Schwitzen
Antitranspirants: Anwendungs- und Darreichungsformen
Auch Antitranspirants gibt es in verschiedenen Darreichungsformen. Sie umfassen Trockensprays ebenso wie Pumpzerstäuber, Roller, Sticks, Cremes, Gele und Tücher. Die Produkte werden sowohl unter Zusatz von Wasser als auch nach wasserfreien Rezepturen hergestellt. Bei den wasserfreien Suspensionen sind die Wirkstoffe in Form feinster Pulver in flüssigen Trägersystemen gelöst. Diese enthalten je nach Anforderung an das Produkt: Paraffinöle (Öle auf Erdölbasis), Fettsäureester (Fettsäure plus Alkoholmolekül wie Glycerin), höhere Fettsäuren, Öle, Fette, Siliconöle oder Wachse und verfügen damit zusätzlich über eine hautpflegende Wirkung. Einige Begriffe kurz erklärt: „Fettsäureester“ sind aus Fettsäuren (FS) u. Alkoholen gebildeten Verbindungen; z.B. aus FS u. Glycerin die Triglyceride oder aus FS u. langkettigen Alkoholen die Wachse. Glycerin (auch Glycerol) ist ein dreiwertiger Alkohol und kommt als Baustein in allen pflanzlichen Ölen vor. Es kann die Hautfeuchtigkeit bewahren und die Hautoberfläche glätten. Fettsäureester des Glycerins, „Triglyceride“ sind eine Lipid-Unterklasse, bei der drei Moleküle gleicher oder – meist – verschiedener Fettsäuren mit einem Glycerinmolekül verbunden sind. Sie werden auch als Neutralfette bezeichnet. Für die Kosmetik sind sowohl pflanzliche Öle (z.B. Avocadoöl, Erdnussöl, Olivenöl, Weizenkeimöl) wie auch tierische Öle und Fette (z.B. Nerzöl, Murmeltieröl, Bienenwachs, Wollwachs) von Bedeutung. Zur Vermeidung von Ranzigkeit müssen Antioxidanzien zugesetzt werden. Niedere Fettsäuren mit bis zu drei C-Atomen stellen Flüssigkeiten dar, die mittleren Glieder liegen flüssig oder fest vor, während „höhere Fettsäuren“ fest und geruchlos sind. Silikon ist ein künstliches Lipid (Fett). Um Kosmetikprodukte schön geschmeidig zu machen, werden ihnen häufig „Silikonöle“ beigemischt. Die geben ein seidiges Hautgefühl, verteilen sich optimal und verlängern die Dufthaftung. Ihre hautpflegenden Eigenschaften sind jedoch nicht unumstritten. Um einen Depoteffekt zu erzielen, werden zunehmend verkapselte Parfumöle eingesetzt. Die Kapseln bestehen aus wasserlöslichen, jedoch ölunlöslichen Materialien, z. B. Dextrinen. Das sind Gemische aus Vielfach- und Mehrfachzuckern. Sie werden hauptsächlich aus Weizen- und Maisstärke gewonnen. Dextrine werden auch als „Stärkegummi“ bezeichnet. In Wasser lässt sich Dextrin sehr gut lösen, in Alkohol nur zum Teil. Kommen derartige Substanzen mit Schweiß in Berührung, lösen sich die Minikapseln auf und setzen das Parfumöl frei, so dass zeitverzögert eine zusätzliche Wirkung eintritt. Bei den wasserhaltigen Präparaten wird zwischen klaren Lösungen und Emulsionen unterschieden. Die klaren Lösungen enthalten meist Alkohol und sind gegebenenfalls mit Gelbildnern angedickt. Beispiele für Gelbildner sind Alginat, Guarkernmehl oder künstliche Substanzen wie PNC 400. Bei den Emulsionen handelt es sich in der Regel um den O/W-Typ. Die mit Abstand häufigste Applikationsform für wasserhaltige Antitranspirantlösungen sind Roll-on-Produkte. Bei den transparenten Antitranspirant-Gelen handelt es sich um W/O-Emulsionen. Die hohe Transparenz entsteht durch die Anpassung der so genannten Brechungsindizes der beiden Phasen: Wasser und Öl. Die Gele sollen ein angenehmes, frisches Hautgefühl vermitteln; sie hinterlassen auf der Haut keine weißen Rückstände. Das Angebot an Antitranspirants ist ähnlich vielfältig wie das der Deodorants. Auch hier sind die unterschiedlichsten Duftvarianten erhältlich; sie reichen von fruchtig-frisch über blumig und klar bis männlich-herb. Zum Teil wird die gleiche Duftnote in verschiedenen Darreichungsformen angeboten.
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