Haarpflege

Anwendung und Wirkung von Haarpflegemitteln

Je nach Produkttyp, werden Haarpflegemittel in unterschiedlicher Art und Weise angewendet: Haarpflegeprodukte, die nicht im Haar verbleiben, wie Haarspülungen und Rinse-off-Pflegekuren, werden in das gesamte Haar eingearbeitet und nach unterschiedlich langen Einwirkzeiten (siehe Anwendungsbeschreibung am jeweiligen Produkt) wieder ausgespült. Leave-in-Haarkuren werden sorgfältig dosiert in das ganze Haar oder nur in die Haarspitzen gegeben. Haarwässer werden direkt auf die Kopfhaut aufgetragen, während Frisiercremes und Pomaden in das ganze Haar oder gezielt in einzelne Haarpartien eingearbeitet werden.

Was sind Silikone?

Silikone sind eine relativ neue Art von Kunststoffen, die flüssig, viskos oder fest sein können und eine Reihe nützlicher Eigenschaften besitzen. Sie sind wärmebeständig und wasserabweisend, wirken als elektrische Isolatoren und sind beständig gegen Säuren. Silikone gelten als physiologisch verträglich, also als gesundheitlich unbedenklich, und werden für den Hautschutz, die kosmetische Hautpflege und die plastische Chirurgie genutzt. Als eine Art kosmetische Allzweckwaffe kommen sie in vielen Hautcremes und Haarpflegemitteln zum Einsatz. Sie glätten die aufgeraute Oberfläche der Haare und umschließen sie mit einer Schutzschicht.
Auch in der Medizin werden Silikone eingesetzt, etwa in künstlichen Herzklappen, Herzschrittmachern und Schwellkörperimplantaten oder als Gleitmittel für Spritzen. Zur Anwendung kommen Silikone außerdem bei der Abformung der Zahnreihen beim Zahnarzt. Gegenüber kohlenstoffbasierten Kunststoffen haben Silikone den großen Vorteil, dass das menschliche Immunsystem kaum auf sie reagiert.

Was ist der isoelektrische Punkt?

Um das zu erklären, muss man ein klein wenig in die Biophysik hineingehen: Proteine sind aus Aminosäuren (AS) zusammengesetzte Molekülketten, die über eine so genannte Peptidbindung miteinander verknüpft sind. Aminosäuren tragen sowohl eine saure als auch ein basische Gruppe. Die Eigenschaften der Restgruppen der Aminosäurebausteine (sauer, neutral, basisch etc.) bestimmen im Wesentlichen die Eigenschaften eines Proteins. Unterschiedliche pH-Werte einer wässrigen Lösung verändern die AS-Gruppen und bestimmen die Ladung der Restgruppen und damit des gesamten Proteinmoleküls: positiv oder negativ.
Die Nettoladung eines Proteins ergibt sich aus der Summe seiner Einzelladungen. Besitzt ein Protein bei einem bestimmten pH-Wert gleich viele positive und negative Ladungen, so ist die Nettoladung Null. Das Molekül erscheint ungeladen. Dieser pH-Wert wird als isoelektrischer Punkt bezeichnet. Er ist charakteristisch für jedes Protein, weil er sich aus der Summe und Zusammensetzung seiner Aminosäurebausteine ergibt. Mit Hilfe von pH-Gradienten (aufsteigende pH-Werte in einer stabilen Lösung) können Proteingemische aufgetrennt werden. Proteine wandern solange in einem pH-Gradienten, bis ihre Ladung Null ist. Dann bewegen sie sich nicht mehr weiter und blieben liegen. Jede Proteinsorte findet sich dann an einer ganz bestimmten Stelle der Strecke wieder.

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