Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Haut | Hautgesundheit – proaktiv | Sonnenschutz

Sonnenschutz

Die Bedeutung von Sonnenschutz

Einmal die Pyramiden sehen im alten Ägypten, es sich bei Wellness-Ferien auf Mauritius so richtig gut gehen lassen, die Freiheit des Winters beim Tiefschnee-Skifahren in den Rocky Mountains genießen – für viele sind das Synonyme für Traumurlaub ohne Grenzen. Wenn auch das Wetter noch mitspielt und die Sonne vom Himmel lacht, ist die Laune kaum zu trüben. Allerdings gilt es, beim Aufenthalt in der Sonne einige Regeln zu beachten, damit die Haut keinen Schaden nimmt.

Denn: So angenehm Sonnenschein und sonniges Wetter auch auf uns wirken, ungeschützte Sonnenbestrahlung kann der Haut schaden. Insbesondere die UV-A- und die UV-B-Strahlung können irreparable Hautschäden verursachen. Das Tückische daran ist: Viele dieser Schäden, wie etwa die vorzeitige Hautalterung, werden erst nach Jahren erkennbar. Doch vor solch unnötigen Folgen kann man seine Haut mit einer Reihe einfacher Schutzmaßnahmen bewahren. Neben dem Aufenthalt im Schatten und geeigneter Kleidung, gehören zu den Schutzbausteinen wirksame Sonnenschutzmittel. Wichtig ist hierbei, ein geeignetes Produkt auszuwählen und das auch richtig anzuwenden.

„Sonnenfreud“ und „Sonnenleid“ – Sonnenschutz hält die Haut jung

Einmal die Pyramiden sehen im alten Ägypten, es sich bei Wellness-Ferien auf Mauritius so richtig gut gehen lassen, die Freiheit des Winters beim Tiefschnee-Skifahren in den Rocky Mountains genießen – für viele sind das Synonyme für Traumurlaub ohne Grenzen. Wenn auch das Wetter noch mitspielt und die Sonne vom Himmel lacht, ist die Laune kaum zu trüben. Allerdings gilt es, beim Sonnengenuss einige Regeln zu beachten, damit aus „Sonnenfreud“ nicht „Sonnenleid“ wird.Die wohl bedeutsamste, positive biologische Wirkung des UV-Lichts ist die Bildung von Vitamin D. Unter Einwirkung des Sonnenlichts wird Vitamin D in der Haut hergestellt. Vitamin D (Calciferol und Derivate) ist ein fettlösliches Vitamin und besitzt Hormonwirkung. Es ist wichtig für den Knochenbau, die Muskulatur und das Immunsystem und dient dazu, das Kalzium aus der Nahrung durch die Darmwand ins Blut zu transportieren. Kalzium stärkt die Knochen und ist auch für das reibungslose Funktionieren von Muskeln und Nerven unerlässlich. Mit Hilfe von UV-Strahlen entstehen in der Oberhaut Provitamine. Diese werden dann zur Leber und anschließend zu den Nieren transportiert und dort in das eigentliche Vitamin D umgewandelt. Der Name Vitamin D ist übrigens irreführend, denn echte Vitamine kann unser Körper nicht selbst bilden. Vitamin D ist streng genommen ein Hormon.

Täglich in kleinen Mengen genossen schützen Sonnenstrahlen sogar vor Krebs. Einige wissenschaftliche Studien mehren die Anzeichen für einen Schutzeffekt gegen Brustkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs ebenso wie gegen Eierstock- und Lymphknotentumore. Auch dieser schützende Effekt der Sonne entfaltet sich über Vitamin D. In Laborversuchen hat man festgestellt, dass es das Wachstum von Tumorzellen hemmt. Das mit Hilfe der UV-B-Strahlung gebildete Vitamin D gilt auch als Schutzstoff vor Zuckerkrankheit, Osteoporose und dem Metabolischen Syndrom. Einen Freispruch für das stundenlange Aalen in der

Beides kann sehr dicht beieinander liegen. So angenehm Sonnenschein und sonniges Wetter auch auf uns wirken, ein Übermaß an Sonnenbestrahlung schadet der Haut. Das ist nach der Aufklärung der vergangenen Jahre im Grundsatz heute auch allgemein bekannt. Am besten schützen kann sich und seine Haut aber, wer etwas mehr weiß über Wohl und Wehe der Sonnenstrahlen und über die wirksamsten Maßnahmen zum Hautschutz.

Insbesondere die UV-A- und die UV-B-Strahlung können irreparable Hautschäden verursachen. Das Tückische daran ist: Viele dieser Schäden, wie etwa die vorzeitige Hautalterung, werden erst nach Jahren erkennbar. Doch vor solch unnötigen Folgen kann man seine Haut mit einer Reihe einfacher Schutzmaßnahmen bewahren. Neben Schatten und geeigneter Kleidung, gehören zu den Schutzbausteinen wirksame Sonnenschutzmittel. Wichtig sind die Auswahl des geeigneten Produkts und die richtige Anwendung.

Sonnenschutzmittel unmittelbar vor dem Sonnenbaden aufzutragen, empfiehlt der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) in Frankfurt als Vertreter der Hersteller. Das Sonnenschutzmittel muss, so der IKW, in ausreichender Menge auf alle Körperpartien aufgebracht und durch regelmäßiges Nachcremen erneuert werden, vor allem nach dem Schwimmen oder Duschen. Um zu verhindern, dass der Körper bereits ohne Schutz der Sonne ausgesetzt ist, sollte man das Sonnenschutzmittel möglichst schon vor Verlassen des Hauses auftragen. Die wichtigste Regel aber heißt: Sonnenbrand, insbesondere bei Kindern, muss unbedingt vermieden werden.

Positive Wirkungen der Sonne

Ob Sommer oder Winter, ob im Gebirge, am Strand oder auf dem Balkon: Bereits wenige Sonnenstrahlen schaffen rundum Wohlbefinden und haben zahlreiche positive Wirkungen auf unseren Körper.

Ultraviolette Strahlen des Sonnenlichts aktivieren die Atmung, regen Durchblutung, Stoffwechsel und Drüsentätigkeit an und stimulieren – in Maßen genossen – die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen. Blutdruck und Cholesterinspiegel werden gesenkt. Mit Hilfe der UV-B-Strahlung des Sonnenlichts wird außerdem Vitamin D gebildet. Auch die Seele kommt bei der Sonne nicht zu kurz: Vermehrte Hormonausschüttungen sorgen für gute Laune, entspannen uns und fördern die Lebensfreude.

Vitamin D

Die wohl bedeutsamste, positive biologische Wirkung des UV-Lichts ist die Bildung von Vitamin D. Unter Einwirkung des Sonnenlichts wird Vitamin D in der Haut hergestellt. Vitamin D (Calciferol und Derivate) ist ein fettlösliches Vitamin und besitzt Hormonwirkung. Es ist wichtig für den Knochenbau, die Muskulatur und das Immunsystem und dient dazu, das Kalzium aus der Nahrung durch die Darmwand ins Blut zu transportieren. Kalzium stärkt die Knochen und ist auch für das reibungslose Funktionieren von Muskeln und Nerven unerlässlich. Mit Hilfe von UV-Strahlen entstehen in der Oberhaut Provitamine. Diese werden dann zur Leber und anschließend zu den Nieren transportiert und dort in das eigentliche Vitamin D umgewandelt. Der Name Vitamin D ist übrigens irreführend, denn echte Vitamine kann unser Körper nicht selbst bilden. Vitamin D ist streng genommen ein Hormon.

Täglich in kleinen Mengen genossen schützen Sonnenstrahlen sogar vor Krebs. Einige wissenschaftliche Studien mehren die Anzeichen für einen Schutzeffekt gegen Brustkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs ebenso wie gegen Eierstock- und Lymphknotentumore. Auch dieser schützende Effekt der Sonne entfaltet sich über Vitamin D. In Laborversuchen hat man festgestellt, dass es das Wachstum von Tumorzellen hemmt. Das mit Hilfe der UV-B-Strahlung gebildete Vitamin D gilt auch als Schutzstoff vor Zuckerkrankheit, Osteoporose und dem Metabolischen Syndrom. Einen Freispruch für das stundenlange Aalen in der prallen Sonne geben die Wissenschaftler aber keinesfalls. Um genügend Vitamin D zu produzieren reichen 10 Minuten Sonne pro Tag vollkommen aus. In der medizinischen Therapie wird UV-Strahlung u. a. zur Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis) und Neurodermitis (atopisches Ekzem) sowie zum Abbau bestimmter Befindlichkeitsstörungen verwendet. Lichttherapie wird bei Depressionen und gestörtem Schlaf-Wach-Rhythmus angewendet.

Zu einem Vitamin-D-Mangel kann es in unseren Breiten im Herbst und Winter kommen. Betroffen sind meist Ältere, Menschen mit dunklerer Haut sowie Säuglinge und Kleinkinder. Das Solarium hilft hier nicht, denn UV-A-Strahlung erzeugt kein Vitamin D. Am wirksamsten ist der tägliche, kurze Gang an die frische Luft, um etwas Tageslicht an die Haut zu lassen: Ein Viertelstündchen reicht auch bei bewölktem Himmel für die Vitamin-D-Produktion aus, sofern Hände, Gesicht und ggf. Unterarme unbekleidet sind. Selbst die diffusen, von Boden und Wänden reflektierten UV-Strahlen sorgen für ausreichende Vitamin-D-Mengen. Wird im Sommer genügend Vitamin D produziert, so wird in der Haut ein Vitamin-D-Speicher angelegt, auf den der Körper in der sonnenarmen Jahreszeit von Oktober bis März zurückgreifen kann. Kleinere Mengen Vitamin D aus Nahrungsmitteln erhält man vor allem über den Verzehr fetter Fischarten wie zum Beispiel Hering, Lachs und Makrele sowie aus Leber, Kalbfleisch und Eigelb – und natürlich, wer’s mag, aus Lebertran.

UV-Strahlung: Gefahr für unsere Haut

Sonne in Maßen tut gut. Doch bei all den positiven Wirkungen – die Sonne hat auch ihre Schattenseiten. Je öfter die Haut großen Strahlenmengen ausgesetzt wird, umso schneller altert sie. Die Haut sammelt sozusagen die Strahlungsschäden und häuft sie im Laufe der Zeit an. Ein einmal sichtbarer Schaden ist kaum wieder rückgängig zu machen.

