Haarentfernung

Optische Epilation, Elos-Technologie

Die Optische Epilation, die auch als Elos-Technologie bezeichnet wird, ist eine Form der Photoepilation. Elos steht für elektro-optische Synergie. Die reine Laser- bzw. IPL-Photoepilation wurde technisch weiterentwickelt und mit einer anderen Energieform kombiniert. In dem gekoppelten Verfahren werden gleichzeitig Radiofrequenzstrom und optische Energie aus Xenon-Licht (IPL) plus Kühlung in einem Impuls eingesetzt. Auch bei dieser Methode wird das abgegebene Licht vom Melanin (Farbstoff) des Haares absorbiert und in Wärme umgewandelt. Das erwärmt den Haarfollikel und das Haar von innen. Zugleich werden die Haarwurzel und das Gewebe um den Haar-Follikel mit Hilfe des Hochfrequenzstroms auch von außen erwärmt. Der Haarfollikel kann so schneller und effektiver erhitzt werden. Das System arbeitet mit paralleler Kühlung, die eine höhere Eindringtiefe der Energie ermöglicht. Für tiefer sitzende Haare, wie die in der Bikinizone oder am Rücken des Mannes, ist damit die Chance größer, sie erfolgreich zu entfernen. Die Kühlung der Hautoberfläche, verringert die thermische Belastung der Haut. Radiofrequenz-Strom wirkt unabhängig vom Melanin, daher ist diese Methode auch für schwach pigmentierte Haare (blonde und graue Haare), und auch bedingt für dunklere Hauttypen geeignet. Allerdings muss hier mit eine größeren Anzahl von Sitzung gerechnet werden, als bei dunklen Haaren und heller Haut. Die Behandlung kann den unterschiedlichen Haut- und Haartypen angepasst werden. Die Optische Epilation arbeitet mit Xenon-Licht im Wellenlängenbereich zwischen 580 und 980 nm und einer Eindringtiefe von 1-3 mm sowie mit hochfrequentem Strom mit einer Frequenz von 1 MHz und einer Eindringtiefe von ca. 4 mm. Die Kontaktkühlung der Hautoberfläche auf 5°C vermindert den Hautwiderstand und ermöglicht so ein tieferes Eindringen des Stromes. Auf diese Weise kann eine Eindringtiefe von ca. 6 mm erreicht werden, die auch auf tiefer sitzende Haarwurzeln einwirkt. Die gleichzeitige Erwärmung des Haarfollikels von außen und von innen dauert verhältnismäßig lange an: bis zu 200 ms. So kann die Wärme länger im Haarfollikel wirken. Die Kühlung dient zugleich der Herabsetzung der Schmerzempfindung. Haare dürfen vor der Sitzung rasiert, aber nicht gezupft, gewachst oder anders epiliert werden. Ein sichtbares Haar ist die Voraussetzung dafür, dass die Lichtenergie wirken kann. Die Haarlänge sollte jedoch am Behandlungstag maximal 0,5 Millimeter betragen, sonst schmerzt die Behandlung mehr. Die Haut darf nicht stark gebräunt sein, damit das Laserlicht nicht vom Hautmelanin aufgenommen wird. Hautreizungen oder gar Verbrennungen könnten die Folge sein. Sonnenschutzmittel mit hohen Lichtschutzfaktoren vor und nach der Behandlung sind daher Pflicht. Die behandelten Haare fallen nach der Sitzung erst nach und nach aus. Das kann bis zu zwei Wochen dauern. Um alle Haare in der Wachstumsphase anzutreffen, ist eine Wiederholung in bestimmten Intervallen (4-12 Wochen) notwendig. Je nach Körperregion, Haarbeschaffenheit, Alter und Hormonstatus ist mit 4 bis 8(10) Behandlungen zu rechnen. Da Haare bei verschiedenen Menschen unterschiedlich schnell wachsen, sollte ein Behandlungsprogramm individuell zusammengestellt werden. Die Elos-Technologie wurde von der US-amerikanischen FDA (Food and Drug Administration) für eine langanhaltende oder dauerhafte Haarreduktion („to effect stable long-term, or permanent, hair reduction“) klassifiziert. Auch für die Elos-Epilation ist wie für alle Systeme zur Haarentfernung eine fachgerechte Durchführung durch erfahrenes Personal essentiell. Nur so kann eine hautschonende und sichere Haarentfernung ermöglicht werden. Zwar dauert ein Puls nur Millisekunden, er kann aber als „Kneifen“ empfunden werden. Mit einer leichten Rötung der Haut muss gerechnet werden, die aber in der Regel nach wenigen Stunden vergeht. Für alle Photoepilationen gilt: Grundsätzlich kann es nach einer Laserbehandlung, wie bei allen oberflächlichen chirurgischen Eingriffen, zu Wundheilungsstörungen, Wundinfekten, Über- oder Unterpigmentierungen sowie zur Narbenbildung (auch Keloide) kommen. Gerinnungshemmende Mittel wie z.B. Acetylsalicylsäure sollten eine Woche vor und nach der Behandlung nicht eingenommen werden.

