Würde und Weisheit ihrer Träger. In Ägypten beispielsweise ging nur der einfache Mann bartlos, während die Pharaonen ihren Königsbart pflegten. Die alten Griechen dagegen verschmähten den Bart und rasierten sich. Die Römer übernahmen von den Griechen die Sitte, sich zu rasieren. Bei ihnen gewann das Gewerbe der Barbiere an Bedeutung; und deren Rasierstuben wurden bis in die neuere Zeit zur Quelle für Tagesneuigkeiten und Klatsch.

Quelle: haut.de

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