Allergien

Praktische Tipps für Kontakt-Allergiker

Für die wichtigste Therapiemaßnahme der Kontaktallergie, die Allergenvermeidung, ist es zunächst einmal wichtig zu wissen, wogegen die Allergie besteht. Der erste Weg sollte den Patienten mit Kontaktekzem also zu seinem Hautarzt führen. Dieser kann in der Regel mit Hilfe eines Pflastertests, des so genannten Epikutantests, das Allergen genau identifizieren. Dazu werden kleine Testkammern, die mit verschiedenen potentiellen Allergenen gefüllt sind, auf die Haut des Rückens oder der Oberarme geklebt. Der Dermatologe schließt außerdem aus (Differenzialdiagnose), dass es sich bei dem Hautekzem um eine ganz andere, ähnlich aussehende Erkrankung handelt, die dann auch mit ganz anderen Heilmethoden behandelt werden müsste. Zahleiche Hautkrankheiten haben ein sehr ähnliches äußeres Erscheinungsbild. Wichtig auch: Berichten Sie ihrem Dermatologen möglichst genau, welche Tätigkeiten Sie ausüben, schildern Sie Ihre Hygienegewohnheiten, die Medikamente, die Sie einnehmen, und welche Kosmetika Sie anwenden. Haben Sie einen Verdacht? Dann bringen Sie Ihrem Arzt Proben z.B. von Kosmetika mit. Zu Details können auch die Hersteller befragt werden. Lassen Sie sich über die Verbreitung ihrer relevanten Allergene vom Hautarzt beraten. Das ist wichtig, da auch nach Abheilung des Ekzems die Sensibilisierung bestehen bleibt. Auf diese Weise schaffen Sie die Voraussetzungen dafür, mit der Kontaktallergie, die nicht heilbar ist, möglichst gut leben zu können und weitere Ekzematisierungen zu vermeiden. Ist erwiesen, welche Substanz die Ekzeme auslöst, muss der Kontakt mit dem Allergen unbedingt konsequent gemieden werden. Dazu gilt es, individuelle Schutzmaßnahmen zu ergreifen: Schutzhandschuhe können helfen, den Kontakt mit dem Allergen zu vermeiden. Für die Hautpflege sind milde Agenzien zu empfehlen, die die Haut nicht zusätzlich belasten. Seifenfreie Waschsyndets haben einen ph-Wert, der dem der Haut angepasst ist, und sie entfetten und reizen die Haut weniger. Nach der Reinigung tun der Haut meist feuchtigkeitspendende oder rückfettende Pflegesubstanzen gut. Im schlimmsten Fall ist aber auch ein Arbeitsplatzwechsel oder der Verzicht auf ein liebgewonnenes Hobby nicht auszuschließen. Die Mitarbeit des Patienten ist in der Allergiebehandlung besonders wichtig. Die Gefahr ist sonst groß, dass die Symptome erhalten bleiben oder sich gar Verschlimmerungen einstellen. Erhebung einer US-amerikanischen Klinik (Mayo Klinik; Florida, Minnesota, Arizona) haben ergeben, dass sich die Patienten nach etwas über einem Jahr nur noch an die Hälfte (50,6 Prozent) der bei ihnen positiv getesteten Allergene erinnerten. Lassen Sie sich deshalb von Ihrem allergologisch ausgebildeten Facharzt umfassend schulen. Ohne konsequente Vermeidungsstrategie ist an eine dauerhafte Heilung bei Kontaktekzemen nicht zu denken.

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