Zahnerkrankungen
So sensibel – überempfindliche Zähne
Die Diagnose „schmerzempfindliche Zähne” wird von Zahnärzten immer häufiger gestellt. Jeder dritte Deutsche ist bereits betroffen. Die Patienten reagieren mit Zahnschmerzen auf eigentlich normale äußere Einflüsse wie Berührung und süß, sauer, heiß oder kalt. Ein häufiger Grund dafür sind die säurebedingte Zahnerosionen sowie die Zurückbildung des Zahnfleisches, zum Beispiel infolge von entzündlichen Erkrankungen des Zahnfleisches. Das Zahnputzverhalten sowie die Zahnputztechnik tragen ebenfalls zur Entstehung überempfindlicher Zähne bei. So hat man beobachtet, dass die linke Kieferhälfte häufiger betroffen ist als die rechte. Der Grund: Es gibt mehr Rechtshänder als Linkshänder und diese reinigen in der Regel ihre Zähne der linken Kieferhälfte gründlicher (putzbedingte Zahnerosion). Wird mit zu viel Druck geputzt, die falsche Putztechnik angewandt, direkt nach dem Verzehr säurehaltiger Nahrungsmittel geputzt oder eine zu harte Zahnbürste benutzt, werden Zahnfleisch und -schmelz geschädigt. Bei hypersensitiven oder dentinempfindlichen Zähnen hat sich das Zahnfleisch zurückgebildet, die Zahnhälse sind ungeschützt und die Dentinfläche liegt frei. Harmlose Reize verursachen dann Schmerzen, denn die Dentinkanälchen leiten eintreffende Signale sofort an den Zahnnerv weiter. Die Folge ist ein stechender Schmerz, der aber meist schnell abklingt, wenn der Reiz schwindet. Eine angepasste und schonende Mundhygiene ist für die Prophylaxe von Zahn- und Zahnfleischkrankheiten von ganz entscheidender Bedeutung. Zahnmediziner empfehlen heute den Betroffenen, die Verwendung einer weichen Zahnbürste, eine veränderte Zahnputztechnik (kein hin- und her schrubben und kein starker Druck beim Zähneputzen), sowie eine Zahncreme mit geringem Abrieb und desensibilisierenden Inhaltsstoffen (zum Beispiel Strontiumsalze, Kaliumsalze). Es gibt aber auch Zahnpasten, die mit wirksamen Inhaltsstoffen wie Zinnfluoride, mikronisierte Apatite, Phosphocaseinat oder bestimmte Kieselgele, die freiliegenden Dentinkanälchen verschließen. Damit wird die Reizleitung unterbrochen, so als wäre die Wurzeloberfläche wieder mit einer Deckschicht geschützt.
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