Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Haar | Haarpflege | Fakten zur Haarpflege

Fakten zur Haarpflege

Ziele der Haarpflege: Schutz und Regeneration

Unseren frühen Vorfahren diente die Behaarung von Kopf und Körper als Schutz vor Einflüssen aus der Umwelt wie Kälte, Nässe, Sonne und Verletzungen. Im Lauf der Evolution des Menschen traten diese Funktionen in den Hintergrund. Die Körperbehaarung nahm ab und was von ihr übrig blieb, fungiert nun als charakteristisches Merkmal des (männlichen) Geschlechts. Die Schutzfunktionen wurden von der Kleidung übernommen.

Auch die Funktion des Haupthaars hat sich stark verändert. Das Haar ist heute im wesentlichen Ausdruck der individuellen Persönlichkeit. Mit seiner Frisur sendet man soziale, psychologische und erotische Signale aus. Es erklärt sich daher von selbst, dass die meisten Menschen sich schönes, volles, glänzendes Haar und eine ansprechende Frisur wünschen. Beides kann die persönliche Ausstrahlung und Attraktivität deutlich steigern.

Das junge, frisch gewachsene Haar ist ein nahezu perfektes Gebilde. Liegen keine krankhaften Veränderungen vor, kann es in seiner natürlichen Form nicht weiter verbessert werden. Zwar wächst das Anhangsgebilde der Haut permanent nach, doch auch das Haar ist einem kontinuierlich fortschreitenden Alterungsprozess unterworfen. Ob Haare in einem guten oder weniger guten Zustand sind, und wie attraktiv sie wirken, hängt entscheidend von äußeren Einwirkungen ab.

Das Haar ist vielfältigen Beanspruchungen ausgesetzt. Zum häufigen Waschen und Frisieren kommen Umwelteinflüsse und Haarbehandlungen, die das Haar zusätzlich strapazieren können. Das Sonnenlicht, die chemischen Prozesse bei Dauerwellen und anderen Haarverformungen oder bei Colorierungen können mit ihren unvermeidlichen Nebenreaktionen die Haarqualität beeinträchtigen und zu Abnutzungserscheinungen führen.

Die Haarschuppen liefern dafür einen klaren Beleg: Ist bei einem frisch nachgewachsenen Haar die schützende Schuppenschicht in der Nähe der Kopfhaut noch völlig intakt und nahezu geschlossen, wird ihr Zustand mit zunehmender Länge des Haares immer schlechter. In extremen Fällen ist die Schuppenschicht an den Haarenden sogar völlig verloren gegangen. Gespaltene Haarspitzen – Spliss – und Haarbruch sind häufige Folgen.

Mit Hilfe einer gezielten Pflege kann Schäden vorgebeugt werden, in gewissen Grenzen können bereits vorhandene, nicht zu schwere Schäden sogar wieder ausgeglichen werden, kann eine Verschlimmerung verhindert werden. Die breite Angebotspalette von Haarpflegeprodukten reicht von Spülungen über Kuren und Masken bis hin zu Haarseren und Haarwässern.

Haarpflegeprodukte – gezielter Einsatz optimiert das Ergebnis

Frau föhnt ihre langen brauen Haare vor dem Spiegel

„Nur gesundes Haar ist schön“ – diese Formel ist zeitlos gültig. Gesundes Haar hat einen seidigen Glanz und fühlt sich angenehm glatt an. Es ist kräftig in der Struktur, fällt und bewegt sich geschmeidig, und verfügt über Fülle und Volumen. Auch eine schuppenfreie und nicht überfettete Kopfhaut gehört dazu.

Entstandene Schäden kann das Haar nicht selbst reparieren. Hilfe muss daher von außen kommen. Mit Hilfe geeigneter Pflegemittel kann das Haar bei der Gesunderhaltung unterstützt und vor Schäden bewahrt werden. Hauptziel jeder Haarpflege ist es, den Naturzustand des frisch nachgewachsenen Haares über einen möglichst langen Zeitraum zu erhalten oder soweit wie möglich wieder herzustellen.

Damit Pflegemittel optimal wirken können, ist es wichtig, die Produkte je nach individueller Beschaffenheit des Haares gezielt auszuwählen. Je schneller kleinere Schäden repariert werden, desto besser. Greift man sofort ein, können größere Schäden meist verhindert werden.

Die Vielfalt der angebotenen Produkte zur Pflege der Haare ist groß. Qualitativ hochwertige Präparate stehen heute sowohl für die allgemeine, prophylaktische Haarpflege als auch zur gezielten Behebung von Haar- und Kopfhaut-Problemen zur Verfügung. Haarpflegeprodukte sind dazu gedacht, drei Funktionen gleichzeitig zu erfüllen: Das einzelne Haar zu pflegen, die Frisur bzw. Frisierbarkeit zu verbessern und die Kopfhaut zu unterstützen. Das gilt ganz gleich, ob es sich um normales oder feines, fettendes oder trockenes, strapaziertes, coloriertes, dauergewelltes oder splissanfälliges Haar handelt.

Ziel der Anwendung ist, dass die Haare (wieder) glänzen, sich angenehm anfühlen und leicht kämmbar sind. Darüber hinaus sollen die Pflegeprodukte fürs Haupthaar weitere spezifische Funktionen erledigen: Sie sollen vor Umwelteinflüssen, Sonneneinstrahlung und Austrocknung schützen und, wenn nötig, die Schuppenschicht reparieren. Spezielle Haartypen haben besondere Bedürfnisse.

