Anti-Aging
Qualität der neugebildeten Zellen
Genetisch begründet ist auch der Rückgang der Qualität der neu gebildeten Zellen. Selbst die ganz frisch erneuerten Zellen funktionieren in reifer Haut nicht mehr so gut wie in junger. Das Zellregenerationsvermögen nimmt kontinuierlich – nach dem 50. Lebensjahr deutlich verstärkt – ab, wobei der Prozess individuell unterschiedlich stark und zu verschiedenen Zeitpunkten einsetzen kann. Der vorprogrammierte Prozess des Qualitätsverlustes (auch) neuer Zellen mag zunächst verwundern, sein biologischer Sinn verborgen bleiben. Doch zumindest seine Entstehung lässt sich erklären. Zellerneuerung heißt Zellteilung. In diesem Teilungsprozess passieren Fehler bei der Weitergabe von Informationen, und es gehen immer wieder Stücke der Erbinformation verloren. Der Teilungsmechanismus erschöpft sich. Zudem wirkt sich auch die Unterversorgung von Zellen und Gewebe mit Sauerstoff, Coenzymen und wichtigen Metaboliten ungünstig aus. Coenzyme sind Substanzen, die als Helfer von Enzymen (Biokatalysatoren) fungieren, damit deren Arbeit optimal funktioniert. Vitamine oder Metallionen können Coenzyme sein, bekannt ist auch die Bedeutung des Coenzyms Q10 (Ubiquinon) für den Energiehaushalt der Hautzellen und als Radikalfänger. Metabolite sind Bausteine, Um- oder Abbauprodukte von Stoffen, die für die biochemischen Reaktionen des Stoffwechsels im Organismus unentbehrlich sind. Der Begriff Metabolit kommt aus dem Griechischen: „metabolites“ heißt soviel wie „der Umgewandelte“. Stoffe wie Fette, Kohlenhydrate, Aminosäuren oder Nukleinsäuren bezeichnet man auch als Primärmetaboliten, die aus diesen Grundbausteinen zusammengesetzten Makromoleküle wie Enzyme, Hormone oder Vitamine als Sekundärmetaboliten.
Ebenfalls genetisch bedingt ist die Verlangsamung des Stoffwechselprozesses in der Haut. Während sich bei jungen Menschen Kollagensynthese und -abbau in etwa die Waage halten, wird dieses Gleichgewicht durch die verstärkte Aktivität kollagenabbauender Enzyme mit zunehmendem Alter gestört. Kollagene und Elastine sorgen dafür, dass die Haut zugleich straff und elastisch ist. Doch die Regeneration (Erneuerung) dieser strukturgebenden Proteine (Eiweiße) in den tiefen Hautschichten verschlechtert sich mit den Jahren zunehmend, was zum Rückgang der Hautelastizität führt.
Die mit dem Alter nachlassende Regenerationsfähigkeit der Haut zeigt sich eindrucksvoll in der längeren Zeitspanne der epidermalen Hauterneuerung, die sich von 28 Tagen Dauer im jungen Alter auf 40 bis 60 Tage bei der Altershaut ausdehnen kann. Zwar bleibt so die Urlaubsbräune länger erhalten, aber die Bräunung erfolgt im fortgeschrittenen Lebensalter meist unregelmäßig. Das liegt hauptsächlich an der nachlassenden Fähigkeit zur Bildung des Hautpigments Melanin in den dafür spezialisierten Zellen oder an einer lokalen Überproduktion von Melanin. In diesem örtlichen Zuviel an Hautpigmenten, gemeinsam mit dem langsameren Abtransport von Melanin liegt auch die Ursache für die Entstehung der Altersflecken.
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