Kontaktallergien – Duftstoffe in Kosmetik schnell erkennen

Kontaktvermeidung – Allergie-Management

Kontaktallergien – Duftstoffe in Kosmetik schnell erkennen

Auch Inhaltsstoffe kosmetischer Mittel können – wie viele andere Stoffe und Produkte des täglichen Bedarfs – im Einzelfall allergische Reaktionen auslösen. Beispiele sind Duftstoffe, Perubalsam, Lanolin, Konservierungsstoffe, ätherische Öle und Emulgatoren. Hierbei handelt es sich um zunächst „harmlose“ Inhaltsstoffe, die das Produkt beispielsweise haltbar machen oder ihm einen angenehmen Duft verleihen. Bei entsprechend veranlagten Personen können Sie jedoch auch für eine unerwünschte Hautreaktion sorgen.

Eine Allergie ist gewissermaßen eine Fehlfunktion des Immunsystems, bei der sich Antikörper oder Abwehrzellen gegen eigentlich harmlose Fremdstoffe wenden. Es gibt unterschiedliche Formen von Allergien. Allen gemeinsam ist, dass das Immunsystem die allergische Reaktion erst „erlernen“ muss. Diesen Vorgang nennt man Sensibilisierungsphase. Sie läuft meist unbemerkt ab. Erst bei erneutem Kontakt mit dem Allergen bildet sich dann die allergische Reaktion aus.

Sensibilisierung – Kontaktallergie – allergisches Kontaktekzem

Die Kontaktallergie wird durch spezifisch geprägte T-Lymphozyten (eine bestimmte Sorte von Immunzellen) vermittelt. Hier dauert es in der Regel Stunden bis Tage, ehe sich nach dem Hautkontakt mit dem Allergen eine allergische Reaktion ausbildet; daher nennt man die Kontaktallergie auch „Allergie vom verzögerten Typ“. Das zugehörige Krankheitsbild ist das allergische Kontaktekzem. Das Ekzem entsteht primär im Kontaktbereich mit dem verantwortlichen Allergen, kann aber auch „streuen“, sich also auf andere Hautbereiche ausbreiten.

Die Kontaktallergie führt bei Allergenkontakt zu einer Entzündung der Oberhaut (Epidermis) und der angrenzenden Lederhaut (Dermis), also zu einem allergischen Kontaktekzem mit Hautrötung (Erythem), Infiltration der Haut mit Entzündungszellen (Papeln, tastbares Infiltrat), Bläschen, Schuppung, und sekundär mit Nässen, Erosionen und/oder Krustenbildung. Das Kardinalsymptom ist der Juckreiz.

Wenn der Hautkontakt mit dem Allergen über längere Zeit besteht, kann sich ein chronisches Kontaktekzem mit folgenden Symptomen ausbilden: Verdickung der Haut durch eingewanderte Entzündungszellen, Vergröberung der Hautfalten und Verdickung der Hornschicht mit grober Schuppung und Bildung von Einrissen.

Da eine Kontaktallergie lebenslang bestehen bleibt und nicht heilbar ist, müssen die Betroffenen ihr(e) Allergen(e) kennen, denn nur durch Allergenmeidung können sie auf Dauer symptomfrei bleiben. Zur Identifizierung von Kontaktallergenen dienen Epikutantests, die vom Facharzt vorgenommen werden. Die im Epikutantest festgestellten Kontaktallergien sollten in einem Allergiepass oder einer Patienten-Information dokumentiert werden. Wenn es sich bei dem betreffenden Kontaktallergen um einen Inhaltsstoff eines kosmetischen Produktes handelt, so haben die Betroffenen die Möglichkeit, ihr Allergen auf den Verpackungen der Kosmetika zu identifizieren, da dort alle Inhaltsstoffe aufgeführt sein müssen. Für viele Substanzen gibt es mehrere unterschiedliche Bezeichnungen. Um die Identifizierung zu erleichtern, wird auf den Verpackungen von Kosmetika die europaweit einheitliche „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“ (INCI) verwendet. Daher sollte die INCI-Bezeichnung auch im Allergiepass oder in der Patienten-Information aufgeführt sein. Nur durch Meidung des Hautkontaktes mit dem Allergen können Rückfälle des Ekzems vermieden werden. Dafür ist es nötig, dass die Betroffenen ihr Allergen kennen und wissen, wo es vorkommen kann.

In der neuesten Version der COSMILE-App werden ab jetzt die INCI-Informationen auch genutzt, um potentielle Kontaktallergene in kosmetischen Produkten mit einer speziellen Filterfunktion zu identifizieren. So wird die notwendige Kontaktvermeidung leichter.

Quelle: haut.de

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