Aktuelles aus der Themenwelt

Lästige Behaarung entfernen ... schon gewusst?

Lästige Behaarung entfernen ... schon gewusst?

Zur Entfernung unerwünschter Körperbehaarung stehen zwei Grundtypen zur Verfügung: die mechanische Haarentfernung wird als Epilation bezeichnet. Zu diesem Typ gehören die Rasur, das Auszupfen bzw. Ausreißen sowie die elektrolytische Haarentfernung. Grundtypus Nummer...

mehr lesen

Inhaltsstoffe / INCI

Sie möchten mehr über einen Inhaltsstoff wissen?
Geben Sie den Suchbegriff hier ein... und nutzen Sie unseren INCI-Service.
Die INCI-Datenbank bietet Erklärungen zu Funktionen und Wirkstoffen.



Informationen zum INCI-Service

Experten geben Rat: Corona-Pandemie – Ist Sonnenschutz erforderlich oder verzichtbar?

Die notwendigen Schutzmaßnahmen zur Vermeidung der Covid-Übertragung, die entsprechenden Ausgangs- und Kontakteinschränkungen haben etliche Modifikationen des alltäglichen Lebens mit sich gebracht. „Sonnengenuss“ hat in den letzten Wochen meist auf dem Balkon, der...
Sonja Dargatz, Deutscher Neurodermitis Bund e.V.

Experten geben Rat: Neurodermitis – Gezielte Hautpflege ist ein wichtiger Baustein, um die typischen Symptome zu lindern

Bei Neurodermitis ist das Gleichgewicht der Haut irritiert und die notwendige Barrierefunktion der Haut ist gestört. Je nach Entzündungsgrad, Jahreszeit und persönlichen Vorlieben der Betroffenen sind gezielte Pflegemaßnahmen sinnvoll, die insbesondere zur Linderung...

Natur- und Biokosmetik – Kriterien

Ein zunehmender Trend, beim Einkauf auf umwelt-, gesundheits- und sozialverträgliche Kriterien zu achten, zeigt sich auch im Bereich der Schönheits- und Körperpflege. Natur- und Biokosmetik findet zunehmend das Kaufinteresse der Verbraucher. Die VERBRAUCHER INITIATIVE...
Portrait Prof. Dr. Ortwin Renn

Experten geben Rat: Risikokommunikation – Fakten benennen, Verwirrungen vermeiden

Interview mit Prof. Dr. Ortwin Renn, Leiter der Abteilung Technik- und Umweltsoziologie des Instituts für Sozialwissenschaften und Direktor des Zentrums für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS) der Universität Stuttgart mehr lesen

Experten geben Rat: „Schönheitspflege – vielfältige Anwendungsmotive – vielfältiger Nutzen“

Weshalb benutzen Menschen Produkte der Schönheitspflege? Welchen Mehrwert bietet ihre Anwendung - nach innen und nach außen? Neben allen unmittelbaren Effekten, wie Hautreinigung, Zahnpflege oder angenehmem Körpergeruch vermittelt Schönheitspflege emotionale...
Portrait Dr. Silvia Pleschka

Experten geben Rat: Kosmetische Produkte – Allergie-Management ist möglich

Interview mit Dr. Silvia Pleschka, Dipl. Chemikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e.V. mehr lesen

