Haarfärbung

Permanente Haarfarben (Level 2/Level 3)

Permanente Haarfarben – auch Oxidationshaarfarben genannt – werden in zwei unterschiedlichen Produktkategorien angeboten. Intensivtönungen oder oxidative Tönungen (Level 2) halten bis zu 24 Haarwäschen und sind geeignet, weiße Haare bis zu einem Anteil von ca. 50 Prozent zu kaschieren. Einige Produkte werden auch als Tönungswäsche bezeichnet.
Haarfarben oder Colorationen (Level 3) besitzen demgegenüber eine dauerhafte Haltbarkeit und sind geeignet, auch 100prozentig weiße Haare in jedem beliebigen Farbton zu färben.

Bei der Oxidationshaarfärbung werden leicht oxidierbare aromatische Verbindungen, so genannte Oxidationsbasen, wie beispielsweise Phenylendiamin oder Aminophenol zusammen mit so genannten Nuancierern in Gegenwart von Wasserstoffperoxid, Ammoniak, Emulgatoren und Wasser auf das Haar gebracht. Nuancierer sind Stoffe, die den Farbton leicht verändern. Die Farbstoffteilchen wandern in das durch das alkalische Medium aufgequollene Haarinnere und werden dort zu komplexen Farbstoffen oxidiert. Diese verbinden sich chemisch mit dem Haarkeratin. Erst durch die Oxidation der Farbstoffbasen durch das Wasserstoffperoxid entsteht der Farbstoff.

Beide Produkttypen erkennt man daran, dass sich in der Packung grundsätzlich mindestens zwei Komponenten befinden, die direkt vor der Anwendung miteinander vermischt werden müssen. In der Regel sind dies zum einen eine Tube mit einem Gel oder einer Creme mit Ammoniak, den Farbstoff-Vorprodukten (Oxidationsbasen) und Nuancierern sowie zweitens einem Fläschchen mit Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel in Form einer Lotion oder Lösung. Diese beiden Komponenten werden erst unmittelbar bevor sie zum Einsatz kommen gemischt.

Eine permanente Haarfärbung wäscht sich kaum heraus. Allerdings wächst das Haar im Monat etwa einen Zentimeter nach, so dass die Haarfärbung regelmäßig erneuert werden muss, wenn eine gleichmäßige Färbung erhalten bleiben soll.

Nuancierer

Nuancierer sollen der Farbe eine bestimmte Richtung geben bzw. unerwünschte Färbeergebnisse verhindern. Um bei dunklen Färbungen beispielsweise einen „Grünstich“ zu verhindern, wird ein wenig Farbe mit Rotnuance zum Grundton beigemischt. Rot ist die Komplementärfarbe zu Grün. Beide neutralisieren sich daher gegenseitig. Um einen „Rotstich“ zu vermeiden, kann ein Asch- oder Grünton beigemischt werden. Ebenso verhält sich Orange zu Blau und Violett zu Gelb.

Färbegele und – shampoos

Haarfärbegele sind ölige Flüssigkeiten, die im Augenblick der Mischung mit Wasserstoffperoxid (H2O2 starkes Oxidationsmittel) ein Gel ergeben. Sie werden auf der Grundlage von Seifen (z.B. Ammoniumoleat), ethoxylierten nichtionischen, oberflächenaktiven Stoffen oder aber von Anion-/Kation-Komplexen oder Mischungen dieser Substanzen hergestellt. Die Formulierung von Färbeshampoos ähnelt denen der Gele. Zusätzlich enthalten sie schäumende Rohstoffe.

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