Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Dekoratives | Gesichts-Make-up

Gesichts-Make-up

Die Produkte

Die Anwendung von Gesichts-Make-up soll dem Teint ein natürliches, ebenmäßiges Aussehen verleihen, blasse Haut auffrischen und / oder Hautunregelmäßigkeiten ausgleichen. Dazu stehen verschiedene Einzel- und Kombinationsprodukte zur Verfügung, die in einzelnen Schritten nacheinander angewendet werden.

Teintgrundierungen (Foundations)

Teintgrundierungen sind Spezialprodukte zur Vorbereitung auf das nachfolgende Gesichts-Make-up. Sie enthalten einen bestimmten Anteil an weißen und farbigen Pigmenten. Je nach gewünschter Deckkraft werden unterschiedliche Mengen mattierender Weißpigmente zugesetzt. Der Farbton selbst wird z. B. durch die Beimischung von Eisenoxiden erzielt. Sie sind je nach Zusammensetzung gelb, rot, braun oder schwarz. Dadurch ergibt sich eine große Vielzahl von Farben, die genau auf den individuellen Teint abgestimmt werden können. Über die gezielte Wahl von Grundlage und Wirkstoffen lassen sich diese Produkte auch an das individuelle Hautbedürfnis anpassen und ihre Haltbarkeit auf der Haut variieren.

Make-ups für Mischhaut bis fettige Haut verleihen ein natürlich-mattes Aussehen; unerwünschter Glanz und eine weitere Belastung der Problemzonen werden vermieden. Ölfreie Make-up-Produkte sind bei fettiger, zu Unreinheiten neigender Haut empfehlenswert, parfümfreie bei empfindlicher Haut. Moderne, pflegende Make-ups schützen die Haut häufig auch vor schädlichen Umwelteinflüssen.

 

Getönte Feuchtigkeitscreme

Die Rezeptur einer getönten Feuchtigkeitscreme besteht aus einer Tagescreme mit Farbpigmenten. Sie pflegt die Haut wie eine feuchtigkeitsspendende Tagescreme und verleiht ihr gleichzeitig einen zarten Hauch Farbe. Der Teint wirkt natürlich, frisch und gepflegt.

 

Powder Cream Foundation

Powder Cream Foundation bzw. Compact Cream Make-up oder Compact Cream Foundation enthalten außer der Cremegrundlage einen erhöhten Anteil an Puderbestandteilen wie Talkum, Kaolin, Titandioxid und Farblacke oder anorganische Pigmente. Sie lassen sich leicht verteilen, geben einen leichten Glanz und trocknen die Haut nicht aus.

 

Abdeckstifte oder -cremes (Concealer)

Abdeckstifte oder -cremes verfügen über einen sehr hohen Anteil an Pigmenten. Sie wirken dadurch stark deckend und werden, vor dem Auftragen der Foundation, gezielt auf Hautunreinheiten, Pickeln und Rötungen angewendet.

 

Puder

Die wichtigsten Bestandteile von Puder sind Talkum (glättende Wirkung), Kaolin, Titandioxid und zum Teil Zinkoxid (deckende Wirkung) und Stärke (mattierende Wirkung). Zum Färben werden anorganische Pigmente und Farblacke verwendet.

Beim losen Puder werden die fein vermahlenen Inhaltsstoffe lediglich sorgfältig miteinander gemischt.

Kompaktpuder (gepresste Puder) enthalten neben der Inhaltsstoffe eines losen Puders zur Stabilisierung noch Bindemittel wie Zinkstearat, Öle oder Zellulosederivate. Ein guter Kompaktpuder muss haltbar gegen Zerbrechen sein und über eine hohe Haftfestigkeit und Deckkraft verfügen. Außerdem sollte sich die Pudersubstanz leicht von Quaste oder Pinsel aufnehmen lassen und nicht „speckig“ werden.

 

Rouge (Blush)

Rouge gibt es sowohl in Puder- als auch in Cremeform. Bei Puderrouge handelt es sich um einen mit Pigmenten und Farblacken gefärbten Gesichtspuder. Cremerouge enthält die gleichen Färbemittel in einer wasserfreien Grundlage aus natürlichen oder synthetischen Wachsen, Fetten und Ölen.