Die meisten Schäden an unserer Haut und auch ein wesentlicher Teil der Hautalterung gehen auf die Sonneneinstrahlung, genauer auf UV-A- und UV-B-Strahlen zurück.

UV-B-Strahlen

UV-Strahlen dringen je nach Wellenlänge unterschiedlich tief in die Haut ein. Kurzwelligere UV-B-Strahlung (280 bis 320 nm) durchdringt die oberste Hautschicht, die Epidermis, bis zur Basalzellschicht und schädigt die Zellen. Dabei werden schädliche Stoffe freigesetzt, die bis zu den Blutgefäßen und Nervenbahnen vordringen. Ebenso erreichen sie das Bindegewebe, das der Haut ihre Form, Spannkraft und Elastizität verleiht.

Für eine (sehr) kurze Zeitspanne hält unsere Haut die Strahlen aus, ohne zunächst sichtbar Schaden zu nehmen. Doch oberhalb einer bestimmten Bestrahlungsdosis und nach einer gewissen Latenzzeit entwickelt die menschliche Haut eine Rötung (Erythem). Man bekommt einen Sonnenbrand. Dieser ist also eine natürliche Warnung vor einer übermäßigen Bestrahlung der Haut. Allerdings muss man sagen, wenn der Sonnenbrand bereits da ist, ist die Haut schon nachhaltig geschädigt. Also besser keinen Sonnenbrand entstehen lassen und, hat man es doch einmal übertrieben, bei den ersten Anzeichen für einen Sonnenbrand: Sofort aus der Sonne! Je nach Grad der Verbrennung schält sich die Haut, in sehr schweren Fällen kann es sogar zu einer ständigen Vernarbung kommen. Doch was noch gefährlicher ist: Über die akuten Schädigungen hinaus führen UV-B-Strahlen zu Schäden am Erbgut von Hautzellen in Form von Brüchen an DNA-Strängen. Langfristig kann UV-Licht so Hautkrebserkrankungen verursachen.

Nach neueren Erkenntnissen ist außerdem davon auszugehen, dass nicht nur bei einem Sonnenbrand die Haut langfristig und nachhaltig geschädigt wird. Bereits eine langanhaltende UV-Strahlenbelastung ohne Sonnenbrand trägt zur vorzeitigen Hautalterung bei und erhöht das Risiko für Hautkrebs. Denn Schäden an der Erbsubstanz DNA und eine Schwächung des Immunsystems treten schon bei Bestrahlungsdosen mit UV-Licht auf, die deutlich unter der Schwelle liegen, ab der ein Sonnenbrand ausgelöst wird. Zwar sind die Zellen grundsätzlich in der Lage, solche Schäden zu reparieren, doch es bleiben jedes Mal unreparierte DNA-Anteile zurück. Diese sammeln sich an und es kann schließlich zur Entstehung eines Tumors kommen. Weitere Effekte von zu viel Sonnenlicht wie die Bildung aggressiver freier Sauerstoffradikale und die „UV-induzierte Immunsuppression“ tragen ebenfalls zur Tumorbildung bei.

UV-A-Strahlen

Die längerwelligen UV-A-Strahlen (320 bis 400 nm) dringen wesentlich tiefer in die Haut ein als die kurzwellige UV-B-Strahlung. Sie erreichen sogar die Unterhaut und können dort strukturelle Veränderungen an den elastischen Fasern (Kollagen und Elastin) auslösen. Die unschönen Folgen: Das Bindegewebe wird geschwächt und verliert seine Elastizität. Die Haut altert schneller, erschlafft und wird faltig. Poren und Gefäße erweitern sich. Außerdem verstärkt UV-A die schädlichen Wirkungen der UV-B-Strahlen und erhöht damit das Risiko eines Sonnenbrands. Eine längere, ungeschützte Einwirkung von UV-A-Strahlen löst ebenfalls DNA-Schäden, so genannte Mutationen, aus. Dabei brechen die DNA-Stränge nicht, wie durch UV-B, sondern die Moleküle werden verändert. Auf diese Weise werden die Reparaturmechanismen der Zelle und ihre Fähigkeit zur Zellteilung geschwächt. Das kann auch die Tumorbildung fördern und bis hin zum Hautkrebs führen.

Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren eine Reihe neuer Erkenntnisse über die schädigenden Auswirkungen der UV-Strahlung gewonnen. Zuvor hatte man sich in der Forschung in erster Linie auf die Problemstellung Sonnenbrand konzentriert. So wurde die Wirkung der UV-A-Strahlen lange Zeit unterschätzt. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen jedoch, dass die UV-A-Strahlung ebenfalls an lichtbedingten Hautveränderungen beteiligt ist. Dies gilt insbesondere für den an den UV-B-Bereich angrenzenden Teil von 320 bis 340 nm, der auch als „UV-A2“ bezeichnet wird.

Die große Brisanz einer übermäßigen UV-A-Exposition liegt darin, dass ihre negativen Auswirkungen nicht sofort spürbar sind, sondern sich erst als Langzeitschäden bemerkbar machen. Auch ein Schutz vor zu viel UV-A-Strahlen ist also erforderlich. Das haben die Verantwortlichen in Politik und Industrie erkannt. Entsprechenden Maßnahmen und Produktentwicklungen sind eingeleitet und teils schon auf dem Markt.

Bislang wähnten wir uns in Sicherheit vor Hautschäden, wenn wir Sonnenschutzmittel mit hohen Lichtschutzfaktoren, also starkem UV-B-Schutz benutzen. Wie man jetzt weiß, boten diese nur eine eingeschränkte Sicherheit, solange sie keinen oder nur einen zu geringen UV-A-Schutz aufwiesen. Denn am UV-B-Schutz vorbei konnten die UV-A-Strahlen tief in die Haut eindringen und unbemerkt die Hautalterung beschleunigen. Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge gilt gar ein Zusammenhang zwischen UV-A und Hautkrebs als wahrscheinlich.

Aktuelle Sonnenschutzprodukte weisen einen ausgewogenen UV-B- und UV-A-Schutz auf. Wenn das Verhältnis des Schutzes den Empfehlungen der EU-Kommission entspricht, wird dies durch ein Logo (die Buchstaben „UVA“ in einem Kreis) auf den Packungen angezeigt.

Weitere Auswirkungen von UV-Strahlen

Bei empfindlichen Menschen können UV-Strahlen eine als Sonnenallergie bezeichnete Hautreaktion mit Rötung, Juckreiz und Bläschenbildung oder auch die so genannte Mallorca Akne mit entzündlichen Reaktionen in Form von Pappeln und Pusteln auslösen. Gefährdet sind durch die UV-Strahlung auch unsere Augen. Hier kann es zu Entzündungen der Binde- oder der Hornhaut und langfristig zu einer Trübung der Augenlinse (Katarakt, Grauer Star) kommen. Es gibt darüber hinaus wissenschaftliche Hinweise, dass das Immunsystem durch UV-Bestrahlung geschwächt wird. Das wirkt sich negativ auf die Abwehrkraft des Körpers gegenüber Infekten (z. B. Herpes simplex) und auch gegen Krebszellen aus. Eine zu hohe UV-Strahlenbelastung schwächt Immunzellen in der Haut, und zwar sowohl die Langerhanszellen als auch Lymphozyten. Sogar die Zellteilung, und damit die stete Hauterneuerung, wird durch UV-Licht gehemmt.

Theoretisches zur UV-Strahlung

Das Sonnenlicht umfasst ein breites Strahlenspektrum, von dem nur ein vergleichsweise kleiner Teil im Wellenlängenbereich von 400 bis 780 Nanometern (nm) für das menschliche Auge sichtbar ist. Oberhalb einer Wellenlänge von 780 nm beginnt die Infrarot- oder Wärme-Strahlung; unterhalb von 400 nm liegt die ultraviolette, die UV-Strahlung. Sie ist energiereicher als die für uns sichtbare optische Strahlung.

Die UV-Strahlung grenzt unmittelbar an den Bereich der ionisierenden Strahlung (Röntgen-, Gammastrahlen) an und vor allem ihr kurzwelliger Anteil kann ähnliche Wirkungen hervorrufen.

Wegen ihrer unterschiedlichen physiologischen Wirkungen wurde die UV-Strahlung in drei Bereiche unterteilt: UV-C-Strahlen reichen von 100 bis 280 nm, UV-B-Strahlen von 280 bis 320 nm und UV-A-Strahlen von 320 bis 400 nm. Je kürzer die Wellenlänge, desto energiereicher ist die Strahlung und desto höher ist damit die biologische Wirksamkeit.

Die Intensität der UV-B-Strahlen wird von mehreren Faktoren, z. B. der Tages- und der Jahreszeit sowie der geographischen Breite, beeinflusst. Dagegen schwankt die Stärke der UV-A-Strahlung über das Jahr hinweg deutlich weniger. Der UV-B-Anteil am Boden ist außerdem vom Gesamtozongehalt und der Bewölkung abhängig. UV-A-Strahlen werden durch das stratosphärische und troposphärische Ozon nur sehr wenig geschwächt. Ein hoher Anteil UV-A kommt also bis zu uns durch. Beim UV-B sieht das zum Glück anders aus: Etwa 95 Prozent der UV-B-Strahlen der Sonne werden von der Ozonschicht absorbiert bzw. reflektiert, so dass nur ein geringer Anteil die Erdoberfläche erreicht. Diese Tatsache macht deutlich, welche Gefahr in einer Ausdünnung der Ozonschicht steckt. Die sehr energiereiche UV-C-Strahlung hat für den kosmetischen Sonnenschutz keine Bedeutung, da sie zu nahezu 100 Prozent von der Ozonschicht von der Erde abgehalten wird.

Solare UV-Strahlung und Ozon

Durch eine Abnahme der Ozonkonzentration in den oberen Schichten der Atmosphäre (Stratosphäre) auch über der nördlichen Halbkugel und damit relevant für Europa, ist die UV-Strahlung heute intensiver. Gleichzeitig werden mehr UV-B-Strahlen kürzerer Wellenlängen (unterhalb ca. 330 nm) zum Erdboden durchgelassen, so dass uns zusätzliche energiereiche UV-Strahlung erreicht. Da die biologische Wirkung dieses Strahlungsanteils sehr groß ist, haben auch kleine Änderungen des Ozongehaltes in der Stratosphäre ein durchaus ernst zu nehmendes Gefährdungspotential. Als grobe Näherung kann man davon ausgehen, dass jedes Prozent Ozonverlust zu einer 1,5- bis 2-prozentigen Zunahme der UV-B-Strahlung auf der Erdoberfläche führt. Auf der Nordhalbkugel rechnet man mit einer Zunahme der UV-B-Strahlung bis 2040 um 6 Prozent. Der Anteil der UV-A- und der UV-C-Strahlung (unterhalb ca. 290 nm) am Erdboden wird dagegen durch eine dünner werdende Ozonschicht kaum beeinflusst.

