Grundlagen Haar

Haartypen: Längeres, dünner werdendes und strapaziertes Haar

Längeres Haar

Das Haar wächst etwa einen Zentimeter pro Monat. Die Spitze eines 30 cm langen Haares ist demnach ca. 2,5 Jahre alt. In dieser Zeit haben zahlreiche physikalische und chemische Einflüsse dem Haar zugesetzt. Große Hitze, beispielsweise durch heißes Fönen, oder mechanische Beanspruchungen beim Styling und durch reiben auf der Schulter können die Schuppenschicht verringern. Die äußeren Schuppenränder spreizen sich und brechen vom Haarschaft ab. Längeres Haar wirkt deshalb häufig rau und glanzlos; die Haarenden spalten sich.

Dünner werdendes Haar

Einige Menschen haben von Natur aus wenige Haare; sie sind dünn und kraftlos. Bei anderen sorgt Haarausfall für dünner werdendes Haar. Die häufigste Form ist der hormonell bedingte, androgenetische Haarausfall, der sowohl Männer als auch Frauen trifft. Anders als bei den Männern handelt es sich bei Frauen jedoch meist nur um eine vorübergehende Erscheinung, die durch Hormonschwankungen, z. B. während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, ausgelöst wird. Jedoch auch im Zuge des ganz natürlichen Alterungsprozesses verändern sich die Haare. Sie werden anspruchsvoller, zeigen sich dabei zunehmend dünner und kraftloser. Das Haar ist ohne Glanz, trocken und reagiert verstärkt auf Umwelteinflüsse.

Strapaziertes Haar

Bei angegriffenem, strapaziertem Haar ist die äußere Schuppenschicht gespreizt und zum Teil sogar abgerissen. Wegen der rauen, porösen Haaroberfläche kann sich kein Glanz entwickeln. Das Haar wirkt strohig und kann leicht verfilzen. Ursache für strapaziertes Haar sind häufig äußere Belastungen, das heißt, strapaziertem Haar wurde zuvor meist einiges zugemutet. Die Palette der Beanspruchungen reicht von Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung, Wind und Hitze bis hin zur chemischen Haarveränderung durch Färbemittel oder Dauerwellen. Auch häufige mechanische Belastungen beispielsweise beim Frisieren setzten dem Haar auf Dauer zu. Für strapaziertes Haar bietet der Handel Pflegeserien und Intensivkuren an, die ihm die verlorengegangenen Substanzen wie Proteine, Feuchtigkeit und schützendes Fett wieder zurückgeben. Die Wirkstoffe sollen die Struktur verbessern und das Haar intensiv pflegen. Nach Möglichkeit sollte die physikalische (z.B. durch einen zu heißen Fön) und chemische Beanspruchung (z.B. durch häufige Blondierungen) reduziert werden.

Spliss entsteht, wenn sich unter der vielfältigen Beanspruchung und/oder durch äußere Einflüssen bei längeren Haaren die Schuppen, die den Haarschaft schützen, lösen. Die Oberfläche raut dann fühlbar auf, bis sich schließlich die Spitzen spalten und sogar ihre Farbpigmente verlieren. Das Haar verliert an Glanz und bleicht aus. Es zerfasert, büßt seine leichte Kämmbarkeit ein und wirkt schließlich struppig. Im schlimmsten Fall hilft schließlich nur noch die Schere. Doch damit es nicht so weit kommt, sind eine milde Reinigung und schonendes Frisieren wichtige Vorbeugemaßnahmen. Shampoos für coloriertes oder dauergewelltes Haar enthalten spezielle Stoffe, die dem beanspruchten Haar die geeignete Pflege geben und zudem helfen, etwa die Farbeffekte länger zu erhalten.

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