 

 

So wird Gesichts-Make-up verwendet

Erste Voraussetzung für ein perfektes Make-up ist die gründliche Reinigung von Gesicht und Hals. Soll die Gesichtsfarbe lediglich sanft aufgefrischt werden, kann eine getönte Tagescreme oder ein getönter Pflege-Balsam benutzt werden, die gleichmäßig verteilt werden.

1. Vor der Teintgrundierung

Dunkle Augenschatten, Hautunreinheiten und rote Flecken lassen sich mit Abdeckstiften oder -cremes verstecken. Sie werden auf der ungeschminkten Haut aufgetragen. Die Farbe sollte etwas heller als die des Teint-Make-ups gewählt werden. Unerwünschte Hautrötungen lassen sich auch mit wasserfesten Präparaten in Zartviolett oder Grün überdecken, die vor der Teintgrundierung angewendet werden. Mit dem Abdeckstift werden die betreffenden Stellen betupft und die Substanz mit einem Finger zart eingeklopft. Nicht wischen! Die Ränder vorsichtig mit einem Schminkschwämmchen oder einem sauberen Kosmetiktuch ausgleichen.

 2. Auftragen der Teintgrundierung

Möchte man dagegen einen ebenmäßigen Teint erzielen und das Gesicht insgesamt harmonisieren, verwendet man eine Teintgrundierung. In diesem Fall verwendet man zunächst eine Tagescreme, lässt sie zwei bis drei Minuten einziehen, und trägt dann die Teintgrundierung auf. Durch die Tagescreme lässt sich die Grundierung leichter sowie gleichmäßiger auftragen und hält länger.

Die Grundierung sollte höchstens einen Ton heller oder dunkler als der eigene Teint sein. Am besten lässt sich die richtige Farbe anhand des Hauttones des Halses ermitteln; andernfalls gibt es Ränder und der Übergang fällt zu stark auf. Einfluss auf die Farbauswahl hat auch der Verwendungsanlass: Während Make-up tagsüber in aller Regel nur dünn und fast unsichtbar aufgetragen wird, darf es am Abend und insbesondere bei festlichen Anlässen etwas kräftiger sein, denn künstliches Licht schluckt sehr viel Farbe.

Abgesehen von der Wahl des richtigen Produktes ist auch die Technik des Auftragens wichtig, damit der Teint gleichmäßig und nicht fleckig aussieht. Das Make-up wird von der Mitte des Gesichts aus in kurzen streichenden Bewegungen gleichmäßig nach allen Seiten hin verteilt. Die Übergänge zu Haaransatz und Hals werden sorgfältig verwischt.

Besonders gleichmäßig lassen sich die Produkte mit einem weichen, feinporigen Make-up-Schwämmchen auftragen. Wird es zuvor etwas angefeuchtet, saugt es sich mit weniger Make-up voll, der Teint wirkt dadurch transparenter und natürlicher. Wenn versehentlich zu viel Grundierung aufgetragen wurde, kann man etwas Feuchtigkeitscreme in den Handflächen verteilen und sie vorsichtig auf das Gesicht tupfen. Mit einem trockenen Make-up-Schwämmchen lässt sich die überschüssige Teintgrundierung dann leicht wieder abnehmen.

 3. Auftragen von Puder

Puder ist ein feiner, unauffälliger Schönheitshelfer mit großer Wirkung. Er nimmt der Haut unerwünschten Glanz und verleiht ihr einen seidig-matten Schimmer. Er fixiert die Teintgrundierung und gibt ihr einen längeren Halt. Außerdem hilft er, Farbübergänge bei Rouge und Lippenstift auszugleichen.

Loser Puder soll keine Farbe geben und wird daher in aller Regel in einem transparenten, natürlichen Farbton gewählt, der geringfügig heller ist als die Grundierung. Zum Mattieren und Fixieren des Make-ups wird loser Puder mit einem Pinsel oder einer Puderquaste aufgenommen und von oben nach unten auf der Haut verteilt. Dabei den Übergang zum Hals nicht vergessen! Am ehesten zeigt sich unschöner Glanz auf der sogenannten T-Zone, also Stirn, Nase und Kinn. Diese Partien werden mit einem Kosmetiktuch abgetupft und anschließend mehrfach gepudert.

