Inhaltsstoffe eines Komsetiksprodukts

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Inhaltsstoff

METHENAMINE

Deutsche Bezeichnung

Methenamin, Hexamethylentetramin, Hexamin, Urotropin, 1,3,5,7-Tetraazaadamantan; in Lebensmitteln: E 239


Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln

ANTIMIKROBIELL

Hemmt das Wachstum von Mikroorganismen (z. B. Bakterien und Pilze)

KONSERVIEREND

Schützt kosmetische Produkte vor mikrobiellem Verderb


Ursprung

synthetisch


Vorkommen in Kosmetika

Konservierte Kosmetika


Vorkommen in anderen Produkten

Arzneimittel und Medizinprodukte (insbes. der Zahn- und Tiermedizin), Gummiwaren, Holzfarbstoffe


Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika

Methenamin ist ein so genannter Formaldehyd-Abspalter.

Konservierungsmittel schützen kosmetische Produkte vor dem mikrobiellen Verderb und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Verbraucher. Insbesondere wenn ein kosmetisches Produkt Wasser enthält, sind Konservierungsmittel notwendig, denn in Wasser können sich Mikroorganismen ansiedeln und vermehren.

Kosmetika enthalten oft nicht nur einen Konservierungsstoff, sondern ein Gemisch aus mehreren Konservierungsmitteln, welches gleichzeitig gegen verschiedene Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze wirkt. Jeder einzelne dieser Stoffe wird unabhängig geprüft, damit die Verwendung in einem kosmetischen Produkt sicher und verträglich ist. Die Hersteller setzen immer nur die geringstmögliche Konzentration in einem Produkt ein, damit eine optimale Haltbarkeit und die bedenkenlose Anwendung gewährleistet sind.

Formaldehyd-Abspalter setzen im kosmetischen Fertigprodukt kontinuierlich eine geringe Menge an Formaldehyd frei und entfalten so ihre konservierende Wirkung.


Info zur sicheren Verwendung

Entsprechend der EG-Kosmetik-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 1223/2009), die für den gesamten EU-Markt gültig ist, versteht man unter Konservierungsstoffen Stoffe, die in kosmetischen Mitteln ausschließlich oder überwiegend die Entwicklung von Mikroorganismen hemmen sollen. Der Anhang V der Verordnung legt fest, welche Substanzen als Konservierungsstoffe in kosmetischen Produkten verwendet werden dürfen. In dieser so genannten Positivliste der Konservierungsstoffe sind auch Höchstkonzentrationen für den Einsatz dieser Stoffe in kosmetischen Mitteln sowie die erlaubten Einsatzbereiche vorgegeben.

Konservierungsstoffe werden vor ihrer Zulassung in Anhang V auf ihre toxikologische Unbedenklichkeit untersucht und umfassenden Prüfungen unterzogen. Die Hersteller müssen die gesundheitliche Unbedenklichkeit in umfangreichen wissenschaftlichen Studien nachweisen.


Warum ist der Stoff in der Diskussion?

Formaldehydabspalter setzen Formaldehyd frei, das als krebserregend eingestuft ist. Formaldehyd ist auch dafür bekannt, dass es Allergien auslöst (sensibilisierend).

Die Fakten: Formaldehyd ist in kosmetischen Produkten verboten. Es ist als sensibilisierend bekannt (Kontaktekzem) und als krebserregend eingestuft. Die Verwendung von Formaldehyd freisetzenden Konservierungsmitteln ist jedoch erlaubt. Letztere sind wie alle Konservierungsmittel sehr stark reglementiert. Die erlaubten Höchstkonzentrationen an Formaldehyd freisetzenden Konservierungsmitteln sind so gewählt, dass die resultierende Konzentration an freiem Formaldehyd im Produkt sehr niedrig ist. Dieser Formaldehydgehalt wird von mehreren (europäischen, dänischen, amerikanischen) Sachverständigenausschüssen als sicher angesehen (1, 2, 3), zumal die Hautresorption von Formaldehyd sehr gering ist.

Fazit: Bei der Verwendung von Formaldehyd freisetzenden Konservierungsmitteln in kosmetischen Mitteln wird die Konzentration des freigesetzten Formaldehyds im Endprodukt streng geregelt und kontrolliert. Da die Formaldehydkonzentration sehr niedrig bleibt, werden Formaldehydabspalter von den Experten als sicher angesehen.

Außerdem müssen alle kosmetischen Produkte, die Formaldehyd freisetzende Stoffe enthalten, ab einem bestimmten Schwellenwert mit dem Hinweis "Enthält Formaldehyd" oder "Spaltet Formaldehyd ab" (verpflichtend ab 31. Juli 2026) gekennzeichnet werden. Menschen, die auf Formaldehyd allergisch reagieren, wird geraten, kosmetische Mittel, die Formaldehyd freisetzende Stoffe enthalten (1), zu meiden.


(1) Wissenschaftlicher Ausschuss "Verbrauchersicherheit": Advice SCCS/1632/21
(2) Survey and health and environmental assessment of preservatives in cosmetic products - The Danish Environmental Protection Agency, 2015 Survey of chemical substances in consumer products No. 138, 2015: https://www2.mst.dk/Udgiv/publications/2015/05/978-87-93352-19-3.pdf
(3) CIR - Amended Safety Assessment of Formaldehyde and Methylene Glycol as Used in Cosmetics - Ivan J et al. - International Journal of Toxicology 32(Suppl. 4):5-32, 2013


Weitere Informationen

Zur Aufklärung eines Verdachts auf eine Kontaktallergie kann dieser Stoff routinemäßig im Epikutantest beim Hautarzt getestet werden (DKG-Epikutantestreihe "Gummireihe").

"Arten der Konservierung kosmetischer Mittel" - Stellungnahme der GDCh-Arbeitsgruppe "Kosmetische Mittel" (Februar 2012)

"Konservierung kosmetischer Mittel - pro und contra?" - Stellungnahme der GDCh-Arbeitsgruppe "Kosmetische Mittel" (März 2010)


Gehört zu folgenden Stoffgruppen

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