Inhaltsstoffe eines Komsetiksprodukts

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Inhaltsstoff

PHENOXYETHANOL

Deutsche Bezeichnung

Phenoxyethanol, Ethylenglycolmonophenylether, 1-Hydroxy-2-phenoxyethan


Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln

ANTIMIKROBIELL

Hemmt das Wachstum von Mikroorganismen (z. B. Bakterien und Pilze)

KONSERVIEREND

Schützt kosmetische Produkte vor mikrobiellem Verderb


Ursprung

synthetisch


Vorkommen in Kosmetika

Deodorantien, Pflege- und Reinigungsmittel für Haut und Haar, Rasierwässer, Sonnenschutzmittel, Make-up


Vorkommen in anderen Produkten

Feuchttücher, Impfstoffe, Injektionslösungen, medizinische Salben, technische Kühlschmierstoffe


Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika

Phenoxyethanol ist eine klare, angenehm riechende Flüssigkeit, die überwiegend als Konservierungsmittel eingesetzt wird, aber auch als Riechstoff dienen kann.

Als Konservierungsmittel (maximale Einsatzkonzentration 1 %) wirkt es vor allem gegen Bakterien. Häufig wird Phenoxyethanol kombiniert mit Parabenen eingesetzt. Das Wirkungsoptimum von Phenoxyethanol liegt im pH-Bereich von 4 bis 5.

Konservierungsmittel schützen kosmetische Produkte vor dem mikrobiellen Verderb und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Verbraucher. Insbesondere wenn ein kosmetisches Produkt Wasser enthält, sind Konservierungsmittel notwendig, denn in Wasser können sich Mikroorganismen ansiedeln und vermehren.

Kosmetika enthalten oft nicht nur einen Konservierungsstoff, sondern ein Gemisch aus mehreren Konservierungsmitteln, welches gleichzeitig gegen verschiedene Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze wirkt. Jeder einzelne dieser Stoffe wird unabhängig geprüft, damit die Verwendung in einem kosmetischen Produkt sicher und verträglich ist. Die Hersteller setzen immer nur die geringstmögliche Konzentration in einem Produkt ein, damit eine optimale Haltbarkeit und die bedenkenlose Anwendung gewährleistet sind.


Info zur sicheren Verwendung

Stellungnahme des SCCS (2016) zur Sicherheit von Phenoxyethanol

Entsprechend der EG-Kosmetik-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 1223/2009), die für den gesamten EU-Markt gültig ist, versteht man unter Konservierungsstoffen Stoffe, die in kosmetischen Mitteln ausschließlich oder überwiegend die Entwicklung von Mikroorganismen hemmen sollen. Der Anhang V der Verordnung legt fest, welche Substanzen als Konservierungsstoffe in kosmetischen Produkten verwendet werden dürfen. In dieser so genannten Positivliste der Konservierungsstoffe sind auch Höchstkonzentrationen für den Einsatz dieser Stoffe in kosmetischen Mitteln sowie die erlaubten Einsatzbereiche vorgegeben.

Konservierungsstoffe werden vor ihrer Zulassung in Anhang V auf ihre toxikologische Unbedenklichkeit untersucht und umfassenden Prüfungen unterzogen. Die Hersteller müssen die gesundheitliche Unbedenklichkeit in umfangreichen wissenschaftlichen Studien nachweisen.


Warum ist der Stoff in der Diskussion?

Einige Menschen vertragen Phenoxyethanol nicht gut und geben an, dass es die Haut reizt. Es wird ihm auch vorgeworfen, allergische Reaktionen (Ekzeme, Urtikaria) auszulösen.
Einige Studien deuten auf eine eventuell mögliche toxische Wirkung auf das Blut und die Leber hin.