UV-Intensität

Die UV-Intensität am Erdboden wird durch verschiedene Faktoren bestimmt. Die UV-Menge, die am Äquator auf den Boden trifft, ist – bei intakter Ozonschicht – um ein Vielfaches größer als die, die an den Polen ankommt. Aufgrund des Einfallswinkels der Strahlen auf die Erde ist der Weg durch die Atmosphäre an den Polen wesentlich weiter als am Äquator. In tropischen und subtropischen Gefilden bekommt man also sehr viel schneller einen Sonnenbrand als in Mittel- oder Nordeuropa.

Auch die Höhe über dem Meer beeinflusst die UV-Intensität. Auf hohen Bergen ist die UV-Strahlung stärker als auf Meereshöhe. Auch hier steht eine weniger dicke Atmosphäre bzw. Luftschicht zur Verfügung, um die UV-Strahlung auf ihrem Weg zur Erdoberfläche abzuschwächen. Je 1000 Höhenmeter nimmt die UV-Intensität um etwa 10 bis 15 Prozent zu. Für Bergsteiger und Bergwanderer ist es also besonders bedeutsam, einen guten UV-Schutz anzuwenden. Reflektion und Streuung, z. B. an der Wasseroberfläche oder im Schnee, steigern die Intensität der UV-Strahlung ebenfalls. Schnee erhöht die UV-Strahlung um 50 bis 85 Prozent und sogar hellfarbiger Sand bewirkt eine UV-Verstärkung um etwa 15 Prozent. Auch auf Inseln ist die UV-Strahlung wegen der sehr reinen Luft besonders stark.

Die Intensität der UV-Bestrahlung ändert sich auch in Abhängigkeit von der Tageszeit. Allein in den beiden Stunden um die Mittagszeit erreicht etwa ein Drittel (20 bis 30 Prozent) der täglichen UV-Einstrahlung den Erdboden. Diesem Strahlungshöhepunkt entgeht man am wirksamsten, indem man zwischen 11 und 15 Uhr die Sonne meidet und schattige Plätze oder Gebäude aufsucht. Auch dicke Wolken schwächen durch die Lichtstreuung ihrer Wassertröpfchen die UV-B-Intensität ein wenig ab.

Und schließlich spielt auch die Jahreszeit eine wichtige Rolle für die UV-Intensität: In den Wintermonaten ist die UV-Belastung in Deutschland nicht sehr groß. Relevant für die Haut und Augen ist sie allerdings über Schnee und Eis und bei kalten Temperaturen. Stark ist die UV-Strahlung in unseren Breiten etwa von April bis Ende September.

Messung der UV-Strahlung

Die UV-Strahlung der Sonne ist nicht zuletzt wegen der Vorgänge in der Ozonschicht und unserer Freizeitgewohnheiten heute zu einem wichtigen Umweltparameter geworden, der weltweit ständig überwacht wird. In Deutschland betreibt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zusammen mit dem Umweltbundesamt (UBA), dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und weiteren Institutionen ein bundesweites UV-Messnetz. Aktuelle UV-Messwerte und -Prognosen können im Sommerhalbjahr täglich online abgerufen werden. Das deutsche UV-Messnetz begann 1993 mit vier Messstationen in Zingst (Ostseeküste), Langen (Rheingraben bei Frankfurt), Schauinsland (Südschwarzwald) und Neuherberg (Stadtrand von München). In den Folgejahren wurde es zu einem bundesweiten UV-Messnetz ausgebaut. Hinzu kamen weitere Stationen an der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund (BAuA), der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) mit der Station in Westerland/Sylt, am Meteorologischen Observatorium Potsdam des Deutschen Wetterdienstes (DWD), beim Bayerischen Landesamt für Umwelt mit der Messstation in Kulmbach (LfU Bayern) und beim Niedersächsischen Landesamt für Ökologie mit den Messstationen in Hannover und auf der Insel Norderney. Bei der Auswahl der Messstationen wurden die in Deutschland vorhandenen Unterschiede hinsichtlich der Breitengrade, der Höhenlagen, des Klimas und der Lufttrübung berücksichtigt. Alle sechs Minuten wird im Wellenlängenbereich von 290 bis 400 nm gemessen, das heißt sowohl UV-B- als auch UV-A-Strahlen. Die Messnetzzentrale in Neuherberg (bei München) bewertet das gesundheitliche Risiko aus den gesamten Messdaten. Von April bis September werden für das nördliche, mittlere und südliche Deutschland 3-Tages-UV-Vorhersagen erstellt und öffentlich zugänglich gemacht. Auch die weltweiten UV-Indices für den 21. eines jeden Monats können beim BfS abgerufen werden.

Hautschäden durch UV-Strahlung

Akute Schädigung: Sonnenbrand

Wie kommt es zu einem Sonnenbrand? Durch die Strahlungsenergie finden in den Hautzellen photochemische Prozesse statt, bei denen sich Zellgifte bilden. Die Folge ist eine entzündliche Hautrötung. Aufgrund einer Erweiterung der Gefäße erhöht sich außerdem die Hautdurchblutung und die Haut schwillt an. Juckreiz und Schmerzempfindung sind die Folgen. Wissenschaftler haben eine Schwelle für die UV-Bestrahlung definiert, ab der bei einem bestimmten Hauttyp ohne Bräune ein Sonnenbrand, also eine Hautrötung (Erythem) entsteht. Dieser liegt für den empfindlichen Hauttyp II bei etwa 250 J/m2. Der Fachbegriff für diesen Schwellenwert lautet: „minimale erythemale Dosis“, kurz MED. Der Schweregrad des Sonnenbrands spiegelt den Schaden an der wichtigen basalen Zellschicht der Epidermis wider. In schwereren Fällen kommt es über die Rötung und Schwellung hinaus zur Bildung von Blasen oder gar zum Absterben von Hautzellen. Nach Ausbildung des UV-Eigenschutzes (Pigmentierung und Hornschichtverdickung) erhöht sich die aktuelle Erythemschwellendosis. Die Lichtempfindlichkeit der Haut kann auch durch fremde Stoffe wie bestimmte Medikamente erhöht werden, wie beispielsweise bestimmte Antibiotika, Antirheumamittel, Abführmittel oder Mittel zur Malariaprophylaxe.

Langfristige Hautschäden durch UV-Strahlen

Der Sonnenbrand ist nur das akute Anzeichen für Strahlenschäden an der Haut. Er ist meist schnell wieder abgeheilt und noch schneller wieder vergessen. Doch hinter dem Sonnenbrand verbergen sich dauerhafte Schädigungen der Hautzellen. Die Erbsubstanz in den Zellkernen jeder Körper- und jeder Hautzelle, die DNA (Desoxyribonukleinsäure) besitzt eine hohe Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlen. Sie kann leicht beschädigt und funktionsunfähig gemacht werden. Durch übermäßige Einwirkung von UVB-Strahlung kann es so zur Bildung von Hautkrebsvorstufen, so genannten aktinischen bzw. solare Keratosen, sowie zur Entstehung von hellem Hautkrebs in Form von Plattenepithelkarzinomen und Basaliomen kommen. Diese Tumore sind, wenn sie rechtzeitig erkannt werden, gut behandelbar und haben dann keinen nachteiligen Einfluss auf die Lebenserwartung der Betroffenen. Übermäßige UV-Einstrahlung auf der Haut begünstigt aber auch die Entstehung von schwarzem Hautkrebs, dem malignen Melanom. Hier ist die Früherkennung für eine gute Prognose besonders wichtig, da Melanome zur raschen Metastasierung neigen. Die Veränderungen an der Haut durch UV-A-Strahlen zeigen sich erst auf lange Sicht. UV-A bewirkt bei längerfristiger Anwendung durch das Eindringen in das Bindegewebe der Haut Strukturveränderungen und Bindegewebsschädigung. Bei zu häufigen UV-Expositionen verliert die Haut ihre Elastizität. Es kommt zur Austrocknung, Faltenbildung und zu Pigmentverschiebungen. Die Folge von zu viel UV-A-Strahlung ist schließlich vorzeitige Hautalterung. Hautfalten mehren und verstärken sich, Runzeln bilden sich aus. Es bilden sich Pigment- und Altersflecken sowie bleibende Gefäßerweiterungen. Die Haut wird schlaff, dick und ledrig. Und auch das Entstehen eines Melanoms, eines bösartigen Pigmentzelltumors, scheint durch übermäßige UV-A-Einwirkung begünstigt zu werden.