Mit zwei unterschiedlichen Pudertönen lässt sich die Gesichtsform sanft korrigieren. Zunächst wird die Haut mit einem helleren Puder mattiert, bevor die Partien, die optisch etwas zurücktreten sollen, mit einem dunkleren Ton abgepudert werden. Auf diese Weise können einfach und effektiv ein längliches Kinn, eine etwas breitere Nase oder die äußere Wangenpartie eines rundlichen Gesichtes kaschiert werden.

Aufgrund seiner Feinkörnigkeit lässt sich Puder ganz leicht auf der Haut verteilen. Aber Vorsicht: Bei Verwendung einer Puderquaste darf er nicht verwischt, sondern sollte zentimeterweise ganz sanft aufgedrückt oder in kreisenden Bewegungen aufgetragen werden. Genauso einfach lässt er sich auch wieder entfernen. Überschüssigen Puder auf der Haut mit einem großen Pinsel abnehmen und darauf achten, dass die Gesichtshärchen in einer Richtung liegen. Zu viel Puder auf Pinsel oder Quaste wird vor dem Auftragen abgepustet oder auf dem Handrücken abgeklopft.

Mit Kompaktpuder lässt sich ohne großen Aufwand der gleiche Effekt wie mit losem Puder erzielen. Problemlos in jeder Handtasche zu verstauen, kann man damit auch unterwegs das Make-up auffrischen oder glänzende Stellen mattieren.

Für diejenigen, die nur wenig Zeit zum Schminken haben, sind Kombinationsprodukte ideal. Sie vereinen in sich die Eigenschaften von mindestens zwei Produkten. Häufig sind dies Teintgrundierung und Puder; bei einigen kommt die Wirkung eines Abdeckstiftes hinzu. Was bisher nur mit den verschiedenen Einzelprodukten möglich war – Abdecken, Tönen und Mattieren – schaffen diese Make-ups im Alleingang. Sie enthalten neben feinstgemahlenem Puder und Farbpigmenten auch Substanzen, die das Haft- und Gleitvermögen auf der Haut erhöhen. Aus diesem Grund lassen sich die Kombinationsprodukte mit einem – je nach Produkt – trockenen oder nassen Schwämmchen leicht und gleichmäßig auftragen. Kurz nach der Anwendung zeigt die Haut ein pudriges Finish und einen ebenmäßigen, cremig-matten Look. Für eine stärkere Deckkraft muss an den gewünschten Stellen lediglich etwas stärker aufgetupft werden. Kombinationsprodukte sind in verschiedenen Farbtönen erhältlich, die sich optimal auf den eigenen Hautton abstimmen lassen.

4. Auftragen von Rouge

Erst mit Rouge – ob Creme oder Puder – kommt das Make-up richtig zur Geltung. Denn mit Rouge lassen sich schöne Gesichtszüge betonen oder eine weniger ideale Gesichtsform korrigieren. Schon ein Hauch belebt den Teint und gibt ihm ein natürlich strahlendes Aussehen – wie nach einem langen Spaziergang. Rouge wird hauptsächlich auf den Wangen aufgetragen.

Bei der Anwendung von Rouge ist allerdings Vorsicht geboten, denn zu viel davon wirkt schnell unnatürlich. Daher sollte man es zunächst nur sparsam auftragen und die Farbe erst allmählich intensivieren. Man beginnt am höchsten Punkt des Wangenknochens, direkt unter der Augenmitte, und verteilt das Rouge von dort bis zu den Schläfen. Bei der Suche nach der richtigen Auftragfläche hilft übrigen ein alter Trick: Einfach beim Schminken in den Spiegel lächeln, schon weiß man, wo man ansetzen muss.

Cremerouge wird direkt auf die Haut oder die Grundierung aufgetragen, auf keinen Fall aber über den Puder. Auch eignet es sich nicht für fettige oder unreine Haut. Damit Cremerouge nicht fleckig wirkt, sollte man statt eines großen lieber drei kleine Kleckse auftupfen und verteilen. Anschließend den Teint über dem Rouge gut abpudern, damit die Haut nicht glänzt und der Rouge fixiert wird.

