Haarentfernung
Elektro- oder Nadelepilation
Elektrolyse, Thermolyse, Blendmethode
Dauerhaft(er) werden lästige Haare auch durch elektrolytischen Strom entfernt. Eine sehr feine, sterile Sonde aus Chirurgenstahl oder Gold wird, entlang des Haarkanals, nach und nach in jede einzelne Haarwurzel eingeführt. Das macht die Methode recht zeitaufwendig. Über die extrem dünne Sonde wird exakt dosierter Strom in den Haarfollikel eingeleitet. Auf diese Weise wird die Haarpapille elektrolytisch, das heißt mittels einer unbedenklichen elektro-chemischen Reaktion (örtliche Bildung von Natronlauge), zerstört und so der Haarfollikel verödet. Er kann danach im Idealfall keine Haare mehr produzieren. Die Elektrolyse arbeitet mit Gleichstrom. Da die Wirkung des Stroms von der Haarpapille und der Wachstumsphase des Haares abhängt, kann ein endgültiger Enthaarungsprozess zwei Jahre dauern. Drei bis vier Sitzungen sind mindestens zu erwarten.
Insgesamt gibt es drei Arten der Elektro- oder Nadelepilation: neben der bereits erwähnten Elektrolyse, stehen die Thermolyse und die Blendepilation zur Verfügung. Die Thermolyse, die auch als Hochfrequenzelektrokoagulation bezeichnet wird, arbeitet mit hochfrequentem Wechselstrom. Die durch die Spitze der Sonde erzeugte Wärme schädigt oder zerstört die Wachstumszellen im Haarfollikel, sie „koagulieren“. Der Begriff Thermolyse stammt aus dem Griechischen (thermo: Wärme, lysis: Auflösung) und bedeutet: Auflösen einer Verbindung durch Wärmeenergie.
Auch diese Methode funktioniert am besten bei Haaren, die sich am Beginn der Wachstumsphase befinden. In den anderen Phasen (katagene Phase (Übergangsph.), telogene Phase (Ausfallph.)) wachsen die entfernten Haare häufig wieder nach.
Bei der so genannten Blendmethode werden beide Stromarten, Gleich- und hochfrequenter Wechselstrom, kombiniert. „Blend“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „sich vermischen“. Die entstehende Lauge wird durch die Thermolyse erwärmt und der Elektrolysevorgang beschleunigt. Der Follikel kann so effektiver behandelt werden. Individuell festgelegte Stromimpulse, können dabei in Art, Stärke, Frequenz und Dauer variiert werden. Heute werden hauptsächlich Thermolyse und Blend-Methode praktiziert.
Alle Formen der Elektro- bzw. Nadelepilation arbeiten unabhängig vom Melaningehalt der Haare, das heißt, sie funktionieren auch bei hellen Haarfarben oder Flaumhaaren. Sie können zudem auch bei jedem Hauttyp, also auch bei stärker pigmentierter Haut, angewendet werden. In empfindlichen Hautarealen wie zum Beispiel der Oberlippe kann es recht schmerzhaft sein und auch in anderen Bereichen mehr oder weniger stark pieksen. Die Haut kann sich röten und anschwellen. Größere Areale mit stärkerem Haarwuchs mit Hilfe dieser Systeme zu enthaaren ist zeitaufwendig und kostenintensiv, da man jedes Haar einzeln entfernen muss. Der Erfolg hängt außerdem vom Geschick und der Erfahrung des Behandlers ab. Entzündungen und Narben sind nicht auszuschließen.
Nach einer Epilation sollten man für etwa 48 Stunden keine Kosmetik anwenden, Sonne und Solarium meiden, möglichst nicht schwimmen oder in die Sauna gehen sowie die behandelten Stellen nach Möglichkeit nicht mit den Fingern berühren. Nachwachsende Haare zwischen den Behandlungen sollten weder gezupft noch mit Wachs oder Creme depiliert werden. Es ist möglich, die Haare mit der Schere oder dem Rasierer zu kürzen.
Die Elektroepilation ist eine recht alte Methode der Haarentfernung. Die Elektrolyse wurde bereits 1875 erstmals in den USA angewendet und im Laufe der Jahre technisch weiterentwickelt und verfeinert. Die von dem amerikanischen Augenarzt Dr. Charles E. Michael praktizierte Urform der Elektroepilation mittels Elektrolyse, arbeitete mit rein galvanischem Strom und war sehr zeitaufwändig. Die Behandlung eines einzelnen Haares dauert noch einige Minuten. Im Jahr 1923 entwickelte der Arzt Jules Bordier in Frankreich die Thermolyse. Sie setzte sich ab etwa 1940 zunehmend gegenüber der Elektrolyse durch. In den USA kombinierten die Elektrologisten Arthur Hinkel und Henry St. Pierre 1938 Elektrolyse und Thermolyse zur sogenannten Blend-Methode. Diese wurde 1940 patentiert. Die FDA klassifiziert auch die Elektroepilation als Methode für die permanente Haarentfernung.
Aktuelles aus der Themenwelt
Haarentfernung – auch im Winter – Haut vor- und nachbereiten ... schon gewusst?
Auch im Winter können Körperhaare das ästhetische Empfinden stören. Fehlen sie oder wachsen sie an falscher Stelle, kann dies mitunter die Psyche stark belasten. Um lästige Behaarung an bestimmten Körperpartien wie zum Beispiel Armen, Beinen, Achselhöhlen und Gesicht...
Lästige Behaarung entfernen ... schon gewusst?
Zur Entfernung unerwünschter Körperbehaarung stehen zwei Grundtypen zur Verfügung: die mechanische Haarentfernung wird als Epilation bezeichnet. Zu diesem Typ gehören die Rasur, das Auszupfen bzw. Ausreißen sowie die elektrolytische Haarentfernung. Grundtypus Nummer...