Folgen von zu viel UV-Licht:

  • Hautalterung: Falten, Runzeln, schlaffe Haut, Hautverdickung, ledrige Haut
  • Pigment-, Altersflecken
  • bleibende Gefäßerweiterungen
  • heller Hautkrebs
  • Melanome

Hautkrebs durch UV-Strahlung

Die schwerwiegendste Folge übermäßiger UV-Exposition ist die Bildung von Hautkrebs, der weltweit zu den häufigsten Krebsarten zählt. In Deutschland erkranken jedes Jahr schätzungsweise etwa 140.000 Menschen an Hautkrebs. Für alle anderen Krebsarten liegt die Neuerkrankungsrate bei zusammen etwa 330.000 pro Jahr. Die Hauptursache für den starken Anstieg in den letzten Jahren wird in der UV-Belastung während langanhaltender Aufenthalte im Freien gesehen. Als Risikofaktoren gelten ein früheres Auftreten der Erkrankung innerhalb der Familie sowie die Zugehörigkeit zum Hauttyp I oder II. Doch auch dunklere Hauttypen sind vor Hautkrebs nicht gefeit. Es gibt zwei Arten von Hautkrebs. Nicht-Melanom-Hautkrebsarten sind in der Regel einfacher zu behandeln. Zu diesen hellen Hautkrebsformen gehören Plattenepithelkarzinome und Basalzellkarzinome (Basaliome). Sie betreffen oft Menschen mit jahrelangem, ausdauerndem Sonnenkontakt. Betroffene Hautpartien sind häufig das Gesicht und die Hände. Maligne Melanome hingegen sind lebensgefährlich. Sie treten vermehrt bei Menschen mit sonnenempfindlicher Haut auf, die sich jedes Jahr kurz, aber intensiv der Sonne aussetzen. Häufig findet sich diese Krebsart im Unterschenkelbereich von Frauen oder bei Männern auf dem Rücken. Falls ein Muttermal oder ein Pigmentfleck plötzlich auftritt oder vorhandene Muttermale ihre Form verändern oder sich entzünden, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Heller Hautkrebs

Bei den hellen Hautkrebsformen konnte ein direkter Zusammenhang zwischen UV-Bestrahlung und Hautkrebshäufigkeit beobachtet werden. Beim Basalzellkarzinom handelt es sich um einen langsam wachsenden Tumor, der lokal Gewebe zerstört, aber keine Metastasen ausbildet. Er tritt vorwiegend in stark sonnenexponierten Hautpartien wie Gesicht, Ohren und Kopfhaut (z. B. auf der Glatze) auf. Obwohl die Sterblichkeit sehr niedrig ist, stellt die Therapie häufig ein großes kosmetisches Problem dar. Das Plattenepithelkarzinom ist ein eindringend wachsender Tumor, der lokales Gewebe zerstört. Ab einer bestimmten Größe bilden sich auch Metastasen, die zum Tode führen können. Auch diese Form des hellen Hautkrebses tritt an exponierten Hautpartien wie Gesicht, Handrücken und Unterarmen auf. Als weitere Risikofaktoren kommen verstärkte Sonnenexpositionen und das Vorhandensein von aktinischen Keratosen, den Hautkrebsvorstufen, hinzu.

Malignes Melanom

Das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) gibt der Forschung dagegen einige Rätsel auf. Es tritt nicht bevorzugt in UV-exponierten Hautarealen auf, also nicht dort, wo über die Jahre die höchste UV-Dosis die Haut getroffen hat. Dennoch sprechen epidemiologische Daten für einen wesentlichen UV-Einfluss auch bei der Verursachung dieser Erkrankung. Das maligne Melanom kann sich in unterschiedlicher Weise ausprägen. In der Regel ist es ein braun bis schwärzlich gefärbter Tumor, der rasch Metastasen bildet und an beliebigen Hautpartien auftreten kann. Bei Früherkennung ist der Tumor überwiegend heilbar, bei verzögerter Therapie oft tödlich. Die Sterberate liegt bei ca. 20 Prozent. Als weitere Risikofaktoren kommen häufige Sonnenbrände in Kindheit und Jugend sowie über 40-50 multiple Pigmentmale hinzu.

Eigenschutz-Mechanismen der Haut

Die Bräunung – eine Schutzreaktion der Haut

Die menschliche Haut besitzt eigene Mechanismen, um sich und den Organismus vor UV-Strahlung zu schützen. Der Eigenschutzmechanismus Nummer eins der Haut liegt in den Pigmentzellen (Melanozyten) unter der Hornhaut. Hier wird der Hautfarbstoff Melanin gebildet, der die (noch immer) begehrte Bräune hervorruft. Der Prozess der Neubildung von Pigmenten und der Transport in höher gelegene Epithelschichten gehen jedoch nur langsam vor sich. Der Farbstoff wird erst nach etwa zwei bis vier Tagen an der Hautoberfläche sichtbar. Durch die Bräunung der Haut sollen die darunterliegenden Hautschichten und vor allem die DNA der Zellkerne geschützt werden. Helle Hauttypen besitzen insgesamt weniger Melanin als dunkle und sind daher empfindlicher gegen Sonnenlicht. Je mehr Melanin eingelagert wird, desto dunkler wird der Tönungsgrad der Haut. UV-A-Strahlen führen zu einer direkten Pigmentierung (Braunfärbung der Haut), die unmittelbar nach dem Sonnenbaden sichtbar wird, jedoch schnell wieder verblasst. Trifft UV-A-Licht auf die vorhandenen Pigmente, so bewirkt dies einen Transport der vorhandenen Melaninmoleküle in weiter außen liegende Hautschichten und damit eine so genannte Sofortpigmentierung. Die darunterliegenden Zellkerne werden so geschützt. Eine Melaninneubildung findet dabei aber nur in sehr geringem Maße statt. Das UV-A der Sonne macht also rasch, aber nicht nachhaltig braun. Nur sehr intensive Strahlungen – wie z. B. in Solarien – mit höheren Dosen, als sie in der Natur vorkommen, sorgen hier für eine länger anhaltende Bräune, die jedoch nicht vor Sonnenbrand und Hautalterung schützt. Die UV-B-Strahlen bewirken eine indirekte Pigmentierung. Trifft die energiereiche UV-B-Strahlung auf die Haut, so werden Enzyme in den Melanozyten angeregt, den Hautfarbstoff Melanin, zu bilden. Auch bei geringer Bestrahlungsdosis findet eine Pigmentierung der Haut statt. Dadurch wird nach und nach der natürliche Eigenschutz der Haut aufgebaut. Bis sich durch Sonneneinstrahlung eine dauerhafte und gegen UV-B hilfreiche Pigmentierung ausbildet, dauert es allerdings etwa 48 bis 72 Stunden.

Die Lichtschwiele – Schutzreaktion Nummer zwei

Die Haut hält noch einen weiteren Eigenschutzmechanismus bereit: Die oberste Hautschicht, die Hornschicht, absorbiert UV-Strahlen. Hält die UV-B-Bestrahlung längere Zeit an, verdickt sich diese Hornschicht, die so genannte Lichtschwiele entsteht. Diese reflektiert, filtert und streut dann das Sonnenlicht. Die Hautverdickung verbessert den Eigenschutz der Haut um das Vierfache. Das entspricht in etwa einem Sonnenschutzpräparat mit dem Schutzfaktor 4. Bis sich die Lichtschwiele voll ausgebildet hat, vergehen allerdings zwei bis drei Wochen.

Lichtschutz: Hilfestellung für die Haut – Hauttypen

Bis zu einem gewissen Grad kann sich die Haut also selbst gegen die gefährliche Wirkung der Sonnenstrahlen schützen. „Eigenschutzzeit“ heißt die Zeitspanne, die man in der Sonne verbringen kann, ohne dass eine Hautrötung auftritt. Allerdings ist dieser Schutz bei jedem Einzelnen unterschiedlich stark ausgeprägt und insgesamt gesehen nur von sehr kurzer Dauer. Die Eigenschutzzeit der Haut liegt in Abhängigkeit vom Hauttyp für nicht lichtgewöhnte Haut bei intensiver Sonnenstrahlung zwischen fünf und 30 Minuten (siehe Tabelle).

Hauttyp 1 Hauttyp 2 Hauttyp 3 Hauttyp 4 Kinderhaut
Hauttyp 1 2 3 4 Kinderhaut
Hautfarbe sehr hell, blass hell hellbraun braun sehr hell
Augenfarbe meist blau blau, grün, grau grau, braun dunkel alle Augenfarben
Haarfarbe rötlich blond dunkelblond dunkel alle Haarfarben
Sonnenbrand sofort schnell selten kaum sehr schnell
Eigenschutz 5 – 10 min. 10 – 20 min. 15 – 25 min. 20 – 30 min. max. 10 min.
LSF* LSF 30 – 50+ LSF 20 – 50 LSF 15 – 30 LSF 10 – 15 LSF 30 oder höher

* Empfohlener Lichtschutzfaktor

Das leisten Sonnenschutzmittel

Das moderne Freizeitverhalten der letzten Jahrzehnte hat die UV-Exposition des Einzelnen zum Teil erheblich erhöht. Zudem hat sich – besonders in der südlichen Hemisphäre – die UV-B-Einstrahlung durch die Ausdünnung der Ozonschicht verstärkt. Die natürlichen Schutzmechanismen der Haut reichen heute nicht mehr aus, um unsere Haut bei dieser Mehrbelastung durch energiereiche Strahlung der Sonne gesund zu erhalten. Zusätzlicher Schutz ist dringend erforderlich. Das gilt ganz besonders, um gesundheitliche Risiken beim Sonnenbaden zu begrenzen.

Die wichtigste Regel heißt: direkte Sonneneinstrahlung auf der Haut möglichst meiden, also beispielsweise Schatten aufsuchen und / oder vor UV-Strahlung schützende Kleidung tragen. Insbesondere Kinder und Jugendliche sollten sich in der Sonne nicht aus-, sondern anziehen und die Mittagssonne generell meiden.

Sonne zu meiden ist natürlich in der täglichen Praxis nur begrenzt möglich, da man sich gerade im Frühjahr und Sommer viel im Freien aufhält und die dortige Bewegung und Entspannung viel zur körperlichen und seelischen Gesundheit beitragen. Besonnte Partien des Körpers sollten dann mit Hilfe von Sonnenschutzmitteln geschützt werden. Dabei die Sonnenterrassen an Kopf und Füßen und auch die Schultern nicht vergessen. Und besonders wichtig: Sonnenschutzmittel großzügig verwenden. Als zusätzliche Schutzmaßnahme ist auch die Anwendung von Sonnenschutzmitteln unter der Kleidung sinnvoll. Beispielsweise unter UV-durchlässigen Textilien oder unter nasser Kleidung etwa beim Schnorcheln. Im letzteren Fall muss das Sonnenschutzmittel wasserfest sein. Bei starker Sonneneinstrahlung ist zum Schutz von Kopf und Nacken zusätzlich zu allen Sonnenschutzmitteln eine auch den Nacken schützende Kopfbedeckung empfehlenswert.

Der Lichtschutzfaktor

Mit Hilfe von Sonnenschutzmitteln (Sonnenmilch, -creme, -öl etc.) kann man den in die Haut eindringenden Teil der UV-Strahlung wirksam reduzieren. Auf diese Weise kann man auch über die Eigenschutzzeit der Haut hinaus in der Sonne bleiben, ohne gleich einen Sonnenbrand zu riskieren.

Sonnenschutzmittel sind kosmetische Mittel, für die der Gesetzgeber umfangreiche Regelungen getroffen hat. Sie betreffen sowohl die verwendeten UV-Filter als auch die Fertigprodukte. Aus diesem Grund sind Sonnenschutzmittel und die darin enthaltenen UV-Filter sicher und wirksam. Eine optimale Wirksamkeit wird jedoch nur erzielt, wenn das richtige – vor allem dem Hauttyp sowie der Dauer und der Intensität der zu erwartenden Sonnenbestrahlung angepasste – Produkt ausgewählt und dieses auch richtig angewendet wird.