Die Palette der Haarpflegeprodukte reicht von Spülungen über Kuren und Masken bis hin zu Haarwässern und speziellen Pflegemitteln. Es gibt sie als dünnflüssige Tonics, als viskose Spülungen und Schäume oder als Cremekuren. Alle Varianten werden als ausspülbare – so genannte „Rinse-off“- und als im Haar verbleibende – so genannte „Leave-on“-Versionen – angeboten. Dabei haben sich die Vorlieben der Verbraucher im Verlauf der Zeit verändert: Zu Beginn der industriellen Herstellung von Haarpflegemitteln lag der Schwerpunkt klar auf Produkten, die nach der Anwendung wieder ausgespült werden. Eine Ausnahme bildeten lediglich die Haarwässer. Gerade in den letzten Jahren jedoch haben Leave-on-Produkte stark an Beliebtheit gewonnen. Sie entsprechen dem heute verbreiteten Wunsch der Verbraucher nach einem guten Pflegeergebnis bei bequemer Anwendung und gleichzeitiger Zeitersparnis.

Inhaltsstoffe Haarpflegeprodukte

Haarpflegeprodukte dienen ganz verschiedenen Verwendungszwecken und sind deshalb sehr unterschiedlich aufgebaut. Hauptbestandteile mit einem Anteil von 70 bis 98 Prozent sind Lösungsmittel, in der Regel sind das Wasser oder Alkohol, auch Fette können enthalten sein. Die Basis von Haarwässern und Leave-on-Haarpflegekuren beispielsweise besteht in wässrigalkoholischen Lösungen, die mit Hilfe von Gelbildnern verdickt werden. Je nach Verwendungszweck erhalten sie eine dick- oder eine dünnflüssigere Konsistenz. Bei den ausspülbaren Haarpflegeprodukten handelt es sich meist um Emulsionen, also einer Mischung aus Wasser und Fetten/Ölen, die mit einem Emulgator stabilisiert werden.

Die Bandbreite der enthaltenen Wirkstoffe ist groß. Meist sind sie in Konzentrationen von bis zu zehn Prozent enthalten. Neben speziellen Haarpflegewirkstoffen wie (Polymere aus Silizium und Sauerstoff (-Si-O-Si-) sowie Kohlenwasserstoffresten (meistens -CH3)), werden auch natürliche Extrakte oder Wirkstoffe mit teilweise traditionellem oder kulturellem Hintergrund eingesetzt. Dabei wird zwischen Wirkstoffen unterschieden, deren Wirkung unmittelbar nach der Anwendung sichtbar ist: Das Haar lässt sich leichter kämmen, fühlt sich besser an oder glänzt wieder mehr. Bei anderen zeigt sich die Wirkung erst nach einer gewissen Anwendungsdauer, z. B. der Rückgang der Schuppenbildung. Es sind aber auch spezielle Reinigungs-, Peeling- oder Clearing-Shampoos zu haben. Ihr Einsatz macht unter anderem dann Sinn, wenn eine Coloration oder Dauerwelle geplant ist, um das Haar möglichst aufnahmefähig für die Farbe oder die Dauerwellflüssigkeit zu machen.

Allen modernen Wirk- und Inhaltsstoffen zum Trotz: Nicht alles kann wieder repariert werden. Bei stärkerer Schädigung stoßen Haarpflegemittel an ihre Grenzen. Schäden in der Schuppenschicht, die Spaltung der Haarspitzen, chemische Veränderungen im Haarkeratin, die durch UV-Strahlen des Sonnenlichts ausgelöst wurden, und andere Effekte sind bis heute nicht umkehrbar. Es gelingt modernen Haarpflegemitteln jedoch, über die kontrollierte Rückfettung und Glättung der Haaroberfläche das Erscheinungsbild des Haares deutlich zu verbessern. Es kommt danach in Glanz, Griff und Kämmbarkeit dem ungeschädigten Haarnachwuchs in Kopfhautnähe wieder recht nahe. Durch die regelmäßige Verwendung von Pflegemitteln kann das Haar außerdem weitgehend vor mechanischen Schäden, insbesondere beim Kämmen des nassen Haares, geschützt werden. Haarpflegemittel sind häufig in Pflegeserien mit aufeinander abgestimmten Bestandteilen erhältlich, um die Wirkung zu verstärken. Einige Serien umfassen nur einige wenige Produkte, andere die komplette Angebotspalette von Shampoos, Spülungen und Kuren bis hin zu den Spezialisten.

Je nach Produkttyp, werden Haarpflegemittel in unterschiedlicher Art und Weise angewendet: Haarpflegeprodukte, die nicht im Haar verbleiben, wie Haarspülungen und Rinse-off-Pflegekuren, werden in das gesamte Haar eingearbeitet und nach unterschiedlich langen Einwirkzeiten (siehe Anwendungsbeschreibung am jeweiligen Produkt) wieder ausgespült. Leave-on-Haarkuren werden sorgfältig dosiert in das ganze Haar oder nur in die Haarspitzen gegeben. Haarwässer werden direkt auf die Kopfhaut aufgetragen, während Frisiercremes und Pomaden in das ganze Haar oder gezielt in einzelne Haarpartien eingearbeitet werden.

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