Puderrouge wird mit einem mittelgroßen Pinsel über der Grundierung und den losen Puder auf-getragen. Da sich Puderrouge nicht ohne weiteres korrigieren lässt, ist auch hier Vorsicht bei der Menge geboten. Um überschüssiges Rouge zu entfernen, sollte daher vor dem Auftragen der Pinsel am Handrücken abgeklopft werden. Die Farbe am Haaransatz gut verwischen, um scharfe Ränder zu vermeiden.

 

Make-up bei Akne

Typische Unreinheiten der Akne-Symptome, die Rötungen und Pickelchen, können mit Gesichts-Make-up einigermaßen kaschiert werden, dabei sind allerdings einige grundsätzliche Schritte zu beachten:

Vor dem Schminken ist es ratsam, die von Akne geplagte Haut sanft zu reinigen und mit einem milden Peeling die abgestorbenen Hautschuppen zu beseitigen – und das möglichst ohne weitere Hautreizungen zu verursachen. Foundation sollte nur dünn aufgetragen werden und nur dort, wo wirklich sehr starke Haurötungen zu kaschieren sind. Mit einem Concealer lassen sich Rötungen sehr gut abdecken. Concealer haben oft auch hautklärende Wirkung und unterstützen die Haut bei der Regeneration. Beim Make-up auf Aknehaut sind Produkte mit reichhaltiger Ölbasis wenig vorteilhaft, da Hautporen dadurch eher verkleben können.

Die wohl stärkste Belastung für die von Akne geplagte Haut ist es, wenn auf das Abschminken verzichtet wird – das ist aber unbedingt notwendig, um die Haut zu befreien, zu beruhigen und zu pflegen. „Unreine Haut“ und Akne sind nicht als Mangel der persönlichen Hygiene anzusehen. Zu häufiges Waschen verbessert das Hautbild in der Regel nicht. Im Gegenteil – durch ständiges Waschen kann der Säureschutzmantel der Haut beschädigt werden, so dass sich zum Beispiel eine Akne verschlechtern könnte. Akne gehört in die Hände des Hautarztes. Sollten Hautunreinheiten trotz intensiver Pflege nicht verschwinden oder sich plötzlich stark vermehren, muss unbedingt ein Facharzt hinzugezogen werden.

 

Schminkzubehör und Kosmetik– Sorgfalt beim Umgang

Die meisten kosmetischen Pflegemittel und Produkte der dekorativen Kosmetik bestehen aus einer Vielzahl einzelner Zutaten, die bei unsachgemäßer Behandlung oder ungünstigen Lagerbedingungen verderben können. Das kann vor allem bei angebrochenen Packungen der Fall sein. Bakterien, Hefen und Pilze haben eine Vorliebe: Sie vermehren sich gerne, vor allem, wenn Wasser in den Produkten enthalten ist. Was sie auf diesem Wege anrichten, hinterlässt oft einen üblen Geruch, nimmt mitunter eine gelbliche bis bräunliche Färbung an und die Verwendung ist dann kein Vergnügen mehr.

Sorgsamer Umgang mit den Produkten ist also ratsam, auch um die „Lebensdauer“ der Produkte möglichst lange zu erhalten. Dazu sollten einige Grundregeln beachtet werden:

  • Cremes nie mit ungewaschenen Händen entnehmen. Am besten einen sauberen Spatel benutzen.
  • Alle Gegenstände, die mit kosmetischen Produkten direkt in Berührung kommen, sauber halten. Make-up-Schwämmchen, Spatel und Pinsel regelmäßig mit Seife, Spülmittel oder einem milden Shampoo gründlich auswaschen. Vor dem Gebrauch vollständig trocknen lassen.
  • Kosmetika und Körperpflegemittel nach jeder Anwendung wieder sorgfältig verschließen.

Mit diesen Tipps zum sorgfältigen Umgang mit den Utensilien der dekorativen Kosmetik gelingt das Schminken und Stylen oft müheloser – und damit auch die Wirkung nach außen.

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