LSF

Eine wichtige Rolle spielt dabei der Lichtschutzfaktor (LSF), der auf allen Produkten angegeben ist. Der Lichtschutzfaktor gibt die Wirksamkeit des Sonnenschutzproduktes an: Ein hoher LSF steht für eine hohe Schutzwirkung gegen UV-B-Strahlung, ein niedriger LSF für einen entsprechend geringeren Schutz. Der Lichtschutzfaktor erlaubt einen direkten Vergleich der Schutzleistung von Sonnenschutzmitteln: Ein Produkt mit einem LSF von beispielsweise 30 weist eine doppelt so große Schutzwirkung auf wie ein Produkt mit einem LSF von 15.

Aber: Sonnenschutzmittel sind kein Freibrief für einen unbegrenzten Aufenthalt in der Sonne! Die Zeit, die man mit Sonnenschutzmitteln länger in der Sonne bleiben kann, sollte stets vorsichtig dosiert werden. Zu Beginn der Saison sollte man keinen LSF unter 15 wählen. In jedem Fall ist ein regelmäßiges Nachcremen wichtig, um die Schutzwirkung aufrecht zu erhalten, da sie durch Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen der Haut verringert wird. Entscheidend ist außerdem, dass ausreichend Sonnenschutzmittel verwendet wird und gleichmäßig alle Körperpartien eingecremt werden.

Wichtig zu wissen ist auch: Nachcremen und wiederholtes Auftragen verlängern die Schutzwirkung nicht, sie wird so lediglich aufrechterhalten. Die Schutzwirkung eines Sonnenschutzmittels gilt nur einmal für jeden Tag. Und: Ganz besonders dick auftragen erhöht weder den Lichtschutzfaktor, noch lässt sich die Schutzzeit damit verlängern. Wird hingegen zu dünn aufgetragen, kann das Produkt nicht seine vollständige Wirkung entfalten.

Bestimmung des Lichtschutzfaktors: ISO-Norm 24444:2019

Die Wirksamkeit von Sonnenschutzprodukten wird unter streng standardisierten Bedingungen ermittelt. Der heute auf den Verpackungen von Sonnenschutzmitteln genannte Lichtschutzfaktor wird nach einer international einheitlichen Methode bestimmt. Sie wurde ursprünglich von Colipa (heute Cosmetics Europe), dem Dachverband der europäischen Körperpflegemittel-Industrie, entwickelt und 1994 erstmals veröffentlicht. In den Folgejahren wurde die Methode in Zusammenarbeit mit weiteren internationalen Kosmetikverbänden stetig weiterentwickelt. Diese Methode wiederum war Basis der im Jahre 2010 erstmals publizierten internationalen Norm ISO 24444 „Cosmetics – Sun protection test methods – In vivo determination of the sun protection factor (SPF)“, die auch heute noch den aktuellen Stand der Technik darstellt. Die Methode erlaubt eine zuverlässige Unterscheidung der Wirksamkeit verschiedener Sonnenschutzprodukte gegen Sonnenbrand.

Wichtige Information: Die Verpackungsangaben

Die Auswahl des richtigen Sonnenschutzmittels hängt im Wesentlichen vom individuellen Hauttyp sowie der Intensität und der zu erwartenden Dauer der Sonneneinstrahlung ab. Für den Verbraucher ist der Lichtschutzfaktor deshalb eine sehr wichtige Produktinformation. Er muss auf der Vorderseite des Produkts (Flasche, Tube, Dose) angegeben werden. Die einfache Regel gilt: Je höher der LSF, desto höher der Schutz vor Sonnenbrand.

Die Berechnung des Lichtschutzfaktors nach der oben erläuterten Norm ISO 24444:2019 basiert auf den Messergebnissen an mindestens zehn und maximal 20 Probanden. Da es sich um biologische Messungen handelt, sind Schwankungen nicht zu vermeiden. Als Basis für die Kennzeichnung wird der mittlere gemessene Lichtschutzfaktor gewählt und zu einer ganzen Zahl abgerundet. Als niedrigster Wert wurde ein LSF von 6 festgelegt, als Maximalwert 50+. Um die Übersichtlichkeit der angebotenen Produktpalette zu wahren, sollen einer EU-Empfehlung zufolge nur noch die in der unten stehenden Tabelle genannten LSF-Werte angegeben werden.

Noch leichter vergleichbar

Zusätzlich zum Lichtschutzfaktor werden seit einiger Zeit EU-weit auch so genannte Schutzklassen (Produktkategorien: Basis, mittel, hoch, sehr hoch) auf den Produkten angegeben. Durch Zusammenfassung der Lichtschutzfaktoren in vier Schutzklassen (siehe Tabelle) wird die Übersichtlichkeit der angebotenen Produkte weiter gesteigert. Ziel ist es, den Verwendern die Auswahl zwischen verschiedenen, auch unterwegs in anderen Ländern erworbenen Produkten noch einfacher zu machen.

Produktkategorien (Schutzklassen) Lichtschutzfaktoren
Basis (low) 6, 10
Mittel (medium) 15, 20, 25
Hoch (high) 30, 50
Sehr hoch (very high) 50+

Die Angaben zur Produktkategorie und dem Lichtschutzfaktor werden weiterhin noch durch Anwendungsempfehlungen auf den Verpackungen ergänzt. Werbeaussagen müssen insbesondere so formuliert sein, dass sie nicht zu exzessivem „Sonnenbaden“ anregen.

Meist sind die folgenden (oder ähnlich lautenden) einheitlichen Empfehlungen auf den Verpackungen zu finden:

  • Intensive Mittagssonne vermeiden.
  • Vor dem Sonnen auftragen.
  • Mehrfach auftragen, um den Lichtschutz aufrecht zu erhalten, insbesondere beim Schwitzen oder nach dem Schwimmen und Abtrocknen.
  • Sonnenschutzmittel großzügig auftragen. Geringe Auftragsmengen reduzieren die Schutzleistung.
  • Auch Sonnenschutzmittel mit hohen Lichtschutzfaktoren bieten keinen vollständigen Schutz vor UV-Strahlen.

Speziell auf das bei Kindern erhöhte Gefährdungspotential gegenüber UV-Strahlen gehen die folgenden Anwendungshinweise ein:

  • Babys und Kleinkinder vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.
  • Für Babys und Kleinkinder schützende Kleidung sowie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF größer als 25) verwenden.

In-vitro-Methode zur Bestimmung des UV-A-Schutzes

Die Gefährlichkeit von UV-A-Strahlen wird auch heute immer noch vielfach unterschätzt. Die Angabe des Lichtschutzfaktors bezieht sich auf den UV-B-Schutz, d. h. den Schutz vor Sonnenbrand. Ein hoher LSF sagt aber zunächst nichts über den Schutz vor den ebenfalls gefährlichen UV-A-Strahlen aus. Die längerwelligen UV-A-Strahlen dringen tief in die Haut ein, schädigen die Zellvitalität und beschleunigen die natürliche Hautalterung. Darüber hinaus können sie Licht­dermatosen und allergische Hautreaktionen, wie die „Mallorca-Akne“, hervorrufen. UV-A-Strahlen stellen somit ein nicht zu vernachlässigendes Gesundheitsrisiko für den Verbraucher dar.

Eine europaweit abgestimmte In-vitro-Methode (in vitro = Laborversuch „im Reagenzglas“) zur Bestimmung der UV-A-Schutzleistung von Sonnen­schutzmitteln wurde erstmals im April 2007 von Colipa, dem Dachverband der europäischen Kosmetik-Industrie (heute: Cosmetics Europe), veröffentlicht. Bis dahin wurde der UV-A-Schutz von Sonnenschutzprodukten mit unterschiedlichen Methoden ermittelt; eine allgemein anerkannte Methode gab es nicht. Die entsprechenden Angaben auf den Produkten waren daher nur bedingt aussagekräftig. Insbesondere bei Produkten mit hohem Lichtschutzfaktor für den UV-B-Schutz war oftmals eine große Diskrepanz zum häufig nur vergleichsweise niedrigen UV-A-Schutz gegeben.

Die Colipa-In-vitro-Methode zur Bestimmung des UV-A-Schutzes wurde mittlerweile auf internationaler Ebene weiterentwickelt und erstmals im Jahre 2012 als internationale Norm ISO 24443 „Determination of sunscreen UVA photoprotection in vitro“ neu veröffentlicht. Die Norm ISO 24443:2021 stellt heute den aktuellen Stand der Technik zur In-vitro-Messung der UV-A-Schutzleistung von Sonnenschutzmitteln dar.

Heute weisen praktisch alle am Markt erhältlichen Sonnenschutzmittel – entsprechend den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen – einen an den Lichtschutzfaktor angepassten, angemessen hohen UV-A-Schutz auf. Der Lichtschutzfaktor ist also das wesentliche Entscheidungskriterium für die Wahl des richtigen Sonnenschutzmittels.

Die Auswahl des richtigen Lichtschutzfaktors

Welcher Lichtschutzfaktor wann erforderlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der Hautfarbe bzw. dem Hauttyp sowie einer eventuellen Vorbräunung, von der Intensität der Sonneneinstrahlung und von der Art der Aktivitäten in der Sonne (Schwimmen, Sonnenbaden etc.). Hierauf sollten Sie bei der Auswahl des Sonnenschutzmittels besonders achten:

Hauttyp

Bei einem empfindlichen, zu Sonnenbrand neigenden Hauttyp empfiehlt sich immer ein hoher Schutz (LSF 30 und höher). Für dunkle Hauttypen oder bei vorgebräunter Haut ist ein mittlerer Schutzfaktor (z. B. LSF 20) ausreichend. Im Zweifelsfall lieber einen höheren Schutzfaktor wählen und vorzeitig aus der Sonne gehen!

Intensität der Sonneneinstrahlung

Bei Reisen in südliche Gefilde, insbesondere in äquatoriale Gebiete, sowie beim Aufenthalt im Gebirge ist ein hoher Lichtschutzfaktor für jeden unerlässlich. Die Eigenschutzzeit ist hier wegen der höheren UV-Belastung geringer. Zwischen 11 und 15 Uhr ist die ultraviolette Strahlung immer am stärksten. In dieser Zeit sollten Sie Ihrer Haut lieber eine Ruhepause gönnen. Sonnenschutz ist auch im Winter erforderlich, denn in Verbindung mit Schneereflektion, Wind und Minustemperaturen wirken Sonnenstrahlen noch intensiver. Besondere Vorsicht empfiehlt sich in großen Höhen, auf Gletschern und an Bergseen. Auch im Frühjahr und bei bedecktem Himmel sowie auch im Schatten darf die Sonne nicht unterschätzt werden!