Die Fakten: Phenoxyethanol, das seit vielen Jahren untersucht wird, wurde nie als hautsensibilisierend oder reizend eingestuft. In kosmetischen Mitteln wird es in niedrigen Konzentrationen verwendet (1 und 2). Wie jedes aktive Molekül wird es jedoch von bestimmten Hauttypen möglicherweise nicht gut vertragen. Phenoxyethanol kann die Augen reizen. Aufgrund der von der französischen Behörde ANSM aufgeworfenen Fragen (3) hat das SCCS Phenoxyethanol im Jahr 2016 erneut bewertet und ist zum Schluss gelangt, dass es unabhängig von Alter und Anwendungsgebiet unbedenklich ist. Die bei Kaninchen beobachtete Leber- und Bluttoxizität ist nicht auf den Menschen übertragbar (1, 4).

Die Menge des kosmetischen Mittels, die aufgetragen werden muss, um die Dosis zu überschreiten, bei der es zu Auswirkungen auf den Körper und das Blut kommen kann (No-Effect-Dosis oder NOAEL), kann berechnet werden. Bei dieser Berechnung werden auch die Art des Produkts (Rinse-off oder nicht) und die Resorptionsrate der Haut berücksichtigt. Um den NOAEL-Wert zu überschreiten, müsste eine 57 kg schwere Frau (Durchschnittsgewicht) täglich 47 Tiegel Gesichtscreme auftragen.

Zahlreiche Studien zu Phenoxyethanol haben ausgeschlossen, dass es sich um einen endokrinen Disruptor handelt, da keine hormonelle Wirkung nachgewiesen werden konnte (1, 2 und 6).

Fazit: Aufgrund seiner Wirksamkeit und Vielseitigkeit ist Phenoxyethanol in vielen kosmetischen Produkten enthalten. Es ist auf eine Höchstkonzentration von 1 % in kosmetischen Produkten beschränkt (2 und 5), wird aber häufig in niedrigeren Konzentrationen in Produkten verwendet. Phenoxyethanol ist als unbedenklicher Inhaltsstoff für die Verwendung in kosmetischen Mitteln für Erwachsene und Kinder anerkannt (1).

Quellen:
(1) Europäischer Wissenschaftlicher Ausschuss "Verbrauchersicherheit": Opinion on phenoxyethanol, SCCS/1575/16 (October 2016): https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consumer_safety/docs/sccs_o_195.pdf
(2) Cosmetic Ingredient Review: Final Report on the Safety Assessment of Phenoxyethanol (1990), re-evaluated in 2011
(3) Französische Agentur für die Sicherheit von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten (ANSM): Risk assessment report (May 2012, updated in May 2018)
(4) Seit 2009 sind Tierversuche in Europa verboten. Unternehmen dürfen nach 2013 keine Daten aus Tierversuchen verwenden, um die Sicherheitsbewertungen zu erstellen, die für die Vermarktung eines kosmetischen Mittels in der Europäischen Union erforderlich sind. Daten, die vor dem Inkrafttreten dieses Verbots erhoben oder im Rahmen von REACh für andere Bereiche (z. B. Biozide) erstellt wurden, können verwendet werden, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen
(5) Cosmetic Products Regulation (EC) No 1223/2009; Annex V
(6) Danish Environment Protection Agency: Survey and health and environmental assessment of preservatives in cosmetic products, N°138, 2015: https://www2.mst.dk/Udgiv/publications/2015/05/978-87-93352-19-3.pdf


Weitere Informationen

Zur Aufklärung eines Verdachts auf eine Kontaktallergie kann dieser Stoff routinemäßig im Epikutantest beim Hautarzt getestet werden (DKG-Epikutantestreihe "Kühlschmierstoffe").

"Arten der Konservierung kosmetischer Mittel" - Stellungnahme der GDCh-Arbeitsgruppe "Kosmetische Mittel" (Februar 2012)

"Konservierung kosmetischer Mittel - pro und contra?" - Stellungnahme der GDCh-Arbeitsgruppe "Kosmetische Mittel" (März 2010)


Gehört zu folgenden Stoffgruppen

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