Herpes – auch Fieberbläschen genannt

Signal der körpereigenen Abwehrschwäche - Lippen oft betroffen

Herpes – auch Fieberbläschen genannt

Jeder dritte Mensch in Deutschland kennt ihn – den Lippenherpes. Erst kribbelt, brennt und juckt die Haut, dann entstehen Bläschen, die ein paar Tage später platzen, anschließend verkrusten und letztlich verheilen. Die Symptome dieser Virusinfektion werden im Volksmund auch als Fieberbläschen bezeichnet. An den Lippen zeigt sich diese unangenehme und schmerzhafte Herpesinfektion bei den Betroffenen am häufigsten, aber auch Fingernagel, Auge oder Gesäß können vom Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV Typ 1) in Mitleidenschaft gezogen sein. Bis zu 90 Prozent der Erwachsenen tragen Antikörper gegen HSV Typ 1 im Blut, sind mit dem Virus also bereits in Kontakt gekommen. Die Erstinfektion mit den Viren geschieht meist unbemerkt und häufig bereits vor dem sechsten Lebensjahr. Viele Virusträger werden ihr ganzes Leben lang nicht von den lästigen Bläschen behelligt. Doch für 20 bis 30 Prozent der Infizierten wird Lippenherpes zum wiederkehrenden Ärgernis. Besonders betrifft dies Personen, deren körpereigenes Abwehrsystem vorübergehend oder dauerhaft eingeschränkt ist, so zum Beispiel nach Operationen, bei Krebs, Bluterkrankungen, der Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken oder einer HIV-Infektion.

Schon bevor sich das erste Bläschen auf den Lippen emporwölbt, spüren manche Betroffene an dieser Stelle eine Empfindlichkeit, ein leichtes Brennen, ein Spannungsgefühl oder ein Kribbeln. Das kann einige Stunden anhalten oder einen ganzen Tag. Wenn die Krankheit gestoppt werden soll, dann müssen bereits jetzt antivirale Mittel als Gel oder Creme aufgetragen oder sogar eingenommen werden. Doch nicht immer bemerkt man einen beginnenden Lippenherpes – manchmal bildet er sich auch ohne Vorwarnung binnen Stunden oder über Nacht. Beim ersten Auftreten schwellen meist auch die Lymphknoten im betroffenen Bereich schmerzhaft an. Ausgehend von der oberen Hautschicht, wo das Virus die Bläschen hervorruft, wandert es entlang der Nervenfasern nach innen bis zu den Nervenzellen im Rückenmark, nistet sich dort ein und verharrt unbemerkt in einer Art Ruhe-Modus, manchmal über viele Jahre bis zum ersten Ausbruch auf den dann die weiteren folgen können.

Der Inhalt der Bläschen ist infektiös. Wer sie berührt oder gar aufkratzt, kann das Virus mit den Fingern auch am eigenen Körper verteilen, etwa in die Augen oder in den Genitalbereich. Deshalb: Finger weg und nach dem Eincremen mit Anti-Viren-Salbe gründlich die Hände waschen und desinfizieren. Besser ist es, zum Auftragen von Gelen, Cremes oder Tinkturen ein sauberes Wattestäbchen benutzen. Zwar überleben Herpes-Viren außerhalb des Körpers nur sehr kurze Zeit, trotzdem raten Experten, vorsichtshalber mit akut Erkrankten nicht dieselben Handtücher, Servietten, Lippenstifte, Gläser oder Besteck zu benutzen.

Quelle: haut.de

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