Aktivität

Gerade bei Sport und Spiel ist man der Sonne besonders lange und ungeschützt ausgesetzt. Starkes Schwitzen kann die Wirkung von Sonnenschutzmitteln ebenso verringern wie Baden oder Duschen. Deshalb bei allen sportlichen Aktivitäten immer einen hohen Lichtschutzfaktor und idealerweise wasserfeste Produkte verwenden. Nachcremen nicht vergessen!

Sonnenschutzfilter

Ihre Schutzwirkung erreichen kosmetische Sonnenschutzmittel bekanntermaßen durch als Lichtschutzfilter bezeichnete UV-Filter. Diese Substanzen minimieren die unerwünschten Folgen der UV-Strahlung auf die Haut. UV-Filter absorbieren (lösliche UV-Filter) und / oder reflektieren (Mikropigmente) die UV-Strahlung auf der Hautoberfläche bzw. im Keratin der Hornschicht. Weitere Subtanzen in Sonnenschutzmitteln, so genannte sekundäre Lichtschutzstoffe (Antioxidantien), unterbrechen zudem die durch UV-Licht ausgelöste photochemische Reaktionskette, wenn dennoch UV-Strahlen in die Haut eingedrungen sind. Das hilft ebenfalls, unerwünschte Effekte der Sonnenbestrahlung wie Zell- und Erbgutschäden zu mindern. Bei den löslichen UV-Filtern stehen UV-A-, UV-B- und – die in beiden Strahlungsbereichen absorbierenden – Breitbandfilter zur Verfügung. In kosmetischen Sonnenschutzmitteln sind diese Filter in gelöster Form enthalten. Sie bilden bei der Anwendung auf der Haut und in der Hornschicht einen unsichtbaren Schutzschild. Um einen breiten Schutz zu erreichen, wird im Allgemeinen eine Kombination verschiedener Substanzen als UV-Filter eingesetzt.

Die wichtigsten in Sonnenschutzmitteln verwendeten Mikropigmente sind Titandioxid und Zinkoxid. Ihre Lichtschutzwirkung basiert auf einer Kombination von Reflexions-, Streuungs-, Absorptions- und Lichtunterbrechungseffekten. Die unlöslichen Mikropigmente werden auch in Kombination mit löslichen UV-Filtern eingesetzt. Die antioxidativ wirkenden Substanzen, z. B. Vitamin E, leisten ebenfalls einen, wenn auch wesentlich geringeren, Beitrag zum Lichtschutz und stellen in erster Linie eine Ergänzung der eigentlichen, vor UV-Strahlung schützenden Lichtschutzfilter dar. Die breite Palette unterschiedlicher Lichtschutzstoffe ermöglicht die Herstellung von Sonnenschutzmitteln mit jeweils ganz speziellen Wirkungsprofilen. Die Bandbreite der Anwendungsformen reicht von Ölen über flüssige und cremeförmige Emulsionen bis hin zu Gelen, Stiften, Sprays und Schäumen. Die heutigen Sonnenschutzprodukte bieten sowohl UV-B- als auch UV-A-Schutz.

Mikrofeine UV-Filter-Pigmente – kleine Schutzschilde für die Haut

In den letzten Jahren wurden vermehrt industrielle Prozesse sowie auch Endverbraucherprodukte entwickelt, die auf Basis von Nanotechnologien beruhen oder die so genannte Nanoteilchen enthalten. In Diskussionen und Berichten aus der Fachwelt wird gelegentlich die Frage aufgeworfen, ob solche Nanoteilchen für die menschliche Gesundheit unbedenklich sind. Als Nanoteilchen (oder Nanopartikel) werden Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als etwa 100 Nanometern (1 Nanometer = 1 Milliardstel Meter) bezeichnet. Auch die beiden als UV-Filter in Sonnenschutzmitteln eingesetzten mikrofeinen Pigmente Titandioxid und Zinkoxid fallen in diesen Größenbereich. Zu diesen beiden Pigmenten liegen umfangreiche Daten vor, die deren sichere Anwendung in Sonnenschutzmitteln belegen. Die Sicherheit von Titandioxid-Mikropigmenten wurde bereits im Jahre 2000 in einer Stellungnahme des SCCNFP (Scientific Committee for Cosmetic Products and Non-Food Products Intended for Consumers, damaliges wissenschaftliches Beratergremium der Europäischen Kommission) umfassend dokumentiert. Im Rahmen dieser Studien konnte insbesondere gezeigt werden, dass die Teilchen nicht in die Haut eindringen. Dies wird für Titandioxid und Zinkoxid durch aktuellere Studien erneut bestätigt.

Nanomaterialien in Kosmetika

„Nanomaterial“ ist eine Bezeichnung für Teilchen mit Abmessungen von weniger als 100 Nanometern (1 Nanometer = 1 Milliardstel Meter). Der Begriff „Nanomaterial“ beschreibt damit nur den Größenbereich der betreffenden Stoffe, aber nicht deren weitere Eigenschaften. Manche Stoffe liegen natürlicherweise auch in Form von Nanomaterialien vor, andere werden speziell als Nanomaterial hergestellt, da diese Stoffe bei der geringen Größe andere, besondere und eventuell neuartige Eigenschaften aufweisen. Die Herstellung und Anwendung von Nanomaterialien und Nanostrukturen – die Nanotechnologien – sind Gegenstand weltweit an Bedeutung gewinnender Forschungsarbeiten. Heute finden sich Nanomaterialien in vielen Alltagsprodukten wieder, auch in Kosmetika. In Sonnencremes beispielsweise dienen Pigmente in Nanogröße als UV-Filter: Titandioxid und Zinkoxid reflektieren und absorbieren die unsichtbare UV-Strahlung des Sonnenlichts und schützen damit die Haut vor deren schädlichen Wirkungen. Diese Stoffe werden als Nanomaterial eingesetzt, da sie gegenüber dem gleichen Stoff in größeren Abmessungen entscheidende Vorteile aufweisen.

Der Rechtsrahmen

In dem seit 1976 gültigen, EU-weit einheitlichen Kosmetikrecht (der Kosmetik-Richtlinie 76/768/EWG) wurden Nanomaterialien zunächst nicht explizit geregelt. Titandioxid beispielsweise ist bereits seit 2002 EU-weit als UV-Filter-Pigment zugelassen – auch in nanoskaliger Form, ohne dies explizit hervorzuheben. In den letzten Jahren wurde das EU-Kosmetikrecht intensiv überarbeitet und Ende 2009 als Kosmetik-Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 neu veröffentlicht. Dabei wurde erstmals der Begriff „Nanomaterial“ im Kosmetikrecht verankert. Die Kosmetik ist damit der erste Produktbereich, in dem die Größe von Stoffen, wenn sie im Bereich von Nanometern liegen, gesondert betrachtet wird und entsprechend hergestellte Stoffe eigenen Regeln unterworfen werden.

Besondere Vorschriften

Die Kosmetik-Verordnung verlangt, dass alle Bestandteile, die in Form von Nanomaterialien enthalten sind, als solche gekennzeichnet werden. Neben der Kennzeichnung gibt es noch weitere Anforderungen an kosmetische Mittel, die Nanomaterialien enthalten. Kosmetika mit Nanomaterialien, die nicht bereits in der Verordnung ausdrücklich zugelassen sind, müssen spätestens sechs Monate, bevor sie auf den Markt gebracht werden, bei der Europäischen Kommission notifiziert werden. Die Europäische Kommission verschafft sich so europaweit einen Überblick über verwendete Nanomaterialien. Seit 2014 wird ein Katalog der notifizierten Nanomaterialien veröffentlicht, der laufend aktualisiert wird. Die Notifizierung erfordert auch detaillierte Angaben zu den Eigenschaften und zur sicheren Verwendung der Nanomaterialien, so dass die Europäische Kommission ausreichende Informationen erhält, um bei Bedarf vom wissenschaftlichen Ausschuss der Europäischen Kommission eine Stellungnahme zur Sicherheit der jeweiligen Stoffe anzufordern. Besondere Stoffgruppen dürfen in kosmetischen Mitteln nur verwendet werden, wenn die einzelnen Substanzen ausdrücklich zugelassen sind: Dies betrifft Farbstoffe, Konservierungsstoffe und UV-Filter. Für bestimmte weitere Stoffe sind deren Verwendungsmöglichkeiten eingeschränkt. Werden diese Stoffe als Nanomaterialien in kosmetischen Mitteln verwendet, müssen diese ausdrücklich als Nanomaterialien bewertet und zugelassen sein. So wurden auch die seit vielen Jahren bereits verwendeten UV-Filter Titandioxid und Zinkoxid hinsichtlich ihrer Eigenschaften als Nanomaterial nochmals intensiv untersucht und vom zuständigen wissenschaftlichen Ausschuss der Europäischen Kommission (SCCS) bewertet. Ob nano oder nicht nano – es gilt der Grundsatz, dass alle Inhaltsstoffe die gegebenen hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards für kosmetische Mittel gleichermaßen erfüllen müssen. Grundlage für die Herstellung von sicheren kosmetischen Mitteln ist die Sicherheitsbewertung, die für jedes kosmetische Mittel durch einen Experten vorgenommen werden muss. Bereits hier ist im Hinblick auf die Sicherheit auch explizit die Partikelgröße, einschließlich der Nanomaterialien, zu berücksichtigen.

Die Kennzeichnung und ihre Bedeutung

Nanomaterialien werden im Rahmen der schon lange etablierten Volldeklaration von Inhaltsstoffen gemäß INCI (International Nomenclature Cosmetic Ingredients) mit dem Zusatz „(Nano)“ gekennzeichnet. So findet man zum Beispiel auf vielen Sonnenschutzprodukten die Inhaltsstoffangabe „Titanium Dioxide (Nano)“. Dabei ist der Vermerk (Nano) ein Beitrag zur Markttransparenz: Verbraucher erhalten auf diesem Wege Kenntnis von einem Teil der Herstellungspraxis, erfahren, ob und wo Nanopartikel eingesetzt wurden, und können die Information gegebenenfalls in ihre Kaufentscheidung einbeziehen. Zugleich bekommen so auch alle anderen Marktbeteiligten einen Überblick darüber, in welchen Produkten welche Nanomaterialien eingesetzt werden, was der kontinuierlichen Sicherheitsforschung und Risikobewertung zugutekommt.

