Gute Ernte: Haare sind ein guter Dünger

Viel zu schade zum wegwerfen: Menschliches Haar kann auch nach dem Gang zum Friseur noch wertvolle Dienste leisten. Forscher der Mississippi State University in Verona (USA) haben in einer Studie untersucht, inwieweit Haare als Dünger dienen können. Ergebnis: Haare können Nutzpflanzen effizient mit Nährstoffen versorgen. Für die Düngung mit diesem besonderen Stoff benötigt man allerdings ein wenig Geduld oder das perfekte Timing.

Die Studie verglich das Wachstum von vier Kulturen: Salat, Beifuß, gelber Hornmohn und Mutterkraut (Heilpflanze), die in einem Wachstumssubstrat unterschiedlich gedüngt wurden, mit unbehandelten Kontrolltöpfen. Als Dünger dienten Würfel aus nicht kompostierten Haaren mit unterschiedlichem Gewicht, ein Langzeitdünger oder ein wasserlöslicher Dünger. Mit Hilfe der Haarwürfel konnten die Erträge gesteigert werden, allerdings nicht so stark wie mit anorganischen Mineral- oder Flüssigdüngern.

Haare wirken dabei als organischer Langzeitdünger, der beispielsweise auch in Form von Hornspänen bereits heute zum Einsatz kommt. Diese benötigen etwas Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten. Sobald der Abbau- und die Mineralisierung der Haarabfälle beginne, so berichten die US-Forscher, könnten sie aber für ähnliche Erträge sorgen wie die am häufigsten verwendeten Düngemittel im Gartenbau. Schnell wachsende Pflanzen wie Salat (Lactuca sativa) oder Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) benötigen eine Zugabe von schnell verfügbarem anorganischem Dünger. Beim später gepflanzten Hornmohn (Glaucium flavum) und beim Mutterkraut (Tanacetum parthenium) liegen konventionelles Düngemittel und Haare (fast) gleichauf.

„Dies ist ein Abfall mit klaren Vorteilen für die Erzeuger und die Umwelt“, sagte Agrar-Wissenschaftler Valtcho Zeliazkov der Mississippi State University gegenüber dem Discovery Canal. Menschliches Haar ist ein leicht verfügbarer Abfall aus Friseursalons. Kombiniert man es mit Kompost wird daraus eine sehr gute Nährstoffquelle für Topf- bzw. Gewächshauskulturen. Die Idee ist nicht ganz neu: Schon Jean Pütz empfahl seinerzeit in der Hobbythek, das abgeschnittene Barthaar als Dünger für die Zimmerpflanzen zu verwenden. Weitere Studien sollen nun mögliche gesundheitliche Bedenken ausräumen.

Quelle: haut.de

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