Portrait Dr. Holger Brackemann

Experten geben Rat: Kosmetik-Tests bei Stiftung Warentest

Interview mit Dr. Holger Brackemann, Stellvertreter des Vorstandes der Stiftung Warentest mehr lesen

Experten geben Rat: „Auch beim Sonnen kommt es auf die Dosis an“

Interview mit Prof. Dr. med. Christiane Bayerl, Klinikdirektorin in der Klinik für Dermatologie und Allergologie an den HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken – Wiesbaden,
mehr lesen

Birgit Huber

Experten geben Rat: Mikrokunststoffe in kosmetischen Mitteln: Funktion – Suche nach Alternativen

Interview mit Birgit Huber, Leiterin des Bereichs Schönheitspflege beim Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW e.V.)

Portrait Ricarda Zill

Experten geben Rat: Dekorative Kosmetik – Grundsätzliches und Besonderes

Interview mit Ricarda Zill, freie Visagistin und Seminarleiterin bei Kursen zu Hautpflege, Dekorativer Kosmetik und Haarpflege. mehr lesen

Logo BfR

Experten geben Rat: Zur Sicherheit von Kosmetik-Inhaltsstoffen

Interview mit Prof. Dr. Dr. Andreas Luch, Leiter der Abteilung „Sicherheit von verbrauchernahen Produkten“ beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mehr lesen

Portrait Laura Gross

Mündiger Verbraucher – Wer selbstbestimmt Kosmetik einkaufen möchte, setzt auf INCI-Informationen und Produkttransparenz

Interview mit Laura Gross, Leiterin Fachbereich Ernährung der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V.

Portrait Prof. Dr. Axel Schnuch

Experten geben Rat: Methylisothiazolinon als Konservierungsmittel

Interview mit Prof. Dr. Axel Schnuch, Leiter der Zentrale des „Informationsverbund Dermatologischer Kliniken“ (IVDK) am Institut der Georg-August-Universität Göttingen mehr lesen

Experten geben Rat: Beim Sonnenschutz sind individuelle Faktoren zu beachten!

Zum Schutz vor Hautschädigungen durch Sonnenstrahlen, also sowohl dem Sonnenbrand als auch den Langzeitschäden wie Hautkrebs, wird Verbrauchern der Einsatz von Sonnenschutzmitteln empfohlen. Bei den meisten Menschen ist diese Empfehlung akzeptiert und die Verwendung...
Portrait Monika Ferdinand

Experten geben Rat: Professionelle Kosmetik

Interview mit Monika Ferdinand, Kosmetikerin und Vorsitzende beim Bund Deutscher Kosmetikerinnen (BDK) mehr lesen

Portrait Prof. Dr. Stefan Zimmer

Experten geben Rat: Fluoride in Zahncreme – Was bewirken sie?

Interview mit Prof. Dr. Stefan Zimmer, Universität Witten/Herdecke mehr lesen

Portrait Manfred Hohmann

Experten geben Rat: Haare – färben, verlängern und pflegen

Interview mit Manfred Hohmann, Friseurmeister, Hairstyler und qualitätsbewusster Entwickler von neuen Methoden für die zufriedenstellende Frisur mehr lesen

Portrait Dr. Josef Kahl

Experten geben Rat: Körperpflege und Hygiene – Bestandteil der Gesundheit?

Interview mit Dr. Josef Kahl, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderkardiologe. mehr lesen

„Duftstoffe in Kosmetik“ – schön, aber manchmal auch problematisch

Gerüche und Düfte können bei uns Menschen unterschiedliche Gefühle, Empfindungen und Erinnerungen auslösen. Der Geruchssinn ist stets bereit zur Aufnahme und lässt sich bewusst nicht abstellen. Bei Überreizung schaltet er sich jedoch selbst aus. Unmittelbar vermittelt...
Portrait Andrea Wallrafen

Experten geben Rat: Ärztliche Versorgung für Allergiker unzureichend

Interview mit Andrea Wallrafen, Bundesgeschäftsführerin Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB) mehr lesen

Aktuelle Artikel

Share This