„Gebräunte Haut – gesunde Haut?“ – Schutzreaktion der Hautzellen

Hautkrebsraten steigen

„Gebräunte Haut – gesunde Haut?“ – Schutzreaktion der Hautzellen

Sommeraktivitäten im Freien – ob im Biergarten, im Straßencafé, im Park, im Schwimmbad oder bei der Radtour. Die Freude an Geselligkeit und Entspannung an der frischen Luft ist für viele Menschen Ausdruck von Lebensqualität. Die UV-Strahlung der Sonne (ultraviolette Strahlung) hat allerdings eine nicht zu unterschätzende Qualität. Sie kann zu zahlreichen sofortigen sowie später im Leben auftretenden Erkrankungen an Haut und Auge führen.

Zu lange Aufenthalte in der Sonne ohne entsprechenden Sonnenschutz bedeuten eine übermäßige, gesundheitsschädliche UV-Exposition. Die schwerwiegendste Folge sind Hautkrebserkrankungen, deren Risiko mit zunehmender UV-Bestrahlungsstärke und längeren Aufenthaltszeiten im Freien zunimmt. Die Zahl der Todesfälle durch Hautkrebs ist in Deutschland innerhalb von 20 Jahren um 55 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden unlängst mitteilte.

Individuelle Schutzvorkehrungen zur Vermeidung von UV-Schäden der Haut sind erforderlich, um die Haut vor unmittelbaren Schädigungen zu bewahren. Da jeder Sonnenbrand im Kindes- und Jugendalter das Risiko einer späteren Hautkrebserkrankung erhöhen kann, muss ein Sonnenbrand unbedingt vermieden werden.

Wer sich im Schatten und mit Kleidung in Sicherheit vor der UV-Strahlung wiegt, sollte bedenken, dass ein üblicher Sonnenschirm lediglich einen Lichtschutzfaktor von ca. 5 hat. UV-Strahlen sind also auch im Schatten anzutreffen. Selbst Kleidung kann nur mit einem relativ geringen Lichtschutzfaktor aufwarten (leichte Baumwolle bis 10, dichte Textilien bis 20). Effektiv gegen Sonnenbrand und Hautschädigungen ist nur die Kombination von Schutzvorkehrungen, also Schatten, Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Creme und ein Zeitlimit beim Aufenthalt in der Sonne. Die Haut vergisst nichts: Je öfter die Haut großen Strahlenmengen ausgesetzt wird, umso schneller altert sie. Die Haut sammelt sozusagen die Strahlungsschäden und häuft sie im Laufe der Zeit an. Ein einmal sichtbarer Schaden ist kaum wieder rückgängig zu machen. Ein Mensch, der das ganze Jahr über dunkelbraun ist, ist durch diese Gewöhnung zwar vor extremen Sonnenbrand, nicht jedoch vor Spätfolgen wie z. B. der vorzeitigen Hautalterung geschützt. Im Gegenteil: Bei ihm steigt sogar das Krebsrisiko.

Mittlerweile erteilen einige Gesundheitsexperten sogar jeder „Bräunung“ der Haut eine Absage. Gebräunte Haut habe zwar für den Menschen den Anschein von „gesunder Haut“, aber jede Bräunung sei schon Ausdruck von einem entstandenen UV-Hautschaden, denn die pigmentbildenden Hautzellen reagieren nur mit Bräunung, um einen weiteren UV-Schaden zu verhindern. Jede Bräune zeigt an, dass die Haut verletzt wurde. „Gesunde Bräune“ gilt zwar weiterhin bei einigen Menschen als vital und attraktiv. Unter medizinischer Betrachtung verbirgt sich in dieser Einschätzung allerdings eine aufdringliche Unlogik.

Quelle: haut.de

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