Kleidung als Sonnenschutz

Kleidung schützt ebenfalls vor UV-Strahlen. Je nach Gewebeart kann der Schutzfaktor von Shirts bzw. Hosen jedoch sehr unterschiedlich sein. Je dichter der Stoff ist, desto wirksamer hält er die UV-Strahlung zurück. Ein transparenter Stoff, der von einem Teil des sichtbaren Lichts passiert werden kann, lässt auch UV-Licht durch. Überprüfen kann man das, indem man das Kleidungsstück gegen eine Lichtquelle hält. Schimmert viel Licht hindurch, ist der UV-Schutz gering. Auch Farbe und Schnitt spielen eine Rolle: Weite und dunkle Kleidung schützt besser als enge und helle. Künstliche Fasern halten im Mittel mehr UV-Licht ab als Naturfasern wie Baumwolle.

Baumwolle absorbiert den UV-B-Anteil sehr schlecht, Gewebe aus Polyester gewähren dagegen meist einen relativ guten Schutz. Etwa ein Drittel aller gängigen Kleidungsstücke hat einen Lichtschutzfaktor von deutlich unter 30, manches T-Shirt sogar nur einen LSF von unter 5. Bei Verwendung geeigneter Materialien und einer entsprechenden Verarbeitung bieten Textilien jedoch einen besonders guten Schutz vor zu intensiver Bestrahlung: Hierbei werden UV-Schutzfaktoren (UPF) von 80 und mehr erreicht. Der UV-Schutzfaktor UPF ist identisch mit dem Sonnen- bzw. Lichtschutzfaktor von Sonnencremes (LSF oder SPF). Berechnungsgrundlage ist bei beiden Angaben die so genannte Eigenschutzzeit der Haut, die allerdings je nach individuellem Hauttyp stark variiert. Die Haut einer Person vom Hauttyp 1 etwa, mit roten oder blonden Haaren, blauen Augen und sehr hellem Teint, hat eine Eigenschutzzeit von ungefähr fünf bis zehn Minuten. Setzt eine solche Person sich länger ungeschützt der prallen Sonne aus, riskiert sie einen gefährlichen Sonnenbrand. Geschützt von einem textilen Material mit UPF 80 kann diese Person ihre Verweildauer in der Sonne um das Achtzigfache verlängern, ohne Hautschädigungen zu provozieren. Zu beachten ist natürlich, dass alle nicht von Textilien bedeckten Körperstellen mit einem wirksamen Sonnenschutzmittel eingecremt werden müssen.

Schutz der Augen: Sonnenbrille

Wer seine Augen nicht vor der UV-Strahlung schützt, riskiert ernsthafte Schäden an der Hornhaut und der Netzhaut. Insbesondere die kurzwellige UV-B-Strahlung schädigt, ähnlich wie beim Sonnenbrand, die Hornhaut und die Bindehaut. In schweren Fällen kann die äußerste Hornhautschicht, das sogenannte Epithel, sogar zerstört und abgelöst werden. Dann liegen die darunterliegenden Nervenenden frei. Starke Schmerzen, Tränenfluss und extreme Lichtempfindlichkeit sowie ein Fremdkörpergefühl im Auge sind die Folge. Der Betroffene spürt von dieser Beeinträchtigung der Hornhaut zunächst gar nichts, manchmal erst nach acht bis zwölf Stunden, meistens nachts, treten dann die Beschwerden auf. Als Sofortmaßnahme hilft die Kühlung der Augen mit einem feuchten Tuch sowie Abdunkelung. Der Besuch beim Augenarzt – gegebenenfalls auch beim augenärztlichen Notdienst – ist zur Sicherung der Diagnose und zur Einleitung der richtigen Therapie empfehlenswert; insbesondere dann, wenn sich die Beschwerden nach einigen Stunden ohne Behandlung nicht bessern.

Die UV-Strahlung und, wie jüngere Erkenntnisse zeigen, auch energiereiches violettblaues Licht im Bereich von 380 bis 490 nm Wellenlänge können aber auch den Netzhautzellen irreparablen Schaden zufügen. Vor allem bei Kindern, deren Linse noch völlig klar ist, erreicht das Licht dieser Wellenlänge die Netzhaut ungehindert. Mit zunehmendem Alter färbt sich die Augenlinse leicht gelb und wird so zu einem natürlichen Filter.

Sonnenbrille oder Kontaktlinsen mit UV-Schutz sind deshalb gerade im Sommer unabdingbar – ebenso wie eine Skibrille im Winter auf der Piste. Damit Sonnenbrillen die Augen auch schützen und nicht nur modisches Accessoire sind, müssen sie allerdings auch einige Bedingungen erfüllen. Nur eine Sonnenbrille, die alle folgenden Kriterien erfüllt, bietet den optimalen Schutz vor intensiven Sonnenstrahlen: Der Käufer sollte zunächst auf die Größe der Brille achten, denn bei kleinen, runden Gläsern besteht die Gefahr, dass das UV-Licht von der Seite her in die Augen trifft. Eine gut sitzende Sonnenbrille sollte oben bis zu den Augenbrauen und seitlich bis zum Gesichtsrand reichen. Brillen fürs Autofahren sollten immer schmale Bügel haben, um den Seitenblick nicht zu behindern.

Ein Brillenglas, das lediglich dunkel getönt ist, jedoch keinen hohen UV-Schutz bietet, ist besonders gefährlich, weil es den natürlichen Schutzmechanismus des Auges austrickst. Bei hellem Licht verengt sich die Pupille und verhindert auf diese Weise, dass die Strahlen voll auf die Netzhaut fallen. Hinter dunklen Gläsern bleibt sie weit geöffnet und bietet eine Einfallspforte für gefährliche energiereiche Strahlen. Qualitätsmerkmale sind die Angaben „UV-400“, „100 Prozent UV“ sowie das „CE“-Zeichen. Daneben sollte man beim Kauf einer Sonnenbrille auf die Farbe der Gläser achten – eine braune oder graue Tönung ist ideal. Gelbe und grüne Gläser beispielsweise verfälschen die Farben und insbesondere Signalfarben können nicht mehr richtig wahrgenommen werden. Der Schutz vor den schädlichen Strahlen ist allerdings nicht vom Tönungsgrad der Gläser abhängig, denn die Filterung findet im Material selbst statt.

Die so genannte „Smoke-Beschichtung“ der Brillengläser reduziert rund 75 Prozent der UV-Strahlung und kann sowohl auf Mineralglas als auch auf Kunststoff aufgetragen werden. Diese Standardbeschichtung filtert das Sonnenlicht in der Regel ausreichend. Wassersportler und Gletscherwanderer sollten jedoch eine Laser-Beschichtung bevorzugen, die fast 90 Prozent des Sonnenlichtes absorbiert. Wichtig ist immer, dass das Glas geschliffen ist, denn dann bilden sich keine Schlieren oder Blasen, die zu Kopfschmerzen oder auch müden Augen führen können.

Sonnenschutz für empfindliche Kinderhaut

Kleine Kinder und Säuglinge sind durch die Sonne besonders gefährdet.

Ihre Haut ist viel dünner und

Ihre Haut ist viel dünner und empfindlicher als die von Erwachsenen, und die natürlichen UV-Eigenschutzmechanismen sind vor allem während der ersten sechs Lebensjahre noch nicht vollständig entwickelt. Die Fähigkeit eine schützende Lichtschwiele zu entwickeln, muss sich erst noch ausbilden. Auch ist Kinderhaut noch nicht in der Lage schnell und ausreichend Pigmente (Melanin) für den hauteigenen UV-Schutz zu bilden. Und die Mechanismen zur Reparatur der UV-Schäden funktionieren auch noch nicht richtig. Außerdem verbringen Kinder mehr Zeit im Freien und in der Sonne. Bis zum 18. Lebensjahr erhält der Körper durchschnittlich bereits 50-75 % der Sonnenstrahlung, der man während des gesamten Lebens ausgesetzt ist. Da jeder Sonnenbrand im Kindesalter das Risiko einer späteren Hautkrebserkrankung erhöhen kann, muss ein Sonnenbrand unbedingt vermieden werden. Kinderhaut braucht daher besondere Aufmerksamkeit und den bestmöglichen Schutz. Für Kids werden daher häufig auch spezielle Sonnenschutzmittel angeboten.

Für Babys ist die Sonne tabu

Babys sollten während der ersten zwölf Monate überhaupt nicht der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Bis sich ihr hauteigener Sonnenschutzmechanismus entwickelt hat, sind sie praktisch schutzlos der UV-Strahlung ausgeliefert. Die Devise kann also nur heißen: Babys raus aus der Sonne! Ist Sonne unvermeidbar, sollte unbedingt ein ausreichend hoher Lichtschutz angewendet werden. Auch nach dem ersten Geburtstag gilt: Vorsicht vor der UV-Strahlung. Die nach dem ersten Lebensjahr verwendeten Sonnenschutzmittel sollen speziell auf Kinderhaut abgestimmt sein und mindestens LSF 30 enthalten. Ab dem zweiten Lebensjahr können Kleinkinder dann, durch einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 geschützt, mit unbedeckten Armen und Beinen in die Sonne. Der übrige Körper und der Kopf müssen aber noch durch Kleidung und Hütchen bedeckt bleiben. Kinder ab drei Jahren sollten vor jedem Sonnenaufenthalt gründlich mit einem wasserfesten Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor eingerieben werden. Auch bei den Kleinen Ohren, Nase und Lippen nicht vergessen. Je früher Kinder den Umgang mit Sonnenschutzmitteln lernen, desto eher wird der Gebrauch zu einer festen Gewohnheit. Und da die Kleinen gerne den Erwachsenen nacheifern, sollten diese einfach mit gutem Beispiel vorangehen!

Generell sollten Kinder sich vor allem im Schatten aufhalten. Den kann zum Beispiel ein Sonnenschirm an der Sandkiste oder am Spielplatz bieten. Verbringen auch die Eltern nicht zu viel Zeit in der Sonne und nutzen stets Kleidung und Kopfbedeckung als Sonnenschutz, so gilt das auch den Kindern von klein auf als selbstverständlich. Cool finden Kids auch Sonnenbrillen. Auch die Augen der ganz Kleinen sind ebenso wie ihre Haut noch empfindlicher als die von Erwachsenen.

