Produktkunde
Verschiedene Fluorid-Arten
Bei der Fluoridierung von Zahnpflegemitteln zur Kariesprophylaxe kommen verschiedene Fluorid-Arten zum Einsatz. So kann das Fluorid-Anion an das organische Amin, das anorganische Natrium oder ein anderes Kation gebunden sein. Welche Fluorid-Verbindung am besten wirkt, wird unterschiedlich beurteilt. Viele namhafte Kariesforscher vertreten jedoch die Ansicht, dass insbesondere die Bioverfügbarkeit des Fluorid-Inhaltsstoffes und seine Konzentration in der Formulierung die entscheidende Rolle spielen und dass keine Fluorid-Formulierung der anderen nachweislich überlegen ist. In vielen Zahnpflegemitteln wird das in mehrjährigen Kariestests als hochwirksam erkannte Natriumfluorid verwendet. Da es mit Calcium-Salzen schnell zu unlöslichem und unwirksamem Calciumfluorid reagiert, müssen calciumhaltige Rezepturkomponenten, zum Beispiel bestimmte Putzkörper, bei der Formulierung der Produkte vermieden werden. Dann bleibt die Konzentration an verfügbarem Fluorid über Jahre konstant. Im ebenfalls häufig eingesetzten Dinatriummonofluorphosphat (MFP) ist Fluor im Monofluorphosphat-Anion gebunden. Durch Reaktion mit Wasser (aus dem Speichel) wird daraus das wirksame Fluorid-Ion gebildet. Die Effizienz des MFP wurde ebenfalls in vielen klinischen Untersuchungen nachgewiesen. Auch die so genannten Aminfluoride, die als Gegen-Ionen organische Ammonium-Kationen mit Tensidcharakter haben, und das Zinn(II)-fluorid sind wirksame Fluorid-Inhaltsstoffe, die zum Teil kombiniert eingesetzt werden. Neben dem Kariesschutz verfügen sie zusätzlich über eine leichte antimikrobielle Wirkung: Bakterien im Zahnbelag werden vermindert, die Neubildung von Zahnbelag wird reduziert.
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