Haarfärbung

Farbstoffklassen in Tönungen – drei Beispiele

Die in Haartönungen verwandten Farbstoffgruppen tragen zum Teil recht kompliziert anmutende Namen, doch dahinter verbergen sich interessante Hintergründe. Zur Gruppe der Triphenylmethanfarbstoffe gehören unter anderem verschiedene Indikatoren, Textil- und Lebensmittelfarbstoffe. Das Basismolekül dieser Farbstoffe ist das Triphenylmethan, das selbst farblos ist. Bestimmte Seitenketten machen diese farblose Grundsubstanz zu unterschiedlichen Farbstoffen. Dazu gehören beispielsweise Kristallviolett, Fuchsin, Malachitgrün, Methylviolett und Bromphenolblau. Triphenylmethan (Summenformel: C19H16), auch Tritan genannt, ist ein aromatischer Kohlenwasserstoff, bei dem drei Phenylringe an ein zentrales Kohlenstoffatom gebunden sind.

Anthrachinon- oder Alizarinfarbstoffe bilden eine Gruppe von wichtigen, vorwiegend synthetischen Beizenfarbstoffen, die beispielsweise zum Färben von Wolle verwendet werden. Sie zeichnen sich auf vielen Fasern durch große Wasch- und Lichtechtheit aus und leiten sich von den Grundstoffen Anthrachinon (Summenformel: C14H8O4) bzw. Alizarin (Summenformel: C14H8O4) ab. Alizarin ist eine natürlich vorkommende chemische Verbindung aus der Gruppe der Anthrachinone, die vor allem als Farbstoff genutzt wird. Anthrachinonderivate sind aber auch die Wirkstoffe diverser pflanzlicher Abführmittel wie Rhabarberwurzel, Faulbaumrinde, Kap-Aloe, Sennesblätter und Kreuzdornbeeren.

Indaminfarbstoffe werden im Haar wie die anderen Fertigfärbemittel durch ihre Größe und ihre Ladung fixiert. Es handelt sich dabei um synthetische, organische Farbstoffe mit einem Grundgerüst aus ringförmigen Kohlenstoffstrukturen. Die beiden Ringe der Indamine lassen sich durch eine Kohlenstoff-, Schwefel- oder Sauerstoffbrücke miteinander verbinden. Die Indamine sind für die Farbstoffchemie von besonderem Interesse. Konkrete Beispiele der Indaminfarbstoffe sind das Bindschedlers Grün oder das Malachitgrün.

Kationische (positiv geladene), direktziehende Farbstoffe wie z.B. Methylenblau werden an sauren Gruppen des Haarkeratins durch Ionenbindung festgehalten. Nicht-ionische Fertigfarbstoffe sind aufgrund ihrer geringeren Molekülgröße in der Lage, in das Haar einzudringen und so immerhin die äußeren Bereiche einzufärben. In beiden Fällen ist die Haftung allerdings nicht besonders dauerhaft und weiße Haare werden insbesondere von Naturtönen nur schlecht abgedeckt. Eine Aufhellung ist mit solchen Farbstoffen nicht möglich.

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