10 Tipps für einen optimalen Schutz

  1. Sonnenschutz ist immer und überall angesagt!
    Sonnenschutz ist für alle wichtig – ob für Kindergartenkinder, beim Schulausflug, im Straßencafé oder in der Freizeit und beim Sport. Und das gilt auch für Berufstätige, die draußen arbeiten. Sonnenschutz hat nicht nur im Sommer Saison: Im Winter reflektiert der Schnee die Strahlen; Wind und Minusgrade lassen die Sonne noch intensiver wirken. Im Frühjahr treffen die wohltuenden wärmenden Sonnenstrahlen dann mit schnell zunehmender Intensität auf die sonnenentwöhnte Winterhaut. Im Sommer ist man selbst bei bedecktem Himmel nicht sicher vor UV-Strahlen geschützt.
  2. Sogar im Schatten strahlt die Sonne. Reflektion durch Wasser und Sand beachten!
    Im Schatten trifft immer noch fast die Hälfte des direkten Sonnenlichts auf die Haut. Je stärker die UV-Belastung, desto kürzer ist die Eigenschutzzeit der Haut. Die Intensität der UV-Strahlung nimmt von den Polen der Erde in Richtung Äquator zu und steigt mit der Höhe über dem Meeresspiegel an: um etwa 10 % pro 1.000 Höhenmeter. Wasser, egal ob von Meer, See oder Schwimmbad, reflektiert die Sonnenstrahlen und verstärkt die UV-Belastung der Haut nochmals um bis zu 90 %.
  3. Kinderhaut braucht den bestmöglichen Schutz!
    Bei Kindern sind die natürlichen Schutzmechanismen der Haut noch nicht vollständig ausgebildet. Trotzdem verbringen Kinder mehr Zeit im Freien und in der Sonne als Erwachsene. Bis zu dem 18. Lebensjahr hat die menschliche Haut durchschnittlich bereits 75 % der Lebensdosis an UV-Strahlung abbekommen. Jeder Sonnenbrand im Kindesalter erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Folgen Sie dem Rat der Dermatologinnen und Dermatologen und setzen Sie Babys und Kleinkinder während der ersten zwölf Lebensmonate überhaupt nicht direkter Sonne aus! Ab dem zweiten Lebensjahr dürfen Sie die Kleinen auch mal in die Sonne lassen – aber nur für kurze Zeit und nicht zur Mittagszeit (siehe Punkt 4). Schützen Sie Ihr Kind mit langärmeliger Kleidung und Sonnenhütchen. Optimal ist spezielle UV-Schutzkleidung für Kinder. Alles, was nicht von Stoff bedeckt ist, sollten Sie dick eincremen – mit einer speziellen Kindercreme und mindestens LSF 30.
  4. Meiden Sie die Sonne zur Mittagszeit!
    Zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Strahlung überall am stärksten. Gönnen Sie Ihrer Haut in dieser Zeit eine Ruhepause und meiden Sie die Sonne. Für Sport, Spaziergänge, Gartenarbeit und alles, was Sie im Freien tun wollen, sind die Vor- und Nachmittagsstunden oder der Abend viel besser geeignet!
  5. Kleidung und Sonnenhut schützen am besten vor Sonnenschäden!
    Textilien schirmen die Haut effektiv von der UV-Strahlung ab; vorausgesetzt, sie sind dick genug und dicht gewebt. Ein transparenter Stoff, der von einem Teil des sichtbaren Lichts passiert werden kann, lässt auch UV-Licht durch. Achtung: Baumwolle absorbiert die UV-B-Strahlen, die Sonnenbrand auslösen, sehr schlecht; Gewebe aus Polyester gewähren dagegen einen relativ guten Schutz. Auch Farbe und Schnitt spielen eine Rolle: weite und dunkle Kleidung schützt besser als enge und helle. Ein Hut oder eine Kappe schützen Kopf und Gesicht.
  6. Schützen Sie die Augen mit einer Sonnenbrille!
    Wer seine Augen nicht vor der UV-Strahlung schützt, riskiert bleibende Schäden an Hornhaut und Netzhaut. So greift der kurzwellige UV-B-Anteil des Sonnenlichts insbesondere Hornhaut und Bindehaut an. Denken Sie beim Brillenkauf an die Gläsergröße: bei kleinen, runden Gläsern besteht die Gefahr, dass das UV-Licht von der Seite in die Augen trifft. Auch auf die Farbe der Gläser sollten Sie achten: eine braune oder graue Tönung ist ideal. Gut schützende Sonnenbrillen sind mit Angaben wie „UV-400“, „100 Prozent UV“ oder dem „CE“-Zeichen gekennzeichnet.
  7. Cremen Sie unbedeckte Hautpartien mit Sonnenschutzmitteln ein – Ihrem Hauttyp entsprechend!
    Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, wie gut eine Sonnencreme oder -milch vor UV-B-Strahlung schützt. Ein hoher LSF steht für eine hohe Schutzwirkung, ein niedriger LSF für einen geringeren Schutz. Auf den Produkten finden Sie sowohl den LSF als Zahlenwert als auch die dazugehörige Schutzklasse: es gibt den Basisschutz sowie mittleren, hohen und sehr hohen Schutz. Bei empfindlichen, zu Sonnenbrand neigenden Hauttypen ist hoher Schutz erste Wahl (mindestens Lichtschutzfaktor 30). Für weniger empfindliche Hauttypen ist die mittlere Schutzklasse (etwa LSF 20) ausreichend – siehe die Tabelle auf Seite 13. Wählen Sie im Zweifel lieber einen höheren Schutz und bleiben Sie nicht so lange in der Sonne! Ein angemessen hoher UV-A-Schutz ist übrigens bei allen am Markt erhältlichen modernen Sonnenschutzmitteln inklusive.
  8. Vollständigen Sonnenschutz gibt es nicht!
    Sonnenschutzmittel sind kein Freibrief für einen endlosen Aufenthalt in der Sonne! Auch wer sich ausgiebig mit hohen Lichtschutzfaktoren eincremt, sollte mit der Sonne achtsam umgehen: kein Produkt kann die UV-Belastung vollständig ausbremsen! Eine gewisse Dosis UV-Strahlen erreicht die Haut immer. Wichtig: gehen Sie aus der Sonne, bevor sich die Haut rötet.
  9. Cremen Sie sich rechtzeitig und großzügig ein – bevor Sie nach draußen gehen!
    Wenn Sie Ihre Haut drinnen eincremen, ist sie bereits geschützt, wenn Sie vor die Tür gehen. Sonnencreme, -milch, -gel oder -spray brauchen keine Vorlaufzeit, um zu wirken! Seien Sie großzügig beim Auftragen! Nur so wird die volle Schutzwirkung auch erreicht. Vergessen Sie Ohren, Nase, Oberlippe, Kopfhaut, Dekolleté, Nacken, Schultern und Fußrücken nicht! Diese „Sonnenterrassen“ sind besonders lichtempfindlich und der UV-Strahlung am meisten ausgesetzt.
  10. Regelmäßiges Nachcremen nicht vergessen!
    Beim Training oder Wettkampf, beim Laufen, Radfahren und Ballspielen sind Sie der Sonne oft besonders lange und direkt ausgesetzt. Idealerweise schützen Sie sich vorher mit einem hohen Lichtschutzfaktor und wasserfesten Produkten. Unabhängig von der Höhe des Lichtschutzes sollten Sie immer wieder nachcremen. Denken Sie daran: durch Schwimmen, Schwitzen und Abtrocknen sowie dadurch, dass die Kleidung auf der Haut reibt, verringert sich die Schutzwirkung.

Historisches & Aktuelles

In der Mythologie fast aller Kulturen nimmt die Sonne eine einzigartige Stellung ein. Denn als Ursprung des Lichts gilt die Sonne als Kraftspender und Quelle für das Leben auf der Erde. Im alten Ägypten wurde Ra als Sonnengott verehrt. Auch der Hauptgott der Maya trug sonnenähnliche Züge.

Blass war über Jahrhunderte fein und vornehm

Kein Wunder, dass in diesen Kulturen die blassen, hellhäutigen Menschen die herrschende Klasse bildeten, denn sie waren den Göttern mit der lichten Sonnen-Aura am ähnlichsten. Da die Leinengewänder der Reichen besonders fein und deshalb auch ziemlich durchschimmernd waren, wurde häufig der ganze Körper geschminkt, um sich so vor dem Braunwerden zu schützen, und zwar hell oder sogar weiß. Bräune war überhaupt nicht gefragt. Das hielt Jahrhunderte lang an. Die Noblen waren blass. Nur die Armen, die bei jedem Wetter und eben auch bei Sonne arbeiten mussten, waren gebräunt. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts gingen die Damen der besseren Gesellschaft hochgeschlossen und mit Sonnenschirm spazieren, um sich so die vornehme Blässe zu erhalten. Helle ungetönte Haut erschien als Statussymbol begehrenswert.

„Sonnenanbetung“ des 20. Jahrhunderts

Vor ungefähr 60 Jahren begannen sich diese Wertvorstellungen grundlegend zu wandeln. Die Einstellung zur Sonnenbestrahlung ist seit dem eine andere. Von nun an signalisierte die gebräunte Haut Attraktivität, Gesundheit, Sportlichkeit und Erfolg. Und diese Bewertungskriterien gelten bis heute fort. Erst langsam beginnt ein vorsichtiges Umdenken, versuchen Mütter ihre Kinder vor zu viel Sonne zu bewahren.

„Nur ein natürlicher Teint ist cool!“

Aus der Erkenntnis der Gefahren heraus, versuchen heute Aufklärungskampagnen insbesondere Kinder und Jugendliche davon zu überzeugen, dass ungeschütztes und exzessives Sonnenbaden ungesund ist und in der Zukunft Hautkrebs bedeuten kann. Selbst stark gebräunte Haut ist bereits ein Zeichen für verletzte Haut. Der selbstbewusste, gut informierte Teen weiß heute: nur ein natürlicher Teint ist „cool“. Doch entgegen aller Aufklärung ist bei sehr vielen Teenagern, besonders bei den Mädchen, der Trend zum exzessiven Sonnen noch immer ungebrochen. Seit 2009 besteht daher für Kinder und Jugendliche unter 18 ein Besuchsverbot für Solarien.

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