Gesichtspflegeprodukte
Kosmetische Wirkstoffe: Die Aktiven
Die wichtigsten, am häufigsten verarbeiteten und wohl auch effektivsten Wirkstoffe in hautpflegenden Kosmetika lassen sich verschiedenen Kategorien zuordnen.
Natural Moisturizing Factor (NMF)
Der natürliche Feuchtigkeitsregulator (Natural Moisturizing Factor NMF) der Haut bindet Feuchtigkeit und verhindert, dass die Haut durch Verdunstung zu stark austrocknet. Es gibt verschiedene Substanzen, die Kosmetika zugesetzt werden, um die feuchtigkeitsspendende Wirkung etwa von Hautcremes zu verbessern. Als die wichtigsten Feuchtigkeitsregulatoren in Hautpflegeprodukten gelten Harnstoff (INCI: Urea), Aminosäuren, Glycerin und Zucker. Diese Stoffe sind in der Lage Wasser zu binden; der Chemiker sagt, sie sind hygroskopisch (wasseranziehend). Nach Angaben der Hersteller können sie den Feuchtigkeitsgehalt der Hornschicht um bis zu 50 Prozent erhöhen. NMF sind gut für die trockene, feuchtigkeitsarme Haut.
Harnstoff, Aminosäuren, Glycerin
Harnstoff ist ein natürlicher Bestandteil der Haut und als Feuchtigkeitsspender sowohl in der konventionellen Kosmetik als auch in der Naturkosmetik beliebt. Aminosäuren helfen, den hauteigenen Feuchtigkeitsregulator NMF aufzubauen. Glycerin steigert das Feuchtigkeitsbindevermögen der Haut in besonderem Maße, weil es das durch das Produkt zugeführte Wasser bindet. Weil ihm eine gute Hautverträglichkeit und hohe Wirksamkeit nachgesagt wird, ist Glycerin als Moisturizer Bestandteil fast aller Hautpflegemittel.
Hyaluronsäure
Ein weiterer wichtiger Feuchtigkeitsbinder ist Hyaluronsäure, die zur Familie der Mucopolysaccharide gehört. Das sind Vielfachzucker, also lange Molekülketten, die aus Disaccharid-Untereinheiten (Zweifachzuckern) zusammengesetzt sind, welche ihrerseits wiederum aus Glucuronsäure und einem Aminozucker bestehen. Soviel zur Chemie, zurück zu Biologie und Kosmetik: Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil verschiedener Gewebe, wie beispielweise der Haut, des Bindegewebes, des Auges oder des Knorpels. Aufgrund ihrer schwammartigen Struktur kann die Hyaluronsäure Wasser binden (pro Gramm bis zu sechs Liter) und sorgt so für Spannkraft und Elastizität der Haut. Mit zunehmendem Alter wird immer weniger natürliche Hyaluronsäure produziert. Sind in 100 Milligramm Babyhaut ca. 700 Mikrogramm (1 Mikrogramm = ein Tausendstel Milligramm) Hyaluronsäure enthalten, sind es bei einer sechzigjährigen Frau nur noch weniger als die Hälfte. Hyaluronsäurehaltige Kosmetika bilden auf der Haut einen dünnen Film, der die Feuchtigkeit auf der Oberfläche fixiert. Dadurch wird der natürliche Schutzmechanismus unterstützt und die Geschmeidigkeit der Haut kann bewahrt werden. Hyaluronsäure ist in der Lage Wasser bis zum 10.000-fachen des Eigenvolumens gelartig zu fixieren.
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