Naturkosmetik
Bezeichnung, Kennzeichnung und Label
Naturkosmetik soll Naturstoffe enthalten, und diese sollten möglichst über Bioqualität verfügen, also aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Naturkosmetik ist nicht mehr nur in Reformhäusern, Bioläden und Apotheken zu finden. Auch Drogerien, Supermärkte und Discounter bieten entsprechende Produkte seit geraumer Zeit. Mit Begriffen wie „aus der Natur“ oder „auf pflanzlicher Basis“ ist „Naturkosmetik“ nicht ausreichend gewährleistet.
Das Erkennen der „tatsächlichen“ Produktqualität unter naturkosmetischen Erwartungen gelingt oft erst durch genaues Hinschauen. Denn die angebotenen Produkte von unterschiedlichen Herstellern unterliegen unterschiedlichen Kriterien. Deshalb ist es hilfreich, die jeweiligen Label genauer zu betrachten. Je nach Kennzeichnungs-Label (Siegel) variiert der Anteil an Inhaltsstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau.
Es gibt immer mehr „natürliche Kosmetik“ und für den Verbraucher ist es schwierig, zwischen naturnaher Kosmetik und Naturkosmetik zu unterscheiden. Um Naturkosmetik und konventionelle Kosmetik voneinander abzugrenzen, wurden Standards und Labels mit unterschiedlichen Anforderungen entwickelt, die die unterschiedlichen Ansprüche der Konsumenten abbilden. Die Erfüllung der Kriterien kann durch das entsprechende Siegel auf der Verpackung des Kosmetikums gekennzeichnet werden, die unterschiedliche Bedingungen erfüllen. Die gängigen Zertifizierungen setzen voraus, dass pflanzliche Rohstoffe mindestens teilweise aus ökologischem Anbau stammen. Die Siegel befinden sich auf den Verpackungen von Naturkosmetikprodukten. Produkte, die diese „Label“ nicht aufweisen, müssen nicht unbedingt im „Verdacht der Verbrauchertäuschung“ stehen, denn mancher Hersteller verzichtet zur Vermeidung von Kosten auf derartige Zertifizierungsverfahren oder –prozeduren. Auch hier lohnt sich ein genauer Blick: Auf Anfrage geben Hersteller Verbrauchern notwendige Informationen zu Inhaltsstoffen, ihrer Gewinnung und Herstellung.
Die Label für Natur- und Biokosmetik sind Qualitätssiegel. Produkte, die ein solches Siegel tragen entsprechen den Regeln der jeweiligen Naturkosmetik-Zertifizierungsstellen. Es ist hier anzumerken, dass einige Produktkategorien, beispielsweise Sonnenschutzmittel oder dekorative Kosmetik nicht nur aus Naturstoffen hergestellt werden können – diese können nur „mit Naturstoffen“ formuliert werden.
Im deutschsprachigen Raum bekannt sind vor allem BDIH, NATRUE und ECOCERT.
Der Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.V. (BDIH) vergibt das Siegel „Kontrollierte Naturkosmetik“.
Das Demeter-Zeichen dürfen nur kontrollierte Vertragspartner nutzen. Neben Lebensmitteln enthält das Sortiment auch Kosmetik- und Pflegeprodukte.
In Österreich bildet das Österreichische Lebensmittelbuch die Definitionsgrundlage für Naturkosmetik.
Die Organisationen COSMEBIO, ECOCERT Greenlife, ICEA, SOIL Association und NATRUE vergeben Siegel für Natur- und Biokosmetik Europa- bzw. weltweit.
Die französische Vereinigung für ökologische und biologische Kosmetik COSMEBIO vergibt ein BIO-Label für Kosmetik.
Der französische Zertifizierer ECOCERT hat ursprünglich biologische Agrarprodukte zertifiziert und später auch andere Endverbraucherprodukte.
ICEA ist ein italienisches Zertifizierungsinstitut, das Food und Non-Food – auch Kosmetik und Detergentien – zertifiziert.
Die britische Soil Association hat zunächst nur Siegel für biologische Agrarprodukte vergeben, später auch für andere Endverbraucherprodukte.
NATRUE ist eine internationale Vereinigung, die den NATRUE-Standard entwickelt hat und Siegel für Natur- und Biokosmetik vergibt.
Der Verband COSMOS ist Inhaber des COSMOS-Standards und wurde von BDIH (Deutschland), COSMEBIO (Frankreich), ECOCERT Greenlife (Frankreich), ICEA (Italien) und SOIL Association (Großbritannien) gegründet.
Im deutschsprachigen Raum dominieren derzeit ECOCERT, BDIH und NATRUE.
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